Abschiebung Thema ERGÄNZEN |
Ich bin dagegen, Menschen
in Verhältnisse abzuschieben, in denen sie ihres Lebens nicht sicher
sind: Hunger, Krieg, Bürgerkriegsgebiete und
politische Verfolgung.
Ich bin dagegen, Menschen deshalb
abzuschieben, weil sie gegen das allgemeine Strafrecht verstoßen, denn
unser Land sollte kein Strafrecht haben, das Menschen über den Umweg
des Ausländerrechts aus Gründen der Herkunft oder Staatsangehörigkeit
unterscheidet und unterschiedliche Rechtsfolgen anordnet. Ich weiß aber auch, dass viel ärmere Staaten viel mehr Flüchtlinge zu verkraften haben, während unser Land vielen unerreichbar ist und wir uns gegen die Armut abschotten. Ich weiß, dass unser Wohlstand zu einem Großteil darauf beruht, dass wir die so genannte Dritte Welt nicht fair an der Weltwirtschaft teilnehmen lassen. Dass wir ihnen unsere Güter verkaufen, jedoch deren Güter konkurrenzunfähig machen, indem wir beispielsweise die Landwirtschaft und den Bergbau stark subventionieren. Ich weiß, dass sich die Flucht aus armen Weltregionen nur dadurch menschlich verringern ließe, wenn wir deren wirtschaftliche Entwicklung nicht weiterhin behindern und politische Systeme unterstützen, die sich mit ungleicher Chancenverteilung abgefunden haben. Ich weiß, dass ich ungern von meinem Reichtum abgebe, aber ich habe keine moralische Rechtfertigung dafür, mich nicht auch in meinem eigenen Land mit der Armut der Welt konfrontieren zu lassen, denn die Weltarmut hat mit meinem Wohlstand zu tun. Ich will keine Welt, in der sich Politik darin erschöpft, die Reichen vor den Armen zu schützen, wenn nicht auch die Armen vor den Reichen geschützt werden. Ich will keine Welt, in der man sich damit abfindet, dass Menschen in Not sind >> www.Welthilfe.de All dieses ist kein Plädoyer für offene Grenzen oder ungeregelte Einwanderung, aber sehr wohl dafür, dass wir Migration hinzunehmen haben, wenn wir gegen deren Ursachen nichts tun, sogar für sie mitverantwortlich sind. sven >> Diskussion << |