Bahnstreik - "Schon wieder?"
Grundsätzlich: Es ist eine Schande, dass Tarifkonflikte auf dem Rücken
Dritter ausgetragen werden und ausgerechnet solcher Menschen, die sich für die
Bahn statt Flugzeug und Straße entscheiden. TROTZDEM ist es oft falsch, es dann den Streikenden
vorzuwerfen und nicht den "Arbeitgebern", die bei der Deutschen Bahn
allerdings ebenfalls eigentliche "Arbeitnehmer" dieses Staatsbetriebes
sind, sich jedoch "fürstlichere" Gehälter zuteilen als unsere
politischen Fürsten.
So ist es eben, wenn sich jemand selbt die Gehaltshöhe basteln kann. Darum streiken Leute aus Bahnvorstand und Parlamenten nicht, sondern "haben
Termine".
Zum Gehältervergleich
Deutschlands Zugbegleiter verdienen brutto zwischen 1.400 und 3.000 EURO monatlich, je nach Einsatzbereich und Betriebszugehörigkeit.
Deutschlands Lokführer scheinen je nach Mitarbeitsjahren zwischen 2.200 und 3.500 EURO pro Monat zu verdienen.
Ist das wenig, ist das viel?
Mit Anfangsgehältern weit unter dem Durchschnitt (3.400 EURO) der
Löhne, also eher kein Motiv, um Lokführer werden zu wollen, wenn es einzig auf
das Geld ankäme.
Trotzdem hat die Bahn keine Probleme, genügend Leute für
diesen Beruf zu begeistern, denn er ist vielen Leuten ein
"Traumberuf".
Aber darf "Traumberuf" Grund zu schlechterer Bezahlung
sein? Interessante Frage, der ich immer mal wieder nachgehe.
Fest seht: Für andere Leute ist Lokführer kein Traumberuf, sondern
auf Dauer langweilig, denn die Automatisierung ist weit gediehen und es eher ein
"Einschlaf-Job", bei dem nicht eingeschlafen werden darf.
Jedenfalls ziehen es einige Leute vor, "Manager" zu sein, noch besser "Topmanager", noch besser
"Bahnchef".
Grundgehalt des Bahnchefs = 900.000 EURO pro Jahr = 4,5-fach Bundespräsident, aber plus "Boni". So kam Bahnchef Grube im Jahr 2011 auf 2,66 Mio.€ im Staatsunternehmen = mehr als 10 Bundespräsidenten.
Warum so viel? Erfolgreich gestreikt? Oder fand
sich kein anderer für weniger Gage? Für die Verantwortung? Welche genau? Für
diesen Streik beispielsweise, für Kostenüberschreitung bei
"Stuttgart21" - mir fällt noch mehr ein, wenn es sein
muss.
Leider wird gegen solche Maßlosigkeit nicht gestreikt, aber immerhin um etwas mehr soziale Gerechtigkeit.
Markus S. Rabanus 2015
(Unternehmer)
Mal schauen, wie die Lokführergewerkschaft argumentiert >> www.gdl.de