BiDil

Rassismus oder medizinischer Fortschritt?

BeitragVerfasst von TMoC am: 23.06.2005 12:57 Antworten mit Zitat 

Zitat:

Altlast für den Markt von morgen

In Amerika wird ein Medikament zur Zulassung empfohlen, das nur bei der ethnischen Gruppe der Schwarzen wirken soll

Von Wenke Husmann

In den USA hat ein Expertenausschuss der Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung eines bestimmten Medikaments empfohlen. Die Nachricht hat nichts Ungewöhnliches. Die FDA setzt solche Gremien bei Zulassungsverfahren ein und folgt in der Regel auch deren Empfehlung. Doch im Fall des Herzmittels BiDil steht eine Premiere an: Erstmals soll ein Medikament zugelassen werden, das für eine ganz bestimmte ethnische Gruppe gedacht ist. Studien legen nahe, dass das Medikament der Herstellerfirma NitroMed aus Massachusetts vor allem bei Schwarzen wirkt.


Meines Erachtens eine Frage der Zeit, wann zum ersten Male etwas entdeckt wird was eher speziell für bestimmte Menschen wirkungsvoll ist.

Zitat:

Arzneimittelhersteller wissen, dass es üblich ist, bei Studien auf dem Weg zur Zulassung eines Medikaments anzugeben, an wem das Mittel getestet wurde. In Europa also meist an Caucasians, wie es auf englisch heißt. Doch darum geht es im Fall von BiDil nicht. Das Medikament gegen Herzerkrankungen hilft aufgrund von Wirkstoffkombinationen, die den Stickstoffmonoxid-Haushalt des Körpers beeinflussen. Warum jedoch das Medikament bei Menschen mit schwarzer Hautfarbe anscheinend besser anschlägt, können die Wissenschaftler nicht präzisieren. Damit haben sie sich eine Nebenwirkung eingehandelt: nur wirksam bei einer bestimmten ethnischen Gruppe - oder, wie es früher hieß, Rasse.


Im Normalfall sieht das so aus:
Placebo Gruppe: Placebo wirkt bei 40%
echte Testgruppe : Medikament wirkt zu 50% oder 60 %, teilweise sollen Medikamente auf dem Markt sein bei denen der Unterschied unter 5% lag.

Sprich hier müsste das Ergebnis dann folgendermaßen gewesen sein:
Placebogruppe über alle: wirkt zu 40%
echte Testgruppe: Weiße 41% , Asiaten 41 % , Afrikaner 60%

Was eigentlich dafür spricht: Die Erbkrankheit Sichelzellenanämie soll in Afrika weiter verbreitet sein als im Rest der Welt, erklärt wird dies dadurch das diese Krankheit nicht tödlich ist aber eine gewisse Immunität gegen Malaria hervorrufen soll. (Quelle dafür leider abhanden gekommen - aber ich such noch und hoffe ich finds wieder).

Zitat:

Nun sind die alten Rassen-Klassifikationen durch die Erkenntnisse der modernen Genetik längst überholt. Und genetisch betrachtet können zwei Menschen aus verschiedenen Kontinenten näher miteinander verwandt sein als Individuen einer spezifischen Gruppe - selbst wenn sie unterschiedlicher Hautfarbe sind. Warum ist die Firma also an einer Zulassung für eine spezielle ethnische Patientengruppe interessiert? Weil diese Gruppe auch eine Zielgruppe ist.


Dieses ist im Allgemeinen eine üble Unterstellung, die mich auf die Palme bringt. Es ist nun mal so das es minimale Unterschiede gibt, eine Forschung in die Richtung um besser angepasste Medikamente zu entwickeln wäre wohl alles andere als schlecht.

Zitat:

Der Arzneimittelmarkt ist ein großes Geschäft, in dem hohe Investitionen scheitern können, wenn am Ende keine Zulassung erteilt wird. Im Fall des Medikaments BiDil dauert der Kampf um die Zulassung schon sehr lange. Seit den achtziger Jahren bemühen sich der Kardiologieprofessor Jay Cohn von der University of Minnesota, der an BiDil arbeitete, und die spätere Herstellerfirma um eine Zulassung. Vergeblich. Bis sie die statistisch relevante Wirksamkeit des Medikament bei Afroamerikanern entdeckten. Und damit ihre Marktlücke.


Marktlücke oder Chance? Natürlich wird Forschung betrieben um später mir den Ergebnissen Geld verdienen zu können, selbst der größte Samariter muss von etwas leben.

Zitat:

Kritiker wenden jetzt ein, dass ethnische Kriterien zu ungenau seien, um daran die Wirksamkeit von Medikamenten zu knüpfen. Außerdem bestünde die Gefahr rassistischer Stereotypisierung. Befürworter von BiDil - darunter übrigens auch die Association of Black Cardiologists - halten dagegen, dass es genetische Unterschiede zwischen Rassen gebe, die bei der Entwicklung von Medikamenten nicht ignoriert werden dürften.


Jenen Kritikern geben ich Recht - ein Wiederspruch? - ich glaube nicht.
Praxis-Theorie: Eigentlich müsste es so sein das bestimmten genetische Kleinigkeiten einen Unterschied zwischen wirkt und wirkt nicht bedeuten können. Im Grunde müsste nach dieser Kleinigkeit gefahndet werden um ein Medikament zuzulassen oder nicht - aber wer soll die Zeit und das Geld aufbringen um bei jedem Menschen jede Kleinigkeit zu analysieren. Ein grobes Verfahren das machbar ist, wäre aber das zulassen für eine Gruppe bei der diese bestimmte Kleinigkeit in weit höherem Maße auftritt als bei anderen Gruppen.

Zitat:

Wenn dieser Fall so heftig diskutiert wird, dann auch deswegen, weil dieses Thema den Arzneimittelmarkt in Zukunft noch beschäftigen dürfte - und das, obwohl der Rassenbegriff im alltäglichen Denken der meisten Menschen nur noch als Altlast präsent ist. Quelle


Und hier beweist Frau Husmann nochmals eindeutig, das man was schreiben kann auch ohne sich zu informieren oder gar zu denken, nur um Populismus zu betreiben.

Quelle ist im letzte quote drinne wer das ohne Kommentar lesen will.

mit leicht verärgerten Grüßen
TMoC

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