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Altlast für den Markt von morgen
In Amerika wird ein Medikament zur Zulassung empfohlen, das
nur bei der ethnischen Gruppe der Schwarzen wirken soll
Von Wenke Husmann
In den USA hat ein Expertenausschuss der Arzneimittelbehörde
FDA die Zulassung eines bestimmten Medikaments empfohlen. Die
Nachricht hat nichts Ungewöhnliches. Die FDA setzt solche
Gremien bei Zulassungsverfahren ein und folgt in der Regel
auch deren Empfehlung. Doch im Fall des Herzmittels BiDil
steht eine Premiere an: Erstmals soll ein Medikament
zugelassen werden, das für eine ganz bestimmte ethnische
Gruppe gedacht ist. Studien legen nahe, dass das Medikament
der Herstellerfirma NitroMed aus Massachusetts vor allem bei
Schwarzen wirkt.
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Meines Erachtens eine Frage der Zeit, wann zum ersten Male etwas
entdeckt wird was eher speziell für bestimmte Menschen wirkungsvoll
ist.
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Arzneimittelhersteller wissen, dass es üblich ist, bei
Studien auf dem Weg zur Zulassung eines Medikaments anzugeben,
an wem das Mittel getestet wurde. In Europa also meist an
Caucasians, wie es auf englisch heißt. Doch darum geht es im
Fall von BiDil nicht. Das Medikament gegen Herzerkrankungen
hilft aufgrund von Wirkstoffkombinationen, die den
Stickstoffmonoxid-Haushalt des Körpers beeinflussen. Warum
jedoch das Medikament bei Menschen mit schwarzer Hautfarbe
anscheinend besser anschlägt, können die Wissenschaftler
nicht präzisieren. Damit haben sie sich eine Nebenwirkung
eingehandelt: nur wirksam bei einer bestimmten ethnischen
Gruppe - oder, wie es früher hieß, Rasse. |
Im Normalfall sieht das so aus:
Placebo Gruppe: Placebo wirkt bei 40%
echte Testgruppe : Medikament wirkt zu 50% oder 60 %, teilweise sollen
Medikamente auf dem Markt sein bei denen der Unterschied unter 5% lag.
Sprich hier müsste das Ergebnis dann folgendermaßen gewesen sein:
Placebogruppe über alle: wirkt zu 40%
echte Testgruppe: Weiße 41% , Asiaten 41 % , Afrikaner 60%
Was eigentlich dafür spricht: Die Erbkrankheit Sichelzellenanämie
soll in Afrika weiter verbreitet sein als im Rest der Welt, erklärt
wird dies dadurch das diese Krankheit nicht tödlich ist aber eine
gewisse Immunität gegen Malaria hervorrufen soll. (Quelle dafür
leider abhanden gekommen - aber ich such noch und hoffe ich finds
wieder).
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Nun sind die alten Rassen-Klassifikationen durch die
Erkenntnisse der modernen Genetik längst überholt. Und
genetisch betrachtet können zwei Menschen aus verschiedenen
Kontinenten näher miteinander verwandt sein als Individuen
einer spezifischen Gruppe - selbst wenn sie unterschiedlicher
Hautfarbe sind. Warum ist die Firma also an einer Zulassung für
eine spezielle ethnische Patientengruppe interessiert? Weil
diese Gruppe auch eine Zielgruppe ist. |
Dieses ist im Allgemeinen eine üble Unterstellung, die mich auf die
Palme bringt. Es ist nun mal so das es minimale Unterschiede gibt,
eine Forschung in die Richtung um besser angepasste Medikamente zu
entwickeln wäre wohl alles andere als schlecht.
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Der Arzneimittelmarkt ist ein großes Geschäft, in dem hohe
Investitionen scheitern können, wenn am Ende keine Zulassung
erteilt wird. Im Fall des Medikaments BiDil dauert der Kampf
um die Zulassung schon sehr lange. Seit den achtziger Jahren
bemühen sich der Kardiologieprofessor Jay Cohn von der
University of Minnesota, der an BiDil arbeitete, und die spätere
Herstellerfirma um eine Zulassung. Vergeblich. Bis sie die
statistisch relevante Wirksamkeit des Medikament bei
Afroamerikanern entdeckten. Und damit ihre Marktlücke. |
Marktlücke oder Chance? Natürlich wird Forschung betrieben um später
mir den Ergebnissen Geld verdienen zu können, selbst der größte
Samariter muss von etwas leben.
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Kritiker wenden jetzt ein, dass ethnische Kriterien zu ungenau
seien, um daran die Wirksamkeit von Medikamenten zu knüpfen.
Außerdem bestünde die Gefahr rassistischer
Stereotypisierung. Befürworter von BiDil - darunter übrigens
auch die Association of Black Cardiologists - halten dagegen,
dass es genetische Unterschiede zwischen Rassen gebe, die bei
der Entwicklung von Medikamenten nicht ignoriert werden dürften.
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Jenen Kritikern geben ich Recht - ein Wiederspruch? - ich glaube
nicht.
Praxis-Theorie: Eigentlich müsste es so sein das bestimmten
genetische Kleinigkeiten einen Unterschied zwischen wirkt und wirkt
nicht bedeuten können. Im Grunde müsste nach dieser Kleinigkeit
gefahndet werden um ein Medikament zuzulassen oder nicht - aber wer
soll die Zeit und das Geld aufbringen um bei jedem Menschen jede
Kleinigkeit zu analysieren. Ein grobes Verfahren das machbar ist, wäre
aber das zulassen für eine Gruppe bei der diese bestimmte Kleinigkeit
in weit höherem Maße auftritt als bei anderen Gruppen.
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Wenn dieser Fall so heftig diskutiert wird, dann auch
deswegen, weil dieses Thema den Arzneimittelmarkt in Zukunft
noch beschäftigen dürfte - und das, obwohl der Rassenbegriff
im alltäglichen Denken der meisten Menschen nur noch als
Altlast präsent ist. Quelle
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Und hier beweist Frau Husmann nochmals eindeutig, das man was
schreiben kann auch ohne sich zu informieren oder gar zu denken, nur
um Populismus zu betreiben.
Quelle ist im letzte quote drinne wer das ohne Kommentar lesen will.
mit leicht verärgerten Grüßen TMoC |