Buchdruck UNESCO aktuell
Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.
Bonn, 16. September 2003 Nr. 43/2003
Nicht nur Gutenberg hat den Buchdruck erfunden
Ausstellung zum frühen Buchdruck in Deutschland und Korea vom 22. September bis
5. Oktober 2003 in Göttingen - Internationales Seminar am 22. und 23. September
Erstmals werden die Göttinger Gutenberg-Bibel und der koreanische Frühdruck Jikji gemeinsam in
einer Ausstellung gezeigt. Diese für die Entwicklung des Buchdrucks entscheidenden Dokumente
gehören seit 2001 zum UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes „Memory of the World". Die
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen und die Koreanische UNESCO-Kommission
präsentieren beide Dokumente in Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission
vom 22. September bis 5. Oktober 2003 in Göttingen, Paulinerkirche, Papendiek 14.
Gutenberg gilt als Erfinder des europäischen Buchdruckes mit beweglichen Metalllettern. Diese neue
Technologie (um 1450) hatte bedeutende Auswirkungen auf die Allgemeinbildung in Europa: Sie ebnete den
Weg zur Massenalphabetisierung. Die 1.282 Seiten umfassende Gutenberg-Bibel der Niedersächsischen
Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ist eines von vier komplett erhaltenen Pergamentexemplaren
und das einzige Exemplar ohne Seitenverlust in Deutschland. Sie ist vollständig aufbereitet im Internet
einsehbar unter www.gutenbergdigital.de .
Gutenbergs Erfindung steht jedoch nicht für sich allein. Früher als in Europa wurde die Technik des Druckes
mit beweglichen Lettern aus Holz, Ton und Metall in Asien, vor allem in Korea und China, entwickelt. In
das UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes „Memory of the World" wurde daher gleichzeitig mit der
42-zeiligen Göttinger Gutenberg-Bibel auch ein koreanisches Dokument aufgenommen: Der im Juli 1377
gedruckte zweite Band der Anthologie der Zen-Lehre großer buddhistischer Priester („Buljo jikji simche
yojeol", Bd. II) ist das älteste bekannte Beispiel eines Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern. Die
Aufnahme beider Dokumente in das Weltregister betont das weltverbindende Konzept des Programms, das
nicht dem Kriterium „Ersterfindung" Vorrang einräumt, sondern Innovationen in ihren kulturhistorischen
Kontext setzt und auf diese Weise internationalen Dialog und Partnerschaften fördert.
Parallel zur Ausstellung findet das internationale Seminar „Korea-Germany Early Printing Culture" am
22. und 23. September statt.
Zur Eröffnung des Seminars spricht am 22. September Dr. Kim Yersu, Generalsekretär der Koreanischen
UNESCO-Kommission. Die Vizepräsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Dr. Verena Metze-Mangold,
spricht zur Eröffnung der Ausstellung am Montag, den 22. September um 17:45. Prof. Dr. Stephan
Füssel, Universität Mainz, führt in die Thematik ein. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 bis
18 Uhr. Eintritt: 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Für Kinder bis 12 Jahre ist der Eintritt frei.
Informationen im Internet: www.paulinerkirche-goettingen.de .
Kontakt: Dr. Jan-Jasper Fast, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen,
Platz der Göttinger Sieben 1, 37073 Göttingen, Telefon: 0551-39-2456, Fax: -39-5222,
E-Mail: fast@sub.uni-goettingen.de, Internet: www.paulinerkriche-goettingen.de
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