Buddha, eigentlich Siddhârtha Gautama, lebte etwa 563 bis 483 vor Christus. Als Sprössling eines nordindischen Fürsten heiratete er mit 16 Jahren Prinzessin Yasodhara und genoss die Vorzüge des herrschaftlichen Daseins. Mit 29 wurde er Papa seines einzigen Sohnes Rahula, stellte sich vermehrt Sinnfragen und verließ das Reich seiner Familie, wanderte auf der Suche nach Erlösung durch das Tal des Ganges und der Religion, ließ sich schulen und übte Askese, ohne dass er zur Ruhe fand. Deshalb sagte sich Gautama von allen Religionen und Methoden los, suchte nach anderen Antworten durch eigenes Denken. Im Alter von 35, am Ufer des Neranjara-Flusses in der Nähe von Gaya, dem heutigen Bihar, fand er unter dem Baum der Weisheit zu jener Erleuchtung, die ihm seine Schüler und Anhänger später zum Ehrentitel Buddha (Erleuchteter, Erwachter) gereichen ließen. Gautama unterrichtete fortan 45 Jahre lang Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten und jeden Charakters, ob sie sich für heilig hielten, ausgestoßen oder Verbrecher waren und aus welchen Kasten auch immer, denn er maß solchen Unterscheidungen nichts bei wie auch der Frage des Geschlechts. 

Gautamas Lehre war die Weisheit durch Bejahung des Leidens, die Barmherzigkeit, Redlichkeit anstelle von für die Weisheit verderblichen Gütern und Macht. Es war keine religiöse Lehre, sogar ausdrücklich nicht, denn jeder Mensch konnte nach Gautamas Einsicht zu höchster Weisheit gelangen. Nie sprach er vom Leben nach dem Tod, nie von Wiedergeburt - Gautama starb im Alter von 80 Jahren.

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Warum wurde der Buddhismus gegen den Willen Buddhas zur Religion?

Ist es die Denkfaulheit der Menschen, die sie Ideale vergöttern lässt? Dass sich die Menschen nicht zutrauen, nochmals die Ideale durch höhere Ideale zu übertrumpfen? Weil durch solchen Triumph die vorherigen gemindert wären? Auch solch Konservatismus mag eine Ursache sein, aber ebenso kommt auch in Betracht, dass die Vergötterung solche Unüberwindbarkeiten schafft, die Anliegen von Macht sind. Dann würde der Sinn der Weisheit dem Sinn der Macht unterworfen und verlöre tatsächlich. - Zudem mag es gegeben haben, dass andere Religionen Teile des Buddhismus für sich reklamierten und auf solche Weise zum einem nun religiösen Buddhismus mutierten.

Und was fehlt dem Buddhismus?

Es fehlt dem Buddhismus, was Hedonisten übertreiben und er zu meiden empfiehlt: die Begierde. 

 sven200407

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