Cybercrime
US-Milliarden vs. Cybercrime
Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 01.06.2009
wikinews – Die neue US-Regierung räumt der Herstellung der Sicherheit von
Computernetzwerken und der Datensicherheit hohe Priorität ein. In einer Erklärung
des Präsidenten Barack Obama vom vergangenen Freitag heißt es, der Cyberspace
sei eine Realität, von dem sowohl große Möglichkeiten aber auch Gefahren
ausgingen.
Der technologische Vorsprung der Vereinigten Staaten sei der Schlüssel der
militärischen Vorherrschaft der USA. Obama berichtet von Hackerangriffen auf
sein Computernetzwerk während des Präsidentschaftswahlkampfes. Diesen sei es
gelungen, in das Netzwerk einzudringen und Zugriff auf Daten zu erlangen –
darunter E-Mails, Strategiepapiere und die Reiseroute des Wahlkampfteams. Er ergänzt
das Beispiel um Hinweise auf weitere Vorkommnisse der letzten Monate, bei denen
terroristische Aktivitäten, Angriffe auf Regierungen (Georgien) die
Verletzlichkeit der Computernetzwerke ausnutzten.
Schon jetzt unternimmt die US-Regierung milliardenschwere Investitionen im
Bereich der IT-Sicherheit, insbesondere zur Absicherung militärischer
Netzwerke. Nach Angaben der New York Times belaufen sich die Investitionen auf jährlich
10 Milliarden US-Dollar. Angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise und
wegbrechender Aufträge für andere Rüstungsprojekte erhoffen sich die großen
Rüstungskonzerne Aufträge in diesem Bereich der Cyber-Kriegführung.
Namentlich werden Northrop Grumman, General Dynamics, Lockheed Martin und
Raytheon genannt, die bereits in großen Stil ihre Ressourcen in diesem Bereich
entwickeln. In Zeiten der Krise gelingt es leichter, kompetentes Personal für
die Cyberkriegführung zu rekrutieren, die in wirtschaftlich besseren Zeiten
ihre Zukunft in Silicon Valley gesucht hätten.
Neben der Abwehr feindlicher Angriffe auch durch andere Regierungen wie die
Russlands oder Chinas geht es auch um die Fähigkeit, andere Computernetzwerke
anzugreifen. Insbesondere Northrop Grumman and General Dynamics entwickeln
Softwaretools, um in fremde Computernetzwerke einzubrechen, um Zugriff auf
sensible Informationen zu erlangen oder um diese Netzwerke gegebenenfalls auch
ausschalten zu können.
Um den Umfang des Personals einschätzen zu können, der im militärischen
Sektor der Cyberwar-Kriegführung bereits beschäftigt ist, zitiert die New York
Times Joel Harding, einen Insider, der die Gesamtzahl des Personals einschließlich
Soldaten in der elektronischen Kriegführung in den USA auf 88.700 Personen schätzt.
Fußnoten
↑ Übersetzung des Zitats: Kurz gesagt: Amerikas wirtschaftlicher
Wohlstand im 21. Jahrhundert wird von der Sicherheit im Cyberspace abhängen.
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