DFU Deutsche Friedensunion

Die Deutsche Friedensunion (DFU) war eine politische Partei in der Bundesrepublik Deutschland.

Nach dem Verbot der KPD 1956 gab es diverse Bemühungen das Lager links der SPD, insbesondere die kommunistischen und sozialistischen Kräfte zu vereinen.

Am 17. Dezember 1960 wurde in Stuttgart mit dieser Zielrichtung die DFU gegründet. Zu den Mitgbegründern gehörten u.a. der Bund der Deutschen, die Vereinigung unabhängiger Sozialisten, der Deutsche Klub 1954, der Fränkische Kreis und mehrere als Ersatzorganisationen der KPD fungierende Gruppen. Die DFU war dementsprechend stark kommunistisch geprägt. Auch in christlich-pazifistischen Gruppen wie den Kirchliche Bruderschaften hatte die DFU einen großen Rückhalt. Programmatisch wandte sich die Partei gegen das Wettrüsten, vertrat eine neutralistische Politik und forderte militärische Abrüstung und eine Entspannung der Konfrontation der Blöcke. Die DDR-Staatspartei SED bezeichnete die DFU 1961 als einzige demokratische Partei Westdeutschlands. Nach Notizen der Westabteilung der SED aus dem Jahre 1973 unterstützte die DDR die DFU jährlich mit rund 3,3 Millionen DM.

Zu den Gründern gehörten Prof. Renate Riemeck, Lorenz Knorr, Arno Behrisch, Gerhard Gleißberg, Karl Graf von Westphalen und Klara Maria Faßbinder, die auch dem Präsidium angehörten. Die Mitgliederzahl ging von 1961 bis in die achtziger Jahr von rund 12 000 auf ca. 1000 zurück.

Erstes Nahziel der Partei war der Einzug in den Bundestag 1961. Der Wahlkampf wurde vom damaligen konkret-Herausgeber Klaus Rainer Röhl organisiert, der in Absprache mit der SED v.a. mit den Motiven der Spitzenkandidatin Renate Riemeck und Albert Schweitzer warb. Die DFU scheiterte jedoch mit nur 1,9 Prozent deutlich an der 5-Prozent-Hürde. Das Ergebnis war auch für neutrale Beobachter unerwartet schlecht und wurde vor allem mit dem kurz vor der Bundestagswahl erfolgten Bau der Berliner Mauer erklärt.

1969 gehörte die DFU zu den Trägern der Aktion Demokratischer Fortschritt (ADF), die jedoch ebenfalls den Einzug in den Bundestag deutlich verfehlte.

Im Jahr 1984 gab die DFU den Status einer politischen Partei auf und bezeichnete sich nur noch als „Politische Vereinigung“. Sie beteiligte sich in den folgenden Jahren an der Friedensliste, die auch zahlreiche aus der DFU kommende Kandidaten bei Wahlen aufstellte. Nach der Revolution von 1989 trat die DFU nicht mehr als Vereinigung in Erscheinung.

Mitgliederzahlen

Die DFU sprach 1961 von rund 50.000 eingeschriebenen Mitgliedern. Unabhängige Kommentatoren schätzten die Mitgliederzahl jedoch für Mitte der Sechziger Jahre auf ca. 10-12.000. Nach einer Aktennotiz des ZK-Mitglied der SED Albert Norden war diese bis schließlich 1973 auf 5-6.000 zurückgegangen. In den achtziger Jahren schätzte der Verfassungsschutz die Mitgliederzahl auf unter 1.000.

Presseerzeugnisse

Ausweg, Köln (1962-1964); DFU-Information, Gießen (1962); DFU-Korrespondenz, Köln (1961-1962); DFU-Landespressedienst, Frankfurt am Main (1963); DFU-Nachrichten für die Presse, Frankfurt am Main (1965-1966); DFU-Pressedienst, Köln (1961-?); DFU-Politische Kommentare, Köln, (1962); Der Neue Ruf, Hannover (1961-1964); notiert, Köln (1962-1963).

Als der DFU nahestehende Zeitungen galten das Westdeutsche Tageblatt (Dortmund) und die ursprünglich als Organ des BDD 1953 gegründete Deutsche Volkszeitung.

Quelle und mehr >> http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Friedensunion (Stand 20070203)

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