ebook-Kolumne

Ich liebe Bücher & habe mit meiner lesesüchtigen Frau gemeinsam wahrscheinlich noch immer eine Tonne davon in Regalen und Containern,
aber längst sind mir E-Books und deren Geräte lieber, vor allem im Sachbuchbereich erheblich praktischer, z.B.
- Hunderte/Tausende Bücher in handlichem Gerät,
- mehrsprachig oder mit Übersetzungshilfen,
- mit integrierten oder Online-Lexika,
- mit Links zu Querverweisen,
- Suchfunktion,
- Markierungen und Kommentar-Funktionen, bei einigen Geräten längst auch Spracheingabe, die immer verlässlicheer ins Schriftliche umgesetzt wird,
- beleuchtet/unbeleuchtet, Farbtemperatur,
- wählbarer Schriftgröße,
- InkTechnologie, gut lesbar in hellstem Sonnenschein,
- mit "Text To Speech", um es sich von inzwischen gereiften Computerstimmen vorlesen oder mitlesen zu lassen - und das in diversen Geschwindigkeiten,

Irgendetwas vergessen? Und vieles in Weiterentwicklung.

Gedruckte Bücher und Zeitschriften werden sobald nicht aussterben - und Gedrucktes wird es immer geben,
aber es wäre schon besser, es müssten nicht ganze Wälder zu Fall gebracht werden.

Für das Konservieren/Archivieren genügen die inzwischen ebenfalls fortschrittlichen Druckmöglichkeiten für Einzelexemplare.

Dass sich E-Books schlechter verleihen und gelesen nicht wiederverkaufen lassen, gehört gesetzlich geändert, sollte zumindest preislich stärker berücksichtigt werden, aber darin tun sich Verlage und auch viele AutorInnen schwer.

Mit den technischen Fortschritten hadern viele aus Macht von Gewohnheit, aber wir sollten nicht immer den Fehler wiederholen und den Fortschritt spotten, denn er holt uns ein.

Ein Bsp. dafür ist die Mobiltelefonie:
Als ich sie mit dem inzwischen fast vergessenen "C-Netz" für mich entdeckte, weil ich zu wenig im Büro erreichbar war und es auch nicht immer Sinn macht, mich durch Personal vertreten zu lassen, da meinten sogar gescheiteste Leute, mich bemitleiden zu müssen, weil "immer erreichbar" doch anstrengend sei, als ließen sich solche Telefone nicht abschalten und die Anrufe ohne Sieb.
Vor allem blieb damals die Gesprächsdauer kurz, denn es war noch richtig teuer.

Inzwischen ist niemand mehr von all diesen Fortschrittsverächtern ohne Mobiltelefon.

So ähnlich mit der digitalen Fotografie und vielem anderen, dass Vorzüge und Potenziale verkannt, oft von Dümmeren meinesgleichen frühzeitiger geschätzt werden.

Betreffs E-Books ist es signifikant, dass ausgerechnet meine schlauesten und gebildetsten FreundInnen überwiegend Gewohnheitstiere sind.

Es ist doch schön, dass Menschen Vorlieben haben, aber Vorlieben sind Vorlieben und taugen nur selten zum Dogma.

Markus S. Rabanus 2022-05-26    

ganz schlimm ist der Buchdruck in der Hochschulliteratur. Z.B. erschien grad jetzt wieder ein Völkerrechtslehrbuch, das sich mit der 21. Auflage kaum lohnend von vorherigen Auflagen unterscheidet, die von Jahr zu Jahr ins Altpapier kommen, denn die Fachbereichs-Bibliotheken müssen für die Studies immer die neueste Auflage vorhalten, weil aus älteren nicht zitiert werden soll.

Markus S. Rabanus 2022-05-26    

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