FIFA, Transparenz und Gemeinnützigkeit
Blatter dankt ab, alle sind glücklich, nur ich wieder mal nicht, denn was da gegen den Internationalen Fußballverband an Transparenz und Demokratie gefordert wird, ist wenig glaubwürdig, weil es Standards wären, die in eigenen Angelegenheiten längst hätten durchgesetzt werden müssen. Vor allem die Transparenz und Obergrenzen betreffend, in welchen Größenordnungen sich Funktionäre von "gemeinnützigen" Organisationen persönlich bereichern dürfen - und zwar in Zusammenschau von Gehältern, Aufwandsentschädigungen, Pensionsansprüchen und sonstiger Vorteile.
Wer über die FIFA redet und nicht über die Gemeinnützigkeit an sich, ist verdächtig, mit Blatter bloß einen auch mir unliebsam gewordenen Funktionär den allgegenwärtige Korruptionssumpf des milliardenschweren Fußball-Business in Schuhe zu schieben, möglicherweise auch nur, um wieder einmal Moskau einen Boykott zu bescheren oder wenigstens "diskutieren" zu können, wie es Tradition des Kalten Krieges ist, während es uns niemals auch nur in den Sinn kommen würde, wenn sich unsere Bündnispartner am Völkerrecht versündigten, zumal wir fleißig mitsündigten.
Und Katar als Austragungsort?
Schamlos wird das Elend anderer Völker ausgenutzt, aber unterscheidet sich
Katar darin so sehr von unseren Freiheit und Menschenrechte predigenden Staaten?
- Wir sind uns
vermutlich einig, dass es fußball-sportlich betrachtet eine schwachsinnige
Entscheidung war, aber für einen Staat, der sich noch immer die Dollarscheine
aus der Erde saugt, ist es allemal einfacher zu stemmen
als es für das
fußballbegeitsterte Südafrika wurde, weil die FIFA zu hohe Ansprüche an
Austragungsorte stellt und zu viel daran verdienen will.
Das jedoch ist nicht bloß Schuld der FIFA, sondern Versagen aller um
Austragungsorte rivalisierenden Staaten, die sich durch selbstherrliche
Fußballverbände "vertreten" lassen, ohne diese an die Kandare zu
nehmen.
Und ich sehe überhaupt nicht, dass sich daran etwas ändert. Denn dazu müsste die Gemeinnützigkeit in die Debatte, aber da sich alle Politik als "gemeinnützig" ausgibt, wird sie kaum Bedürfnis verspüren, den Eigennutz zu thematisieren.
Markus S. Rabanus 20150603
Damit niemand auf die Idee komme, es sei Neid >> Ich war mehr als 12 Jahre privater Kitabetreiber mit mehr als 40 Festangestellten, verzichtete komplett auf Gehalt, Aufwandsentschädigung und sonstige Umwegbereicherung, was gewiss kein Standard sein kann, aber der finanzielle Eigennutz muss transparent und limitiert sein, ansonsten sind die wirtschaftlichen Vorteile aus der "Gemeinnützigkeit" nicht legitim.
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