| Sven erwidert: Hallo Christian,
 ich danke Dir für Deine Antwort und möchte Dir doch etwas widersprechen:
 
 Gandhis Losung "Indien den Indern" ist aus mehreren Gründen verschieden von der  Losung "Deutschland den Deutschen".
 
 1. "Deutschland den Deutschen" wird von Rechtsextremisten RASSISTISCH gebraucht, denn sie wollen
      Minderheiten und Zuwanderer nicht als Deutsche anerkennen, während das indische Volk schon immer multiethnisch und
      multikulturell war. Gandhi beschwor sein gemischtes Volk zum Frieden, aber wurde  Opfer des von Rassisten und
      Monokultristen geschürten Unfriedens, dem später auch die staatliche
      Teilung zumindest begünstigte.
 
 Nun wissen wir beide, dass Rechtsextremisten ethnische und kulturelle Konflikte oft  als "Beweis für das Scheitern der multikulturellen Gesellschaft" propagieren, aber solche Propaganda ist von gleicher
      Absurdität als wenn der Handtaschendieb kritisiert, dass sich die Oma nicht zu schützen
      verstehe. -
 2. Der Hauptunterschied für die
      verglichenen Parolen ergibt sich jedoch daraus, dass die Inder kolonial unterdrückt
      wurden, so dass Gandhis Emanzipationsforderung auch nichts mit dem Nationalismus
      von Rechtsextremisten gemeinsam hatte, sondern Patriotismus war. Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag!
 Grüße von Sven
 Redaktion
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    | Hallo Christian,
 Du gehst immer an den eigentlichen Problemen vorbei, indem Du neue Themen anschneidest, z.B. das KASTENSYSTEM.  Dazu verweist Du auf ungenannte indische Intellektuelle, die es "gegen westliche Kritiker" verteidigen.  Du kolportiertest schon öfter dieses "westlich", obwohl es im Zusammenhang überflüssig war. Dein Motiv dürfte aus Deiner extremen Feindschaft zur Bundesrepublik, der EU, den USA usw. abgeleitet sein, jedenfalls bedarf es gegen das indische Kastensystem keiner "westlichen Kritik", denn das nach China bevölkerungsreichste Land der Welt hat genügend eigene Kritiker, von denen in unseren Buchhandlungen genügend Kritik am Kastensystem für Dich greifbar ist. Bezeichnend ist an rechtsextremistischer Argumentationsweise, dass kein Thema, keiner noch so an den Haaren herbei gezogener "Bezug" ausgespart wird, um die bestehenden Widersprüche zwischen Menschen, Völkern, Staaten und Kulturen zu vergrößern und zu
      erweitern.
 Gandhis Haltung zum
      Kastenwesen war zwar billigend, aber immerhin war er bestrebt, die
      schlimmeren Auswüchse abzubauen. Wer annimmt, die Einmischung in die
      religiösen Gebräuche der Menschen einzumischen sei ein Leichtes, macht
      sich etwas vor oder würde zum Tyrannen (war jetzt keine Kritik an
      Christian, sondern soll die Ansprüche ggü. Gandhi begrenzen).
 Ebenfalls lästig ist, wenn Du Dich wiederum künstlich befremdest, dass "ausgerechnet" Sven "rassistische Komponenten" in die Diskussion bringe.
 
 a) wäre daran nichts sonderlich, denn der Rassismus ist ein zentrales Thema dieser WebSite,
 
 b) täuscht Du Dich und uns hinsichtlich der zeitlichen Abfolge von Argumenten, denn
      Dein  Leitposting suggeriert, dass Gandhis Losung "Indien den
      Indern" Gemeinsamkeit mit der  Losung "Deutschland den
      Deutschen" habe,  obwohl erstere antikolonial und letztere
      rassistisch ist, weil in der Logik von Rechtsextremisten z.B. Juden und
      Zuwanderer trotz deutscher Staatsangehörigkeit "keine Deutsche"
      seien.
 Zudem
      "verwechsle" ich nicht etwa Gandhis "religiöse Toleranz
      mit MultiKulti", sondern religiöse Toleranz ist ein Teil
      multikultureller Toleranz. So ist Gandhis
      Lebenswerk ist gekennzeichnet von:  1. Antirassismus,
      ausgehend mit seinem Wirken in Südafrika gegen das damalige
      Apartheidregime mit seiner rassistischen Diskriminierung aller
      Nichtweißen, 2.
      Antikolonialismus, bei ihm beginnend mit seiner Rückkehr nach Indien, 3.
      Multikulturalität, um das friedliche Zusammenleben der verschiedenen
      (religiösen) Kulturen in Indien zu gewährleisten, 4. Gewaltlosigkeit
      als Mittel der politischen Auseinandersetzung, für Gandhi wurzelnd in
      seinem hinduistischen Glauben. Deine
      andersliegenden Deutungen dieser historischen Person sind nicht nur
      spekulativ, sondern stehen zurecht im Widerspruch zum allgemeinen
      Verständnis (was Dich zuweilen nachdenklich machen sollte :-))
 Grüße von Sven
 Redaktion
 ps:  antworte
      bitte mal präzise, als was Du Dich ideologisch bezeichnest;wenn Du Dich Rechtsextremisten
      vorstellst ?
 
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