ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers)

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PRESSEERKLÄRUNGEN, NEWS, DISKUSSIONEN

Neue Domain-Endungen für das große Geld

Beitragvon redaktion am So 26. Jun 2011, 10:59

Die Namenslogistik des Internets steht erneut vor einer enormen Ausweitung. So beschloss die Adressensystemverwaltung ICANN  die Einführung bis Ende 2012 die Einführung von Domain-Endungen für Kategorien, Branchen, Städte und Firmen. Durch die spezifischeren Endungen und ein organisiertes Registrierungsverfahren seien Namensberechtigte gegen Domaingrabbing besser geschützt.

Die Gebühr für eine solche Domain-Endung betrage 185.000 US-Dollar. Das wird ein riesiges Geschäft für die ICANN und dehnt deren Verwaltungszirkus in den juristischen Bereich aus, ohne dass sich am juristischen Problem des Domaingrabbings im Bereich der bisherigen Endungen etwas ändern kann, zumal sich finanzstarke Markeninhaber nicht leisten können/werden, die alten Endungen zu vernachlässigen. Allenfalls die Streitwerte werden steigen. Das erweiterte Adressensystem bringt gewiss zusätzliche Exklusivität durch die "eigene Endung", aber eine Exklusivität, die auf ihre Rechte im alten System bedacht bleiben wird.
Die grundsätzlichen Problemen des Namensrechts weiten sich folglich nur aus, indem beispielsweise mit Gattungsbegriffen "Markengrabbing" betrieben wird, z.B. "WELT", "ZEIT", "SPIEGEL" und "APPLE" nicht mehr für den Apfel steht, sondern für ein Firmenlogo.

Die Höhe der Registrierungsgebühr schließt hingegen kleinere Unternehmen von der Rechtewahrnehmung im Bereich der neuen Domain-Endungen aus.

USA wollen Internet weiter kontrollieren
Überraschender Vorstoß: ICANN soll an der kurzen Leine bleiben

Washington (pte/01.07.2005/11:01) - Die USA wollen weiter die Kontrolle über das Internet behalten. Die Regierung will die Kontrolle über die DNS-Rootzone und die für die Domainverwaltung zuständige Internet Corporation for Assigned Names and Numbers ICANN http://www.icann.org nicht aufgeben. Diesen überraschenden Vorstoß machte der im Handelsministerium zuständige Beamte Michael Gallagher bei einer Tagung in der US-Hauptstadt Washington, berichtet der Branchendienst Cnet.

Gallaghers Ankündigung kommt wenige Tage vor dem nächsten ICANN-Meeting in Luxemburg. Der Beamte legte bei der Tagung die Prinzipien der künftigen US-amerikanischen Internet-Politik dar. Demnach würden die USA ihre "historische Rolle bei der Authorisierung von Änderungen oder Modifikationen der Rootzone-Files beibehalten". Darüber hinaus will die Regierung ihre "Aufsicht" auf die ICANN weiter ausüben. Somit will die Bush-Administration die Organisation offensichtlich weiter an der kurzen Leine halten. Die ICANN wird vor allem wegen der Ausweitung ihres Budgets von sieben Mio. Dollar im Jahr 2003 auf aktuell 16 Mio. Dollar kritisiert.

Der Schritt der US-Regierung bedeutet, schreibt Cnet, auch eine Brüskierung für die UNO, die im November in Tunesien ein entsprechendes Treffen abhalten will. Eines der Ziele dieses Treffens ist es eigentlich, ärmeren Nationen ein größeres Mitspracherecht bei Fragen der Internet-Verwaltung zu geben. Auch die ICANN selbst hatte etwa im Vorjahr angekündigt, ihre Bindung an (US)-staatliche Stellen abschütteln zu wollen. pte berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=041117025 Bisher agiert die Behörde auf der Basis eines Vertrages mit der dem Handelsministerium unterstellten National Telecommunication and Information Administration (NTIA). Der Vertrag läuft an und für sich im Jahr 2006 aus. (Ende)

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Georg Panovsky

Kommentar: Die Bundesregierung sollte der US-Regierung gegenüber zum Ausdruck bringen, dass die ICANN entweder in Verantwortung gegenüber allen Staaten steht oder aber eine Webstruktur neben ihr aufgebaut werden müsse, die dem Gleichheitsanspruch aller Staaten genügt.

- Sven 200506 - 


ICANN will Gebühr für .net-Domains
Ausdehnung auf weitere TLDs wird erwartet

Marina del Rey, Kalifornien (pte/18.12.2004/10:35) - Die für die Domainverwaltung zuständige ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) http://www.icann.org will eine zusätzliche Domain-Gebühr einführen. Über entsprechende Pläne berichtet das Branchenportal Cnet. Demnach soll ab kommendem Jahr, wenn die Neuvergabe der .net-Domains ansteht, eine Gebühr von 75 US-Cent eingehoben werden. Die neue Domain-Steuer soll später auf weitere Domains wie .com- und .biz-Adressen ausgeweitet werden. Die Absicht der Domainverwaltung hat bereits Kritik auf den Plan gerufen.

"Die Idee zu der Gebühr ist das schlimmste, was ich seit dem so genannten Bill 602P gehört habe, der von Kanada geplanten Steuer auf E-Mails. Und das war wenigstens eine reine Erfindung", kritisierte James Gattuso, ein Partner der Heritage Foundation, eines einflussreichen konservativen Thinktanks in Washington.

Die Einhebung von 75 US-Cent je Domain klingt auf den ersten Blick nicht viel, würde der ICANN aber ein nicht unbeträchtliches Zubrot bescheren. Nur für .net-Domains alleine würde die Domainverwaltung vier Mio. Dollar lukrieren. Wird die Gebühr auf .com- und andere populäre TLDs (Top Level Domains) ausgeweitet, summiert sich das Zubrot auf 34 Mio. Dollar und damit auf wesentlich mehr, als die ICANN derzeit an jährlichem Budget - rund 15,8 Mio. Dollar - zur Verfügung hat.

Der Vorstoß der ICANN zu der Domaingebühr ist überraschend, da sich die Organisation vor fünf Jahren mit ihrem Plan, auf Domainnamen eine Steuer von einem Dollar einzuheben, blutige Füße geholt hat. Darüber hinaus hat der US-Kongress erst kürzlich ein Moratorium für jede Art der Internet-Steuer beschlossen. (Ende)

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Georg Panovsky

ICANN will völlig unabhängig sein
Entwicklungsländer werden stärker eingebunden

Marina del Rey, Kalifornien (pte/17.11.2004/12:10) - Die für die Domainverwaltung zuständige ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) http://www.icann.org will ihre Bindung an staatliche Stellen völlig abschütteln. Wenn ein Vertrag mit dem US-Handelsministerium im Jahr 2006 ausläuft, wolle seine Organisation unabhängig operieren, kündigte ICANN-Chef Paul Twomey laut einem Bericht des australischen IT-Dienstes AustralianIT an. ICANN werde ab diesem Zeitpunkt keiner staatlichen Behörde oder internationalen Organisation mehr unterstehen, sagte der gebürtige Australier Twomey. Auch für die UNO sei kein Platz in der künftigen ICANN-Struktur.

Bisher agierte die Behörde auf der Basis eines Vertrages mit der dem Handelsministerium unterstellten National Telecommunication and Information Administration (NTIA) http://www.ntia.doc.gov . Das Abkommen wurde in der Vergangenheit jeweils für ein Jahr verlängert. Bei der letzten Verlängerung im Vorjahr wurde der Zeitraum allerdings auf drei Jahre ausgedehnt, um ICANN Zeit zu geben, die Privatisierung vorzubereiten. pte berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=030918032

"Das Internet besteht aus 200.000 privaten Netzwerken, die durch private Abkommen miteinander verbunden sind", sagte Twomey. Das Web könnte durch dieses Modell schnell wachsen. Es sei nicht an internationale Verträge gebunden. In einem 63-seitigen Strategiepapier skizziert die Organisation ihre Zukunft. http://www.icann.org/announcements/announcement-16nov04.htm Unter anderem sollen künftig Entwicklungsländer stärker eingebunden werden, es soll mehr regionale Meetings geben. Das Budget soll von derzeit 15,8 Mio. Dollar jährlich auf 19,5 Mio. Dollar angehoben werden. Ein Teil der Budgeterhöhung könnte dadurch hereinkommen, dass die Gebühren, die Registrare an ICANN überweisen müssen, angehoben werden. Mit dem zusätzlichen Geld will die ICANN unter anderem einen Fonds für Forschungen über Netzwerk-Sicherheit dotieren. (Ende)

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Georg Panovsky

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