Islam und Demokratie

Zitat: "Der Islam ist uns den Beweis schuldig, ob er mit der Demokratie vereinbar ist!"

Liebe @Marianne ..., 
egal wie oft wiederholt, variiert oder von wem, die These ist falsch, denn allen Religionen ist eigen, dass sie gut genug ohne Beweise über die Runden kommen. Die Vereinbarkeit von Religion und Demokratie kann sich nur im werkelnden Glauben der Gläubigen erweisen. Und das schaffen viele Muslime, Christen und Juden, wie es andere von ihnen nicht schaffen.

Markus Rabanus 20141212 modifiziert

Sher .... meint: "Das Wort Theokratie würde ich nur auf Glaubensgemeinschaften anwenden, die auch tatsächlich kirchlich organisiert sind, was Muslime niemals waren."

@Sher, das kannst du gern machen, aber dann wäre besser, du hättest dir den Begriff Theokratie ausgedacht, denn er ist nicht auf Herrschaft von Kirche reduziert, sondern bedeutet, dass sich Religiöse politische Glaubensherrschaft anmaßen. Und das ist in vielen islamischen Staaten ein sehr ernsthaftes Problem, wie du weißt.

Markus Rabanus 20141212

Zitat: "Man muss doch einem Menschen zugestehen, eine bestimmte Religion nicht zu mögen! Auch das ist Religionsfreiheit!"

Man muss gar nichts mögen, aber man wird mit solcher Haltung auch nicht allem gerecht. Beispielsweise durch öffentliche Äußerung, die sich nicht qualifiziert rechtfertigen lässt.
Ich mag keine Religion, insofern sie mir sämtlich von Menschen erdacht scheinen, die sich einredeten oder ihre Anhänger belogen, es sei ihnen von Göttern dargebracht.
Obendrein mag ich viele Religionen nicht, insofern sie ihre Anhänger häufig gegenüber dem Andersdenken anmaßend indoktrinieren. Doch schon aus solcher Kritik an Religion leitet sich mir ab, dass ich es deshalb nicht umgekehrt darf, also berücksichtige, warum so viele Menschen religiös sind und auf welche konkrete Weise, so dass ich die Gemeinsamkeiten nicht unterschätze oder gar leugne, dass es viele religiöse Belange gibt, die sich mit meinen ethischen Vorstellungen decken. 

Wenn jemand "Ich mag den Islam nicht" sagen würde, dann könnte ich ihn fragen, wie gut er den Islam denn kennt, aber ich würde einen anderen und praktischeren Weg gehen und fragen, ob sich sein Nichtmögen dann auch auf "die Muslime" erstreckt. Wenn er diese Frage verneint, weil er immerhin den ein oder anderen Muslim persönlich kennt, zu schätzen weiß oder nicht kennt und deshalb auch nicht übel gegen ihn reden mag, dann würde ich argumentieren, dass wenn ein Muslim trotz des vermeintlich schlechten Islam dennoch ein Guter sein kann, dann spricht das eben doch auch für den Islam, daraus Gutes zu nehmen, während böse Muslime eben das Gegenteil treiben, indem sie sich den Koran ins Teuflische drehen. Folglich wäre mir ein Islamfeind in seiner Koraninterpretation näher dem schlechterem Muslim als dem besseren Muslim. 

Das lässt sich zum Judentum, Christentum usw. in gleicher Weise durchdeklinieren. So bin ich zwar Atheist bzw. Naturalist, aber überhaupt nicht religionsfeindlich, denn wenigstens muss ich berücksichtigen, dass ich weiß, wir sehr sich Menschen Wahrheiten einreden können, also nicht lügen. Und wem ich die Lügenabsicht nicht nachweisen kann, dem darf ich die Lüge auch nicht unterstellen. Mit Unterstellungen tun sich nur Feindselige leicht. Von Feindseligen gibt es genügend. Da braucht es mich nicht. An erwiesenen Lügen gibt es genügend. Da braucht es dann Religionskritik. 

Markus Rabanus 20141212

 

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