Kritik an der GEMA aus Vermietersicht

Die GEMA ist aus Gründen ihrer Monopolstellung der Verlässlichkeit verpflichtet. Mit ihrer "Tarifreform" hat sie solche Verlässlichkeit aufgekündigt und wird schadensersatzpflichtig.

Meines Erachtens treibt die GEMA Monopolmissbrauch, denn sie verhandelt nicht mit den Verbrauchern und substantiiert ihre "Tarifreform" auch kostenseitig nicht. 
Die Schäden, die allein in der Clubszene durch die "Tarifreform" entstehen, werden dieses Mal nicht alle auf sich sitzen lassen, denn wenn am Ende der Prozesse die GEMA die Gebühren zurückfahren muss, was mit hoher Wahrscheinlichkeit geschieht, dann wird erstmals auch der Schaden eingeklagt, der dadurch entstanden sein wird, dass Clubs geschlossen werden mussten, die mit viel Aufwand hergestellt und in langfristige Mietverträge gebunden wurden. 
Die betroffenen Grundeigentümer werden sich sehr leicht zusammenführen lassen und mit den Clubbetreibern den Schaden durch Monopolmissbrauch geltend machen. 
Das wird dann wirklich teuer für die GEMA. Und weil es mit Ansage ist, wird sie es ihren Mitgliedern schlecht erklären können. 
Und die Politik wird sich zu überlegen haben, ob sie mit ihrer "Kulturförderung" durch das Verwertermonopol richtig liegt.

Mit freundlichen Grüßen aus Berlin, Markus Rabanus (Kein Kulturbanause)  26.06.2012

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GEMA plündert die Clubszene in den Konkurs

Leider verpasst, obwohl nicht fern um die Ecke: Rund 5000 Leute aus Berlins Musik-Clubszene demonstrierten gestern auf der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) gegen die Erhöhung von GEMA-Gebühren. 

Die Frankfurter Rundschau veranschaulicht die Preissteigerung an einem Beispiel: Bei einer Veranstaltungsfläche von 410 Quadratmetern und bloß zwei Veranstaltungen wöchentlich mit 8 € Eintrittsgeld fordert die GEMA ab 1.1.2013 statt bisher rund 14.500 € dann rund 95.300 €. - Angekündigt war die Tarifreform als "Vereinfachung".

Ob die GEMA schlussendlich zu mehr Geld kommt, ist fraglich, denn in Berlin werden die Clubs reihenweise schwinden, zumal die Wertschätzung der Allgemeinheit für Tonträger-Partymusik zu weit von Wertbehauptung der GEMA entfernt sein dürfte, um die Clubs zu subventionieren, wie es mit den Opernhäuser geschieht.

Viele ClubVeranstalter werden nicht nur schließen müssen, sondern in den Konkurs getrieben, denn wegen der hohen Einrichtungskosten sind langfristige Mietverträge üblich, in der ersten Etappe gewöhnlich 10 Jahre mit anschließender Verlängerungsoption. 
In Berlin werden für solche Veranstaltungsflächen in preiswertesten Fällen 10 € pro Quadratmeter verlangt, also 4.100 € Netto-Miete plus ca. 1.000 € Betriebskosten. Auf diesen Kosten bleiben die Veranstalter trotz Schließung bis zum Vertragsende oder Konkurs hängen, es sei denn, dass sie der Vermieter gnädig und schneller aus dem Vertrag entlässt.
Mietnachlässe sind nur bei vorheriger Hochpreisigkeit zu erwarten, während im Beispielsfall auch vollständiger Mietenerlass die GEMA-Steigerung nicht ausgleichen kann. 
Und dass Vermieter kostenlos vermieten, ist ohnehin wenig wahrscheinlich, denn auch die "Nichtgeistigen Werke", für die GEMA & Co. das Werk von Bauherren, Architekten und Handwerken womöglich halten mag, haben ihren Wert und ihren Preis. 

Was zunehmen wird: Mehr und mehr wird sich das Netzwerk der Kleinkünstler organisieren, die unabhängig von GEMA & Co. die Kulturlöcher füllen ("Pro Titel 1 €"), die durch die Verwertungsgesellschaften gerissen werden. - Auch gut, vielleicht sogar besser.

Markus Rabanus 26.06.2012

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