Kulturimperialismus
Als Kulturimperialismus wird zurecht kritisiert, wenn anderen Kulturkreisen die Kultur eines stärkeren Landes aufgezwungen wird.
Falsch verwendet war/wird der Kulturimperialismus-Vorwurf von Nationalisten und Traditionalisten, wenn "fremde Kultur" in Teilen der Gesellschaft als attraktiv empfunden Anhänger findet, wozu insbesondere die Jugend neigt - und sei es Ausdruck natürlichen Emanzipationsdranges gegenüber der Elterngeneration.
Falsch war der Vorwurf auch, wenn Funktionäre der ehemals sozialistischen
Staaten Rockmusik, Langhaarigkeit bei Männern, Jeans usw. als westlichen
Kulturimperialismus bezeichneten und vielfach in eigenen Kultureinrichtungen
verboten.
Motiviert waren solche Restriktionen vor allem in eigener, kultureller
Phantasielosigkeit und Unproduktivität, die deshalb jeden äußeren Einfluss
als "subversiv" empfinden musste, weil im kulturellen Wettbewerb
Unterlegenheit zu befürchten war.
Als skurriles Bespiel für einen solchen Funktionär begegnete mir der längst
zu alte Vorsitzende eines sozialistischen Jugendverbandes, der sich etwas darauf
einbildete, "noch nie eine Jeans getragen" zu haben. Das qualifizierte
ihn selbstverständlich i.S.v. nach seinem Verständnis ungeheuer für den
Vorsitz eines Jugendverbandes, in dem Jeans und Rockmusik durchaus gemocht
wurden.
Markus S. Rabanus 20170405
lexikalisch >> http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturimperialismus