Wege zum Frieden

 

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  Im April 2002 sagte sich die PKK vom bewaffneten Kampf los und erleichtert möglicherweise dadurch den zivilen  Organisationen des kurdischen Volkes die Verständigung mit der Mehrheitsbevölkerung in der Türkei.

Wir haben daher Grund zu Optimismus und unsere nachstehende Positionsbeschreibung ist hoffentlich "veraltet":

 


Jahrzehntelang wurde politisch versagt und der türkische Konflikt insbesondere mit der kurdischen Minderheit hält an.

Versagt hat aber nicht nur die türkische Staatspolitik, sondern auch die Opposition, die Minderheiten selbst und nicht zuletzt auch die NATO und die Europäische Union.

"Versagt" sagen wir schlicht und einfach deshalb, weil der Konflikt nicht beendet wurde, denn allein das ist Gradmesser für Qualität von Politik - auch derjenigen, die wir mit unseren Internetseiten veranstalten. Deshalb suchen wir nach Beiträgen, die wirklich "beitragen", nicht schleifen in den ewig alten Spuren einseitiger Interessenverfolgung.

Frieden macht man mit dem Feind, mit wem sonst!

Wenn der Frieden nicht auch dem Feind gefällt, so wird es keiner.

Also fragen wir nach der "anderen Seite" und entwickeln  Konzepte für alle Konfliktparteien.

Ein Kurdenstaat ?

Viele Kurden und viele ihrer Freunde fordern einen kurdischen Staat und diese Forderung ließe sich historisch begründen, wäre vielleicht auch das Ergebnis einer wirklich demokratischen Willensbildung, wenn von ihr die türkische Mehrheitsgesellschaft ausgeschlossen würde. 

Dennoch halten wir eine separatistische Lösung für unrealistisch und der Konflikt würde fortgesetzt.

Es ist kaum wahrscheinlich, dass irgendein Staat, so auch die Türkei, friedlich in einen Bedeutungsverlust einwilligen wird, wie er durch eine kurdische Eigenstaatlichkeit eintreten würde.

Zudem kann es mit Rücksicht auf die militärische und politische Situation dem kurdischen Volk nicht länger zugemutet werden, für eine Eigenstaatlichkeit zu kämpfen.
Betroffen wäre nicht nur türkisches Territorium, sondern auch irakisches und iranisches Staatsgebiet.  
Eine wie auch immer geartete Lösung zugunsten eines eigenständigen und zusammenhängenden Kurdenstaates erscheint in dieser Konstellation unrealistisch und würde alle Beteiligten politisch restlos überfordern.
Es geht in diesen Gebieten zudem auch um manifeste wirtschaftliche Interessen, die den Spielraum für demokratische Lösungen zumindest einengen.

Multikulturelle Gesellschaften

Wir denken, dass durch einen Separatismus-Verzicht die Türkei und die anderen Staaten Vertrauen in eine multikulturelle Entwicklung gewinnen könnten.
Das wäre die wünschenswerteste Perspektive, da die Regionen ohnehin kulturelle Durchmischungen aufweisen, deren Rückgängigmachung wiederum zu Belastungen führen würde. 

Föderale Strukturen

Zu wünschen wäre eine Bundesstaatlichkeit, die den Regionen eigene, demokratische  Kompetenzen zuweist, gleichzeitig zur gesamtstaatlichen Einheit und Loyalität verpflichtet.

Die Chance einer dreistaatlichen Kooperation

Zwischen den türkischen, irakischen und iranischen Kurdengebieten müsste in einem letzten Schritt das Grenzregime die kurdischen Interessen nach kultureller Gemeinschaft berücksichtigen. So würde Kurdistan als Kulturregion für die Zusammenarbeit dieser Staaten eine positive Rolle spielen können. Hingegen erschiene wiederum der Auftritt einer neuen Staatlichkeit als weiteres Konfliktpotential in einer bereits heute krisenreichen Staatenkonkurrenz.

Nur am Rande gestatten wir uns den Hinweis, dass für die Menschen der Frieden eine höhere Bedeutung hat als eigene Grenzen in einem eigenen Staat, der auch im Fall des kurdischen Volkes nicht spontan Demokratie und Wohlstand garantiert. 
Aber das ist nur eine Randbemerkung, denn es ist viel wichtiger, dass sich die Politik am Machbaren orientiert und Wege beschreitet, die auch für den Gegner akzeptabel sind.

Wir freuen uns über Ihre Beteiligung an dieser Diskussion.

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Mit freundlichen Grüßen

Markus S. Rabanus

- Verleger -   www.internet-journal.de
- Mitglied -   www.Initiative-Dialog.de

 

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