Kurt Beck, SPD 

Wenn Kurt Beck als SPD-Parteivorsitzender Durchsetzungsvermögen an den Tag legen wollte, war es entweder langweilig oder wurde zum Patzer. So häufig er das Wort "Überzeugung" bemühte, kam  nur wenig, was auf Überzeugung schließen ließ und dann auch noch hätte überzeugen können. Ein Beispiel findet sich bei Wikipedia kommentiert: 

"Beck erregte im April 2007 Aufsehen mit seinem Vorschlag, eine sogenannte Afghanistan-Friedenskonferenz unter Mitwirkung „gemäßigter Taliban“ abzuhalten. Daraufhin wurde ihm vom afghanischen Außenminister Rangin Dadfar Spanta „Ahnungslosigkeit“ vorgeworfen.
Spanta, der lange in Deutschland lebte, erklärte weiter, die Unterscheidung zwischen moderaten und nicht-moderaten Taliban sei vergleichbar mit einer Unterscheidung zwischen moderaten und nicht-moderaten Rechtsextremisten in Rheinland-Pfalz. Derartige Klassifizierungen seien eine Erfindung derjenigen, die von Afghanistan keine Ahnung hätten. Kurz darauf wurde bekannt, dass es im selben Jahr Treffen von Talibanvertretern mit verschiedenen afghanischen Regierungsinstitutionen gegeben hatte. Dass Beck wegen seiner Forderung nach eben solchen Treffen kritisiert und als ahnungslos dargestellt wurde, registrierte die Öffentlichkeit kaum."

Schade, denn es wäre ein "Dialog mit dem Feind", den ich für unabdingbar halte, wenn es um die Vermeidung und Beendigung von Kriegen geht.

Ohne ihm unbarmherzig sein zu wollen, kann die Kritik nicht erspart bleiben, dass er es zu sehr an Phantasie und Inspiration fehlen ließ, um die SPD aus ihrer Krise zu führen.
Letztlich ist das jedoch nicht allein seine Schuld, sondern ein Versagen der gesamten SPD, für deren Bürokratismus typisch ist, dass sie einen uncharismatischen "Führer" aussuchte, um damit Flügelkämpfen auszuweichen.

 (msr)  >> Diskussion

Nachtrag: Der Sturz (oder beleidigte Rücktritt) folgte am 7. September 2008.

Wer mehr über Beck wissen möchte >> http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Beck 

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