Seite 1 von 1

Von Glühbirnen und "Sparleuchten"

BeitragVerfasst: Mo 6. Dez 2010, 15:48
von redaktion
Seit September 2010 ist der Verkauf von 75-Watt-Glühbirnen verboten.

Energieeinsparung? Wie wirken sich der Produktionsmehraufwand, die Entsorgung des Quecksilbers und Elektronikschrotts auf die Energiebilanz aus?

Zudem bestätigen sich die Herstellerangaben zur Leuchtkraft nicht. Und wie sieht es mit der im Vergleich zu konventionellen Glühbirnen "achtfachen Haltbarkeit" von "Energiesparlampen" aus?

Die Haltbarkeit testen wir seit Nov.2010 im Treppenhauseinsatz >> Bild

NACHTRAG OKTOBER 2011: Die "ENERGIESPARLAMPE" ist kaputt. Seit wann genau, lässt sich nicht sagen, weil in diesem Bereich eine der zwei Leuchten genügen würde.
Der bis jetzt subjektive EIndruck, dass die konventionellen Glühbirnen in Treppenhäusern mit den typisch kurzen Einschaltungen seltener ausgetauscht werden müssen, erweist sich an diesem Fall als bestätigt.
Wir werden den Test fortsetzen. Jetzt mit einer "Energiesparleuchte", die gar noch "Eisbären in der Antarktis schützt".

Bundesumweltamt warnt

BeitragVerfasst: Mo 6. Dez 2010, 15:50
von redaktion
Presse-Information 058/2010

Quecksilber aus zerbrochenen Energiesparlampen
Stichprobe des Umweltbundesamtes zeigt zu hohe Innenraumbelastung – weitere Messungen nötig

Energiesparlampen – Fachleute sprechen von Kompaktleuchtstofflampen – sind gut für das Klima, enthalten aber geringe Mengen an Quecksilber. Geht eine Lampe zu Bruch, kann das giftige Schwermetall in die Innenraumluft gelangen. Eine erste orientierende Stichprobe des Umweltbundesamtes (UBA) mit zwei Lampen zeigt nun: Unmittelbar nach dem Bruch kann die Quecksilber-Belastung um das 20-fache über dem Richtwert von 0,35 Mikrogramm/Kubikmeter (µg/m3) für Innenräume liegen, bei dem das UBA und seine Innenraumkommission eine Beseitigung der Ursache empfehlen. Durch intensives Lüften sinkt die Quecksilbermenge in der Luft aber wieder deutlich ab. Kinder und Schwangere sollten sich von zerbrochenen Energiesparlampen fernhalten. „Das Quecksilber ist die Achillesferse der Energiesparlampen. Daher brauchen wir mittelfristig eine Lampentechnik, von der keine Quecksilberbelastung ausgeht“, sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth. „Die richtige und notwendige Energieeinsparung von bis zu 80 Prozent gegenüber Glühbirnen muss einher gehen mit sicheren Produkten, von denen keine vermeidbaren Gesundheitsrisiken ausgehen.“ Verbraucherinnen und Verbrauchern rät Flasbarth, in Kinderzimmern und an anderen Stellen mit erhöhten Bruchrisiko Energiesparlampen einzusetzen, die mit einer Kunststoffummantelung oder anderen Schutzmaßnahmen gegen Zerbrechen gesichert sind. Die Industrie fordert er auf, mehr solcher Lampen anzubieten. Geschehe dies nicht freiwillig, müsse die EU das gesetzlich vorschreiben, so Flasbarth weiter.

Bei den Tests, die eine ‚worst case‘ Situation simulieren, wurden zwei Energiesparlampen europäischer Markenhersteller untersucht: Eine mit 2 Milligramm (mg) und die andere mit 5 mg Quecksilber. Keine Lampe hatte eine Schutzummantelung und beide wurden in heißem Betriebszustand zerbrochen. Bei beiden Energiesparlampen wurden sowohl nach fünf Minuten, als auch nach fünf Stunden in einem Meter über dem Fußboden Konzentrationen an Quecksilber gemessen, die die Gesundheit von Schwangeren, kleinen Kindern und empfindlichen Personen beeinträchtigen können, wenn die Bruchstücke länger liegen bleiben. Untersuchungen anderer Institutionen lassen erwarten, dass nach ordnungsgemäßer Beseitigung der zerbrochenen Kompaktleuchtstofflampe (Energiesparlampe) die Quecksilber-Konzentration im Innenraum schnell wieder deutlich abnimmt.

Lampen mit Bruchsicherung bieten den besten Schutz – müssen aber besser werden
Vor allem für Kinderzimmer, Schulen, Sporthallen oder Kindergärten empfiehlt das UBA bruchsichere Energiesparlampen mit einer Ummantelung oder anderen Schutzmaßnahmen, die die Lampe vor dem Zerbrechen schützen. Auch stehen für die meisten Anwendungen alternative Leuchtmittel zur Verfügung, die ohne Quecksilber auskommen (LED, Halogen). Bruchsichere Modelle sind bereits im Handel verfügbar. Sollte die Industrie nicht auf freiwilliger Basis mehr bruchsichere Energiesparlampen anbieten, empfiehlt das UBA eine ordnungsrechtliche Vorgabe durch die Europäische Union. Derzeit müssen die Verbraucher für die höhere Sicherheit allerdings gewisse Komforteinbußen in Kauf nehmen, weil die Anlaufzeiten bis zum Erreichen der maximalen Helligkeit länger dauern und die Lampen teurer sind.

Ferner rät das UBA dringend dazu, Warn- und Beseitigungshinweise für den Fall des Lampenbruchs auch den Verpackungen beizufügen. Die Industrie sollte verpflichtet werden, solche Informationen den Verpackungen beizufügen. Die wichtigsten Tipps zur Beseitigung und Entsorgung zerbrochener Energiesparlampen finden Verbraucherinnen und Verbraucher unter http://www.umweltbundesamt.de/energie/licht/hgf.htm .

Verbrauchte Energiesparlampen müssen haushaltsnah und in bruchsicheren Behältern entsorgt werden
Unabhängig von der Frage der sicheren Anwendung von Kompaktleuchtstofflampen (Energiesparlampen) hält das UBA die sichere Entsorgung defekter und verbrauchter Energiesparlampen für wichtig. Bislang sind Verbraucher verpflichtet, ausgediente Energiesparlampen zu den Sammelstellen von Stadt und Gemeinde zu bringen. Das ist zwar kostenlos, für Verbraucher aber nur selten zumutbar, meint UBA-Präsident Flasbarth: „Man kann nicht ernsthaft erwarten, dass Bürgerinnen und Bürger für eine einzelne Lampe weite Strecken bis zum nächsten Recyclinghof fahren. Praktischer wäre es, wenn alte Lampen direkt im Laden zurückgenommen würden." Das UBA fordert den Handel auf, freiwillig ein einheitliches und flächendeckendes Rücknahmesystem einzurichten. Sollte dies nicht zügig gelingen, empfiehlt das UBA dem Gesetzgeber die haushaltsnahe Rücknahmepflicht gesetzlich vorzuschreiben.

EU sollte Anreize für Lampentechnik ohne Quecksilber setzen
Aus umweltmedizinischer Sicht müssen Energiesparlampen mit möglichst wenig Quecksilber auskommen. Mittelfristig sollte Lampentechnik nach Meinung des UBA ganz auf Quecksilber verzichten. Zurzeit dürfen Energiesparlampen bis zu 5 mg Quecksilber enthalten. Das ist zwar schon deutlich weniger als bei klassischen Leuchtstofflampen, umgangssprachlich als Neonröhren bezeichnet, die an vielen Arbeitsstätten seit Jahrzehnten weit verbreitet sind, aber immer noch zu viel.

Das Umweltbundesamt wird die vom Fraunhofer-Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) gemessenen Ergebnisse noch einmal durch weitere Messreihen überprüfen. Dabei werden weitere Lampentypen in die Untersuchung mit einbezogen.

Ausführliche Informationen und Sicherheitshinweise bei Lampenbruch gibt es unter http://www.umweltbundesamt.de/energie/licht/hgf.htm .
Weitere Informationen gibt es im Hintergrundpapier „Energiesparlampen in der Diskussion“ unter http://www.uba.de/uba-info-medien/3964.html .

Dessau-Roßlau, 02.12.2010
(5.726 Zeichen)

90 Prozent landet im Hausmüll

BeitragVerfasst: Di 28. Dez 2010, 16:23
von redaktion
Es wird geschätzt, dass 90 Prozent aller sogenannten "Energiesparleuchten" im Hausmüll landen, dort zu Bruch gehen und Schwermetalle freisetzen.

Glühbirnen-Handel ab 1.9.2012 faktisch verboten

BeitragVerfasst: Do 30. Aug 2012, 17:56
von redaktion
Ab dem 1.September dürfen nur noch lichtschwächste Glühlampen gehandelt werden. Die Leistungsobergrenze wurde auf 60 Lumen gedrückt, was etwa der 10-Watt-Glühbirne entspricht. Somit werden jetzt auch die verbreiteten 25 und 40 Watt-Glühbirnen verdrängt.

Sicherlich ist die Systemumstellung in Dauerbeleuchtungsanwendungen energiesparend, aber in den vielen Fällen kurzzeitiger Beleuchtung kontraproduktiv und politisches Geschenk an die Industrie und "Entsorgungswirtschaft".

"Sparleuchte" erneut am Ende

BeitragVerfasst: Fr 5. Okt 2012, 11:45
von redaktion
Jetzt ist bereits die 2. Generation "Sparleuchte" (dieses Mal mit "Eisbeerenschutz") am Ende, also wieder nur einjährige Haltbarkeit, während die im November 2010 eingesetzten Glühbirnen konventioneller Art mit gleichen Schaltzyklen sämtlich funktionieren, obgleich keine "Markenprodrukte".

Statt der versprochenen 8-fachen Haltbarkeit also schon jetzt nur die Hälfte - und die konventionellen Glühbirnen tun es noch.

Das kann auch energetisch keine positive Bilanz haben.

Wenn Frau Aigner nicht endlich mal eigene Tests durchführen lässt und Konsequenzen zieht, macht es deutlich, dass der Schwindel von der Regierung unterstützt wird, denn es bringt dem Staat 19 Prozent Umsatzsteuer auf den höheren Kaufpreis und häufiger als bei den billigen, ungiftigeren Glühbirnen.

Re: Von Glühbirnen und "Sparleuchten"

BeitragVerfasst: Mo 5. Nov 2012, 16:26
von tim
Soweit ich bisher mitbekam, ist die Energiebilanz schon aufgrund der Herstellung und, wesentlich mehr, der '*Entsorgung' als Sondermüll ungemein schlecht. Z.B. konnte von ehemals handelsüblichen Glühbirnen das allermeiste problemlos wiederverwendet werden, ohne Trennungsverfahren. Wenn diese Un-Spar-Leuchte dann auch noch eine von Dir beschriebene Brenndauer aufweist, wie kann man den Unsinn dann noch für schwer umweltfreundlich halten? Womit wird denn das noch verteidigt? Mit der Ein-Wort-Begründung "Klima", wie üblich?

Re: Von Glühbirnen und "Sparleuchten"

BeitragVerfasst: Di 6. Nov 2012, 08:05
von redaktion
@Tim, es war der pure Lobbyismus, um die "Pfennigartikel" durch hochpreisige Artikel zu ersetzen. Es gab keine Untersuchung hinsichtlich der von dir angesprochenen Gesamtenergiebilanz.

Tim hat geschrieben:Womit wird denn das noch verteidigt?

Meine Kritik, dass die "Sparleuchten" keine hohen Schaltzahlen (z.B. Treppenhäuser) verkraften, wird inzwischen damit gekontert, dass es jetzt auch dafür speziell geeignete "Sparleuchten" gebe. Die kosten dann 14€ statt 3€, halten dann VIELLEICHT länger als die gesetzliche Gewährleistung, aber vermutlich wieder nicht länger als konventionelle Glühbirnen und vermutlich auch nicht so lange, wie es die Werbung behauptet und eigentlich mit vollem Schadensersatz wegen Lügerei einklagbar sein müsste.
Der Schaden ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht hoch: An- und Abfahrt für Beschaffung und Austausch, Geltendmachung der Reklamation. Dann kostet solch ein Mistding betriebswirtschaftlich ganz schnell 70€, denn um die Lagerfähigkeit solcher "Sparleuchten" dürfte es neben dem erhöhten Aufwand an "lagerndem Kapital" ebenfalls schlechter bestellt sein, während die "Pfennigartikel" einfach auch Mietern mitgegeben werden konnten, selbst auf die Gefahr hin, dass sie einige davon nicht im Treppenhaus, sondern im eigenen Haushalt einschrauben. Aber ich kann einigen Mietern, die genügend Zeit für solch kleine Selbsthilfe hätten, kein Geschäft mit "billigen Sparleuchten" eröffnen, worauf es hinauslaufen würde und unnötig den Charakter verdürbe.

Tim hat geschrieben:Mit der Ein-Wort-Begründung "Klima", wie üblich?

Lobbyisten/Betrügern würde rein gar nichts gelingen, wenn sie für ihre Betrügereien keine "schönen Argumente" bemühten. Ob "Klimaschutz" oder "Energieeffizienz" - beides ist in diesem Fall widerlegt und die Strolche gehören eigentlich vor Gericht, notfalls eingesperrt, einschließlich der Politiker, die sich solchen Strolchen zu Handlangern des Betrugs machen.

Re: Von Glühbirnen und "Sparleuchten"

BeitragVerfasst: Di 6. Nov 2012, 13:11
von tim
beides ist in diesem Fall widerlegt und die Strolche gehören eigentlich vor Gericht, notfalls eingesperrt, einschließlich der Politiker, die sich solchen Strolchen zu Handlangern des Betrugs machen.

Finde ich auch. Bibt es Initiativen, Petitionen? Findet Deine Ansicht Zustimmung? Ich fand sie bislang von jedem Wohneigentümer ebenso vertreten, und auch im Privathaushalt (also immerhin deutlich weniger Aufwendungen) macht der Blödsinn mehr Plage und Kosten, als ich nötig finde.

Re: Von Glühbirnen und "Sparleuchten"

BeitragVerfasst: Di 6. Nov 2012, 15:32
von redaktion
tim hat geschrieben:Gibt es Initiativen, Petitionen?

Es gibt bestimmt Petitionen so nach dem Motto "Rettet die Glühbirne", aber die Politik schafft es eben, so viel Mist zu veranstalten, dass die Bürger überhaupt nicht hinterher kommen, gegen all den Mist Initiativen zu verallgemeinern.
Und es dürfte auch gar nicht erforderlich sein, denn es gibt inzwischen derart viel begründete Kritik* an den "Sparleuchten", dass es auch längst genügend Politiker gibt, die den Mist rückgängig gemacht sehen möchten, aber nicht tun, weil auch ihnen anderes wichtiger ist.
Bei solchen Technikvorgaben, möglicherweise bei allen Gesetzen, sollte eine Art "Haltbarkeitsdatum" sein, damit die Dinger die Gültigkeit verlieren, wenn sich ihr Wert nach Erfahrung nicht hinreichend bestätigt. - Nein, das wäre eine zu weit greifende Reform:-), aber die Trägheit, mit der die Politik Missstände duldet, fehlerhaftes Recht bestehen lässt, ist so ärgerlich, wie es sich in eigenen Angelegenheiten niemand leisten würde.

Woran das liegt? Einerseits am Lobbyismus, andererseits an der puren Faulheit von Politikern in Erledigung ihrer übernommenen Pflichten, wenn so ein Steinbrück auf Sprüche-Tournee geht und nicht an Gesetzen feilt, wie es ihm als Abgeordnetem Pflicht wäre. Dass wir sie mit Ausnahme ihrer Sommerpausen permanent Wahlkampf machen lassen, obgleich sie ihren Job nicht erledigen. Das ist das Ärgernis und hat seine Ursache im Repräsentativsystem, das sich von den Repräsentierten verselbständigt, wenn es zu wenig Bürgerbeteiligung und zu wenig Rechenschaft gibt.

-----------------------------------------
*Auflistung der Kritik an "Sparleuchten":

1. hohe Anschaffungskosten,
2. geringe Haltbarkeit,
3. schlechte Gesamtenergiebilanz,
4. allenfalls für Dauerbeleuchtung sinnvoll, weshalb das Glühbirnenverbot schwachsinnig ist,
5. verlangsamte Aufhellung, nachlassende Leuchtleistung, je älter sie werden,
6. Gesundheitsgefährdung bei Beschädigung und womöglich auch im Betrieb,
7. massenhaft Giftmüll ohne Entsorgungskonzept.
9. Gesetz geworden ohne wissenschaftliche Expertise.
10. Gesetz geworden ohne Bürgerbeteiligung

Re: Von Glühbirnen und "Sparleuchten"

BeitragVerfasst: Mi 7. Nov 2012, 13:23
von tim
Überhaupt finde ich ein 'Verbot' eines Produktes einen ungeheuren Eingriff in die Marktwirtschaft, der genauestens begründet gehört, mit akuter, realistischer Gefahr eines ausreichend bedeutenden Teiles der Bevölkerung....ohne 'hätte, könnte' usw.

Die Idee des Haltbarkeitsdatums finde ich sehr gut, wie überhaupt Normenkontrolle unverzichtbar sein muss und viel zu wenig stattfindet. Zum Beispiel bezüglich der Verhältnismäßigkeit. Oder auch wegen des fast schon lächerlichen Sachverhalts, dass bei Gestzesentwürfen bei Alternativen und Kosten immer "Keine" steht. Bei Alternativen ist das grundsätzlich schon deshalb sehr oft verkehrt, weil man es auch einfach sein lassen könnte und Verwaltungs/Rechssprechungsmäßig Schwerpunkte verschieben könnte. Bei Kosten ist es eigentlich immer verkehrt, weil auch der Umzug eine Tür weiter kostet, und ein Gesetz, das weniger ändert, bräuchte niemand.

Es liegt aber nicht nur an Trägheit oder Faulheit der Entscheider, es liegt m.E. zu einem gut Teil auch an taktischen Erwägungen:

- Die aktuelle Legislative gäbe zu, dass ihre jeweilige Parteilinie nicht schon per se die aktuell bestmögliche, die 'einzig' mögliche Alternative darstelle. Das ist zwar eigentlich trivial, aber wird in der tatsächlichen Aussage umgangen, wo es nur geht.

-Es wäre ideologiefeindlicher, für jede Richtung. Das wäre gleichzeitig zwar klüger, anwender-und 'kundenfreundlicher', aber unbequemer, weil z.B. 30 Jahre altes Zeug nicht mehr so einfach als nach wie vor brandaktuell zu vermarkten wäre.

- Man gäbe der Opposition das zwar blöde, aber mit Sicherheit sofort verwendete 'Gegenargument' an die Hand, vom eigenen Handeln so wenig überzeugt zu sein, dass man schon gleich 'befristet'. Wie unsinnig dieses Argument eigentlich ist, wird im allgemeinen Geschrei und Mediegezanke untergehen.

-Bei einer noch so vernüftigen Aufhebung nach Ende der Lauffrist würde das Ganze sofort von Opposition und nicht gewogenen Medien als kompletter Fehlschlag angegriffen, was mindestens einige Rücktritte zur Folge haben muss (Springer, Turm, in der Klasse).

-Ein Gesetz ist das Ergebnis von intensivem Gezänk und Kämpfen zwischen Interessenverbänden und Parteien, bzw. deren Flügeln. Die Möglichkeit, den eigenen 'Sieg' schon vorab zu schmälern, der Opposition zu schenken, lässt nicht auf viel Mitstreiter und Motivation in der eigenen Partei hoffen.

-Bringt das Gesetz Einnahmen, wie es bei befristeter Notlagenregelung denkbar wäre, würde es nie, nie, nie ensthaft auf den Prüfstand gestellt, denn Bevölkerung und Ministerhaushalte haben sich wohl mit der Zeit daran gewöhnt, und eine neue Abgabe wäre wesentlich schwieriger und unpopulärer.

-Begründungen sind für den Berufspolitiker ein ziemliches Kreuz, weil er dann die von den Leuten erfahrene Realität irgendwie ins Parteiprogramm biegen muss. Nicht umgekehrt, was klug wäre. Wenn es also Gesetze mit Haltbarkeitsdatum gäbe, wären sie wohl so formuliert, dass die Aufhebung, nicht die Weiteranwendung, begründet werden muss. Das ist meistens schwerer, wie man am Wildwuchs sieht.

Ein Haltbarkeitsdatum mit der Pflicht zur Überprüfung (keine Gefälligkeitsgutachten!), wäre genau deswegen sehr gut. Die bestätigten Regelungen erführen mehr Akzeptanz, allzu Absurdes würde womöglich auch mal gekappt...

Re: Von Glühbirnen und "Sparleuchten"

BeitragVerfasst: Mi 7. Nov 2012, 16:04
von redaktion
Stimmt, eine selbstkritische Normenüberprüfung könnte dem Unfehlbarkeitsgetue abträglich sein.

Bei den Glühbirnen geht das offizielle Geschwätz gar so weit, dass sie gar "nicht verboten" seien, sondern "nur nicht mehr eingeführt und gehandelt werden dürfen".

So ähnlich die folgende Textpassage aus dem Bundesumweltministerium,
Quelle http://www.bmu.de/produkte_und_umwelt/doc/44048.php
BMU hat geschrieben:Werden Glühlampen verboten?

Medien berichten oft von einem "Glühlampenverbot". In der Vergangenheit war ein solches auch wiederholt gefordert worden. Die Regelung sieht aber kein Verbot bestimmter Techniken vor, sondern stellt Anforderungen an die Effizienz von üblicherweise in Privathaushalten eingesetzten Lampen. Produkte, die diese Anorderungen nicht erfüllen, die also weniger effizient sind, dürfen ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr "in Verkehr gebracht" werden. In der Folge wird der größte Teil der herkömmlichen Glühlampen (Allgebrauchslampen) im Laufe der nächsten Jahre vom Markt weichen. Gewisse Typen von Glühlampen werden auch in Zukunft erhältlich sein.

Re: Von Glühbirnen und "Sparleuchten"

BeitragVerfasst: Mi 7. Nov 2012, 16:44
von martin
Noch werden übrigens Lagerbestände liquidiert. Ich hab allen Ernstes schon überlegt, mir eine Glühlampen-Reserve anzulegen.

Re: Von Glühbirnen und "Sparleuchten"

BeitragVerfasst: Do 8. Nov 2012, 01:24
von redaktion
@Martin, solch Lagerhaltung haben wir "natürlich":-) Andere offenbar auch. So wurden jetzt alle Kellergänge-Glühbirnen (40W) in einem unserer PrenzlbergHäuser rausgeschraubt. Jetzt überlege ich, wie schnell ich "nachliefern" soll - oder ob es billiger wäre, an die Mieter Taschenlampen zu verteilen.

Und die Restbestände in den Geschäften haben schon einen deutlichen Aufpreis. Für Typen wie mich schon unappetitlich.

Ein weiteres Argument gegen das pauschale Glühbirnenverbot ist, dass Glühbirnen in Treppenhäusern überhaupt kaum Energieverbrauch generieren. Wir haben in meinen Anfängerjahren alles durchprobiert, also bspw. die in den Treppenaufgängen üblichen 60-Watt-Glühbirnen gegen sparsamere 40-Watt-Glühbirnen ausgetauscht. Es wurde einfach nur unangenehm dunkler, während die Einsparungen belanglos waren.
Viel wichtiger ist, ob die Zeitschaltautomaten funktionieren. Die Position "Treppenhauslicht" wäre auch bei vervierfachten Energiepreisen in Mietshäusern noch die lächerlichste Position aller Betriebskostenabrechnungen.
Nur Dauerlicht macht Kosten, z.B. in der Wohnung die "Deckenstrahler" oder das "vergessene" Licht in unbenutzten Räumen, das Warmwasseraquarium, die Tiefkühltruhe, obgleich nebenan ein Supermarkt ist, die Kaffeemaschine, wenn sie stundenlang den Kaffee warm halten soll, obgleich im Schrank eine Thermoskanne auf die Benutzung wartet, ...

teEjLfdYsI

BeitragVerfasst: Mi 27. Nov 2013, 09:16
von Erla
Die hohen Kosten sind zwar ein Hindernis, aber die Anschaffung einer EnergieSparLampe amortisiert sich ihnernalb eines Jahres. Und dann. fe4ngt das sparen an. Das EnergieSparLampen gfcnstiger werden ist ein gute Sache, dann kf6nnen auch einkommenschwache Mitmenschen Ihre Wohnung mit EnergieSparLampen ausstatten. Ich habe meine ganze Wohnung umgerfcstet. gibt es fcbrigens im ... unzulässige Werbung von Redaktion gelöscht ... Dort findet Ihr auch andere Artikel mit denen man Energie, Wasser und Strom sparen kann.

LED!

BeitragVerfasst: Fr 29. Nov 2013, 09:34
von martin
Neulich im Baumarkt zum Beleuchtungsmittel-Einkauf, da die ursprünglich sehr helle XXL-Leuchtstoffbirne mittlerweile 5 Minuten benötigt, bis sie sich zur ausreichenden Lichtabgabe entschließt. Und siehe da: Es gibt sie noch, die gute alte Glühbirne, nur heißt sie nun "Special" und kostet rund 5 Euro. Statt dessen Entschluss, 15 Euro in eine aktuelle LED-Birne mit E27-Fassung zu investieren. Gute Entscheidung, auch wenn sie lange brennen muss, bis sich die Investition durch Einsparung ausgezahlt hat. Verbrauchsangabe 8 Watt, Helligkeit entspricht mindestens einer herkömmlichen 75 Watt-Birne. Und das beste: Die Lichtfarbe ist wirklich angenehm. Kein Vergleich mehr mit dem flackernden, blaustichigen Science-Fiction-Roboterlicht, das die ersten LEDs produziert haben.

martin

Realistische Testbedingung für den Leuchtmittelvergleich

BeitragVerfasst: Fr 29. Nov 2013, 13:33
von redaktion
Lieber Martin, wenn du sie richtig testen magst, dann besorge auf meine Kosten zwei klassische Marken-Glühbirnen und zwei dieser vielversprechenden Sparleuchtmittel, die am selben Tag abwärts im Treppenhaus eingeschraubt mit identischen Schaltzyklen auf die Dauer ihrer Leistungsfähigkeit beobachtet werden können.

Meine Tests verliefen in Treppenhäusern sämtlich äußerst negativ. Nur im Dauerlichtbereich sind die Ergebnisse unterschiedlich, aber leider auch dort so uneinheitlich, dass eher von Glück und Pech (also Zufällen) die Rede sein kann, so dass es für seriöse Empfehlungen wieder nicht genügt.

LED Birnen Test

BeitragVerfasst: Sa 7. Dez 2013, 13:21
von martin
5. Dezember 2013: Beginn des LED-Glühbirnentests im Treppenhaus-Einsatz.

Getestet wird eine Osram LED Star Classic A40
Lichtfarbe: Warm white (= 2700 Kelvin)
Fassung: E27
Verbrauch: 7 Watt (=Energieeffizienzklasse A+)
Helligkeit: 470 Lumen
Herstellergarantie: 3 Jahre
Preis: 11,99 €

Das Leuchtmittel ist quecksilberfrei, soll eine Lebensdauer von 15.000 Stunden bieten und 100.000 Schaltzyklen aushalten.
Erster Eindruck: Positiv. Leuchtet hell und angenehm warm, benötigt keinerlei Vorlaufzeit bis zur vollen Helligkeit.

LED Birnen Test

BeitragVerfasst: Fr 6. Jun 2014, 21:53
von martin
Die Birne verrichtet nach 6 Monaten weiterhin unauffällig ihren Dienst.

Re: Von Glühbirnen und "Sparleuchten"

BeitragVerfasst: Fr 6. Jun 2014, 22:13
von redaktion
FREUT MICH !!! Allerdings sind "sechs Monate" ooch noch keene sonderliche Glanzleistung.

(grad Tel mit Londo, lässt grüßen!)

LED Birnen-Test: 1 Jahr geschafft

BeitragVerfasst: Fr 5. Dez 2014, 19:17
von martin
Am 5. Dezember 2013 - vor genau einem Jahr - startete der LED-Birnen Test im Treppenhaus-Einsatz. Nach wie vor erfüllt das Leuchtmittel willig - ohne Helligkeitsverlust - seinen Dienst.

Im Vergleich zum Zustand vor einem Jahr hat sich der LED-Leuchtmittelmarkt produkttechnisch ausdifferenziert. Auch Ministrahler mit GU10 und GU5.3-Aufnahme gibt es inzwischen beim Discounter, wobei die Preise zwar gesunken sind, aber immernoch erheblich über dem der Glühbirne liegen. Die Lichtfarben sind mit 2700 Kelvin angenehm warm. Teilweise sind die Produktregale im LED-Sektor mittlerweile breiter als bei den Leuchtstoff-Lampen, so dass meine Prognose auf einen vollständigen Ersatz der Glühbirne durch die Diodentechnik lautet. Leuchtstofflampen werden wie eh und je als Röhren weiterexistieren, im Gewindebereich bilden sie nur ein technisches Übergangsstadium.

martin

Leuchtmittel