Mussawi - Mann des Jahres 2009


Foto >> http://commons.wikimedia.org/wiki/User:Mardetanha 

Mir Hossein Mussawi bescherte der Welt ein anderes Bild vom Iran, als erfolgreichster Oppositionskandidat bei den iranischen Präsidentschaftswahlen v. 12. Juni 2009 gegen das Verfahren der Wahl und das offizielle Ergebnis Beschwerde einlegte. 


Mir Hossein Mussawi  (* 28. September 1941 in Khameneh in der Provinz Ost-Aserbaidschan; persisch ‏میرحسین موسوی‎) war von 1981 bis 1989 der letzte Premierminister der Islamischen Republik Iran und arbeitete bis zu seiner Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2009 als Architekt und Stadtplaner.

Leben

Mussawi war zuerst Chefredakteur der IRP-Zeitung, dann nach der Absetzung von Bani Sadr ab 5. Juli 1981 Außenminister, schließlich am 29. Oktober 1981 während des Krieges mit Irak bis zur Verfassungsänderung am 3. August 1989 Premierminister des Iran. Zu seinen Leistungen zählt man die Organisation der Wirtschaft während des Krieges mit einem strengen Rationalisierungsprogramm. [3]

Aktuell hat Mussawi einen Sitz im Schlichtungsrat des Iran inne, der unter Vorsitz des ehemaligen Präsidenten Haschemi Rafsandschani versucht, Konflikte zwischen den Entscheidungsinstanzen der Islamischen Republik beizulegen. Mussawi ist auch als Maler surrealistischer Bilder[4] bekannt und leitet die iranische Kunst-Akademie.

Präsidentschaftskandidat

Mussawi kündigte Anfang März 2009 an, im Juni 2009 bei den Präsidentschaftswahlen im Iran anzutreten. Er gilt als Gegner Mahmud Ahmadinedschads, den er bei seiner Kandidatur mit den Worten: „Wir müssen damit aufhören, unsere Ressourcen für kurzfristige Interessen und wertlose politische Ziele zu vergeuden“, kritisierte.  „Ich werde die Korruption ausrotten“, versprach er gleich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt. In der Frage des Holocaust distanzierte sich Mussawi sehr deutlich vom Amtsinhaber Ahmadinedschad, „er stellte klar, dass er den Völkermord an den Juden in Nazi-Deutschland verurteilt“. Hinsichtlich des Streits um das iranische Atomprogramm bemerkte Mussawi am 14. April 2009: Niemand im Iran würde die Aussetzung der Urananreicherung billigen, der „Iran werde jedoch nachweisen, dass es nur zivile Zwecke mit seinem Atomprogramm verfolge“. Die als Sammelbecken der Reformer geltende Partei Partizipationsfront des islamischen Iran hat sich am 28. April zur Wahlempfehlung für Mir Hossein Mussawi ausgesprochen. 

Ob er dem Lager der Reformer zugerechnet werden kann, ist umstritten, er gilt als linksorientiert. Er selber zählt sich sowohl zu den Reformern als auch zu den Konservativen. Sein Ziel sei die Einheit. Bahman Nirumand bezeichnet ihn als ein „Kleintaschenformat des Ayatollah Chomeini“.

Nach den iranischen Präsidentschaftswahlen

Kurz nach Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses, äußerte Mussawi den Vorwurf der Wahlfälschung und lehnte daher das Wahlergebnis ab. Er sprach von einer „Farce“, der er sich nicht beugen werde. Außerdem kritisierte er die Offiziellen, deren Verhalten „die Säulen der islamischen Republik“ gefährde und die Tyrannei heraufbeschwöre. Am Montag, den 15. Juni, kam es trotz Verbots mit über einer Million Teilnehmern zu den größten Massenprotesten seit der Islamischen Revolution auf dem Azadi-Platz in Teheran, an der auch Mussawi teilnahm. Mussawi rief der Menschenmenge zu, „ich bin bereit, jeden Preis zu zahlen. Die Person Mussawi ist nicht wichtig, sondern die Sache.“

Mussawi spricht Persisch (Farsi), Aserbaidschanisch, Englisch, Arabisch und ist mit der Kunstprofessorin Zahra Rahnaward verheiratet.

Weblinks

http://www.mowj.ir/ 

Quelle >> http://de.wikipedia.org/wiki/Mir_Hossein_Mussawi  20090623

>> Man Of The Year 2009

Iran     Portraits u. Biographien    Dialog-Lexikon