Nationalhymne gendern?
Mein erster Reflex, es gebe Wichtigeres, aber nüchtern betrachtet ist es kein schlechter Vorschlag, es sei denn, man hätte ein quasi religiöses Verhältnis zur Nationalhymne, halte ihre Entstehung und Unveränderlichkeit für heilig:
"Heimatland" statt "Vaterland" und "couragiert mit Herz und Hand" statt "brüderlich mit Herz und Hand" - so lautet der Vorschlag der Frauenbeauftragten der Bundesregierung.
Auch Österreich änderte schon "Heimat großer Brüder" in "Heimat großer Schwestern und Brüder", auch Kanada will nachziehen.
In meinen politischen Zeiten hielt ich nie Reden, in denen "Brüderlichkeit" vorkam, sondern vorzugsweise "Geschwisterlichkeit" oder "Solidarität".
Vielleicht lag es daran, dass ich die Frauen unserer Familie nicht für
bekloppter halten durfte als die Männer unserer Familie.
Vielleicht lag es daran, dass meine oft überlegen gescheite Schwester am
Internationalen Frauentag Geburtstag hat.
Und Leut', die der Männerbündelei huldigten, waren mir stets verdächtig,
besonders bekloppte Frauen in der Ahnenlinie und Umgang zu haben.
Doch abschließend allgemein und zum Trost aller Blöden sei gesagt: "Gescheiter" heißt leider längst nicht auch "besser".
Markus S. Rabanus 2018-03-08
Weltfrauentag 2018 Genderforschung
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