Offene Grenzen ?
Ich kann mich der von Ulrich gestellten Frage bei Gelegenheit genauer annehmen, aber vorausgeschickt sei behauptet, dass es nach gegenwärtigem Völkerrecht keinen Anspruch auf internationale "Freizügigkeit" gibt, wie es sie innerstaatlich beispielsweise in Deutschland und teilweise innerhalb der EU als gute Errungenschaft gibt.
So ist gegenwärtig auch keine "Völkerwanderung" über Landesgrenzen hinweg rechtens, sondern vom Einvernehmen der Zuwanderungsländer abhängig, es sei denn, dass es um Flucht, Vertreibung und Menschenrettung geht.
Was die Zukunft anbelangt, so halte auch ich weltweite Freizügigkeit zwar
für menschenrechtlich (Chancengleichheit) wünschenswert, aber Gegenargumente
können sich aus dem Föderalismus ergeben, sofern ein Welteinheitsstaat nicht
in Betracht käme, was längst nicht ausdiskutiert ist.
Es wäre also eine Frage, welche Souveränitätsrechte den Bundesstaaten einer
föderalen Weltrepublik belassen bleiben sollen, die eigene Staatsbürgerschaft
und Aufenthaltsrechte zu regeln.
Das lässt sich aus dem Hier und Heute schwer beantworten, denn es ist von zu
vieler Entwicklung abhängig.
Fest steht mir bspw., dass ich es für ungezogen (und Unrecht) halte, dass mich
Staaten an ihren Grenzen als missliebige Person zurückweisen dürfen, ohne dass
es dafür triftige Gründe gibt, die justiziabel zu sein hätten.
Immerhin jedoch lässt sich aus letzter Anmerkung ableiten, dass es desweiteren zwischen "offenen Grenzen" und "kontrollierten Grenzen" zu unterscheiden gilt, denn auch ordnungspolitische Erfordernisse können zumindest vorläufiges Argument für Grenzen sein. Will man bspw. rassistischen Personenkontrollen keinen Vorschub leisten, so braucht es den Aufwand von Grenzen und genereller Kontrollen an definierten Übergängen.
Unsere Welt ist noch weit entfernt von globaler Freizügigkeit, denn Freiheit setzt vieles an Ordnung voraus, deren heutige Kriterien nicht die Morgigen sein müssen - und wie Albert Einstein so treffend sagt, hier verkürzt: "Nichts ist unmöglich, was uns Menschen machbar ist." - Und sei hinzugefügt: "im Schlechten wie im Guten."
Markus S. Rabanus 2018-02-26
offen Grenzen Staatsgrenzen Staatsangehörigkeit Flucht und Asyl Weltrepublik
* the world is always under construction msr200306