Preisverhandlungen 

Stimmt, dat kann ich:-) Jedenfalls, wenn es nicht ohnehin grad ein tatsächlicher "Aktionspreis" ist, mit dem der Handel bloß Leute in die Geschäfte holen will, um ihnen dann ganz andere Sachen anzubieten, wie es vor wenigen Tagen ALDI mit dem Medion-Tablet-PC machte,'
siehe >> http://marktwoche.blogspot.com/2011/12/aldi-tablet-pc-binnen-funf-minuten.html

Ob und wann nachgeliefert wird, ist offen. Jedenfalls bestellte ich zwei Stück, denn es hat mit Abstand das beste Preis-Leistungsverhältnis. Dieser Aldi-Lockvogel brachte immerhin auch andere Anbieter unter Preisdruck, nur kommen sie nicht annähernd an das Medion-Tablet heran. 

Geschicktes Preisverhandeln setzt etwas im Kopf voraus, was Fans oft zu wenig haben: Verstand. 
Also zu verstehen, dass wer etwas "unbedingt haben" will - und das auch noch durchblicken lässt, es dann auch nur zum Preis des Anbieters bekommt und nicht zum eigenen Wunschpreis. 
Ist der eigenen Wunschpreis dem Warenanbieter zu tief, dann muss man den Kauf auslassen wollen. 
Wer etwas "geil" findet, hat im Prinzip schon verloren, denn dann überlagert die Emotion die Vernunft. 
Wer sich in materiellen Dingen zur Geilheit bekennt, soll dann ruhig auch für seine Unvernunft zahlen. - Ein klassischer Onkel ist nur ein klassischer Onkel, wenn er fest daran glaubt, ein gescheiter Oberlehrer zu sein:-)

Also "geil" bitte nur in zwischenmenschlichen Angelegenheiten und der Natur, vielleicht noch in einigen ideellen Belangen, nicht aber in materiellem Krams, es sei denn, dass Geld keine Rolle spielt, was auch der Reichste nicht zu oft glauben darf.

Prinzip: Ein Geschäft um jeden Preis ist ein schlechtes Geschäft. 

Schlechte Verhandler machen sich unglaubwürdig, indem sie entweder die Ware schlecht reden, obwohl sie ja niemand zum Kauf zwingen kann, oder sie lassen sich anmerken, dass ihnen der geforderte Preisnachlass nicht wirklich >entscheidend< ist.

Wem mit dem Preisnachlass nicht wirklich ernst ist, fragt dann einfach nur nett nach "Rabatt" und kann damit oft eher etwas erreichen als in Vortäuschung eines Verhandlungswillen, der in Wahrheit gar nicht existiert.

Gute Verhandler machen sich eine Vorstellung davon, dass es im Verkaufspersonal unterschiedliche Entscheidungskompetenz gibt: Je höher ein Angestellter in der Hierarchie, desto mehr Preisnachlass kann er gewähren. 

Gute Verhandler fragen nicht, sondern sind unternehmerisch = Initiative ergreifen zur ersten, realen Zahl, ansonsten verführt man den Verkäufer nur dazu, dass er sich mit einer zu hohen Preisidee zu sehr festlegt. Also kommt es darauf an, einen ganz seriösen Preisvorschlag zu machen, der nur ganz geringfügig unter dem Preis liegen darf, der maximal sinnvoll ist, um vielleicht noch "einmal nachzulegen" und der anderen Seite höflichen Tribut zu zollen.

Unseriöses Verhandeln fängt mit zu tiefen Preisen an. Damit können unsere Märkte nicht umgehen. Das stößt vor den Kopf. 

Du müsstest allemal zunächst recherchieren, welches Gerät du möchtest, dann >tabellarisch< vergleichen, was die konkurrierenden Geräte technisch zu bieten haben, denn im Geschäft lässt man sich zu leicht durch irgendeine Einzelheit blenden, wie auch in der allgemeinen Durchsicht von Katalogen, wenn die Werbung nur fit genug auf dich zugeschnitten wurde. 
Auch den Preis vergleichen, wie es bei Amazon, eBay und auf Preisvergleichsseiten ausschaut. Ich nehme mir immer Preislisten mit in die Geschäfte, wenn es um größere Anschaffungen geht,
z.B. >> http://unsere.de/fernseher201110.htm  

Solche tabellarische Vorbereitung schafft Kompetenz in der Sache und dann auch in der Preisverhandlung.

Überhaupt müsstest du vorher so gut informiert sein, dass du nicht wie ein Trüffelschwein an den Regalen staunst, experimentierst, womöglich noch dem Verkäufer Fragen zur Ware stellst, denn das outet Inkompetenz zum Warenangebot. Dann lieber zweimal hin. Beim ersten Mal die haptischen Erfahrungen sammeln, zuhause abwägen. Dann noch mal hin, nur kurz schauen, ob sich das Angebot verändert hat, dann zum Verkäufer und Preisvorschläge machen.

Ausgerechnet im Weihnachtsgeschäft lassen sich allerdings kaum die Ladenhüter preiswert bekommen. Wenn du es trotzdem machen möchtest, zumal du ja auch eigenes Geld verdienst, dich belohnen sollst, dann tue es und freue dich daran. 
Nur sollst du eben wissen, dass dein Onkelchen sich immer erst nach Weihnachten die Bescherung bescherte: Die Tonne Marzipan zum Drittelpreis und so auch mit anderen Dingen. "Weil ich es mir wert bin" = Für mein mühsam verdientes Geld möglichst auch viel zu bekommen.

Lieben Kuss, Dein MSR 20111220

Mietertipps  Vermietertipps   Preis  Verhandlungen   Kaufleute    Dialog-Lexikon