Viele Sekten polieren ihr Image
dadurch auf, dass sie prominente Mitglieder outen.
Es ist häufig künstlerische
Prominenz, insbesondere aus dem Show- und
Filmbusiness.
"Stars" werden von hervorragend arbeitende
Agenturen dazu "gemacht" und ihr "Stern"
steigt und sinkt mit der Aktivität dieser Agenturen. Die
Abhängigkeit selbst gut ausgebildeter Darstellungstalente von ihren
Agenturen steht dabei in krassem Widerspruch zu den verkörperten Rollen,
in denen sie sich mit aller Energie einzubringen haben und die dem Publikum überdurchschnittliche Charaktere und
Belastbarkeit vorgaukeln.
Stars entwickeln fast
zwangsläufig die Neigung, der ihnen vom Markt zugedachten Kunstfigur zu
entsprechen, sich also in geistig-moralischen Höhen aufzuschwingen, die
allerdings mit den wahren Abhängigkeiten und Oberflächlichkeiten
des Show-Business nichts gemeinsam haben.
Während es einige Stars verstehen, ihren berufsbedingten Widerspruch
zwischen Bühnen-Phantasie und Realität dadurch zu leben, dass sie sich
durch soziales Engagement "erden", lassen sich
andere Stars in noch realitätsentferntere Ebenen entführen. Psychosekten
wie Scientology verschaffen mit ihren pseudoharmonisierenden
Flachgeistereien (Zitat: "Der Mensch ist gut") jene
Philosophen-Aura, nach der sich der menschlich überforderte Superstar
sehnt.
Es ist aus Sicht einer Sekte
nicht erforderlich, "ihre Prominenz" so in die Pflicht zu
nehmen, wie sie es mit normalen Mitgliedern tut, weil der Star mit
seiner Werbewirksamkeit bereits hinreichend ihrem Ansehen und
materiellen Wohlergehen dient.
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