meine Ratte und ich
STOPP!!  Du müsstest nämlich sagen können:  "Meine Ratten und ich",  denn Du wirst wirklich nur dann Freude dran haben, wenn Du sie nicht in Einzelhaltung quälst. 

Geselligkeit ist für Ratten so wichtig wie Futter und Wasser. Es geht also nicht ohne.  Eine Solo-Ratte würde verhaltensgestört, kann bissig werden, neigt zu Krankheit und frühem Tod.  In Gemeinschaft kann sie ihre Geselligkeit auch mit Dir auf ihre natürliche Weise entwickeln.

Wenn Du nur eine Ratte geschenkt bekamst, weil jemand Ratten mit einem Eisbären-Männchen verwechselt hat, dann besorge möglichst schnell eine oder zwei Ratten  hinzu, damit sie sich gleichmäßig bei Dir eingewöhnen können. Nimm unbedingt Gleichgeschlechtliche, damit sie sich nicht vermehren, denn irgendjemand im Bekanntenkreis hat bestimmt genug Nachwuchs für Dich, ansonsten geht das unnötige Töten los, weil man nicht mitgedacht hat.

Ob nun eine oder drei Ratten, macht kaum Unterschied in der Pflege, im Gegenteil: sie disziplinieren sich gegenseitig und das kann Dir auch Arbeit ersparen, denn viele Spuren setzen sie auf ihrer  instinktiven Suche nach Artgenossen!

Wie macht man Ratten "zahm"
"Zahm machen" ist eigentlich auch nicht das, worum es gehen kann.

Denkt bitte mal darüber nach, was "zahm" überhaupt heißt.

Bedeutet das "Unterwerfung" ?  Ratten sind Rudeltiere und sie haben auch eine Rangordnung, aber im Verhältnis zum Menschen stellen sich alle Haustiere sowieso darauf ein, dass sie dem Menschen "unterlegen" sind, vor allem wegen der Futterabhängigkeit, was Du nicht ausnutzen solltest. 

Meines Erachtens werden die Tiere durch "Unterwerfung" eher scheu, bestenfalls "erdulden" sie die Zärtlichkeit, sind aber froh, wenn es wieder vorbei ist.

Nein, statt "zahm" sollte für uns etwas anderes wichtig sein:  VERTRAUEN.

VERTRAUEN

Wir haben/hatten viele Tiere aller möglichen Art: Fische, Vögel, Nager, Katzen, Hunde, Pferde - und immer läuft es auf eines hinaus: VERTRAUEN.   Vertrauen ist absolut alles und dann ist das Tier eigentlich auch nicht zahm, sondern verliebt, was viel schöner ist.

Wir möchten dafür werben, dass die Tiere ernst genommen werden.   Als Individuen.  Mit eigenem Willen. Einem Willen, den niemand  brechen darf, wenn Du erleben möchtest, wie Deine Ratte wirklich ist, wie schön es ist, wenn sie entscheidet, ob sie zu Dir kommt und Du Dich ihr nicht aufdrängst.

Habt Ihr Euch erst lieb, dann geht alles:  dann kannst Du sie auch mal ärgern und sie will auch Dich ärgern, denn das macht ihr Spaß und Du wirst es ihr ganz bestimmt nicht übel nehmen.

Aber weil Ratten nun wirklich so schlau sind, wie es immer heißt, werden sie sich trotzdem dran halten, wenn Du darüber nachdenkst, wie Du ihnen etwas verbieten oder beibringen kannst.

Das geht alles ganz schnell, wenn Du es etwas geschickt anstellst. Du musst allerdings viel für Deine Ratte da sein.  Und Du musst es Dir so ausdenken, dass sie Dich VERSTEHEN.

Wenn Du eine Ratte sehr jung bekommst, dann kannst Du rasch für das Vertrauen sorgen, wenn Du sie einfach auf Dir rumlaufen lässt und Futter auslegst, wenn Du sie nicht zu intensiv streichelst, sondern schonend und zart, wie sie noch ist. Dann geht alles von selbst. Ihr lernt Euch kennen und lieben.

Und wenn eine Ratte schon älter ist?  Dann kannst Du nicht wissen, was vorher war.  War sie allein? Dann besorge ihr schnell gleichgeschlechtliche Partner!  Sie wird sich sofort wohler fühlen und auch mit Dir schneller warm werden.

Sei in ihrer Nähe!  Lege Dich hin, damit Du nicht so übergroß auf sie wirkst. Sprich ganz leise mit ihr.  Aber schau sie nicht unentwegt an, sondern entlaste sie von Beobachtung, damit sie Dich betrachten kann und neugierig auf Dich wird. Denn sie ist ungeheuer neugierig, wenn sie ihre Angst vor Dir verliert! 

Und wenn dann ihr WILLE kommt, wenn sie sich auf den Weg machen, um mit Dir zu leben, dann werdet Ihr Freude dran haben!  Rattis haben Energie und sie geben Dir so viel davon zurück, dass es Dir durch Seele geht, egal wie hart Du Dich selbst findest.  Sie machen Dich zahm :-)) 

sven

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