Rechtsextremistische Psychos
Moin Norger,
das Bemühen, rechtsextremistisches BlaBla stetig zu kontern, ist Dir hoch
anzurechnen, gleichwohl a) müßig, denn Extremisten wären keine Extremisten,
wenn sie mit Aktionismus zu überbieten wären, b) unnötig, denn wenn sich die
Strolche nicht auf das Thema einlassen, fliegen die Postings früher oder später
wieder heraus. - Seit zehn Jahren nahezu jeden Tag neue Gelegenheit für
rechtsextremistische User, entweder zu lernen oder zu loosen. Solche Stetigkeit
braucht es und ist an Zuwendung ausreichend.
Wie wichtig Zuwendung anstelle von bloßem Konter ist, kannst Du auch daran
sehen, wenn Bernhard schreibt: "Das find
ich ja jetzt richtig spannend! Welche Motive führen mich denn hier her und
welche Ziele verfolge ich?"
Einzig "spannend" daran ist ihm, seinen Vorsprung auszukosten, seine
Biografie besser zu kennen und sich darüber die Deutungshoheit zu erhalten, so
sehr sie ihm zugleich Passion sein wird, aber anstatt Hilfe zu erbitten, machte
er sich daraus eigene Berufung und politisches Fremdverschulden auf Seiten
derer, die ihm die Anerkennung versagen, die er sich ausgerechnet im
verbrecherisch gescheitert Völkischen hofft und in der Morallosigkeit, für den
rechtsextremistischen Schund keiner Entsorgung zu bedürfen, weil Geschichte und
Welt eben auch anderen Schund auf Lager hat.
Bernhard wird Dir über sich nichts Relevantes mitteilen, damit Du im
Spekulativen sein Hoffen bestätigst, dass er Dir in seiner Selbstdeutung um
"Lichtjahre" nicht nur "entfernt", sondern
"voraus" bleibt, denn das Argumentationsschema aller Strolcherei
lautet: "Du kannst mir gar nichts
beweisen."
Mit ihm politisch abstrakt zu diskutieren, setzt die Kenntnis voraus, dass
Leuten wie Bernhard schlichtweg unmöglich ist, sich über seine Animositäten
und egoistischen Motive hinaus mit dem real prolligen Rechtsextremismus zu
identifizieren, denn auch da mutmaßt er "Lichtjahre" zwischen sich
und den "Glatzen".
Seine Parteinahme für den Rechtsextremismus ist folglich keine Identifikation,
sondern bloßem Pragmatismus bzw. Opportunismus geschuldet, seiner Entscheidung
für die Mitwirkung in der arbeitsteiligen Szene des Rechtsextremismus.
Die Diskussion politischer Abstrakta setzt zudem die Kenntnis voraus, dass sich
politische einigermaßen Gebildete über ihre Animositäten und Egoismen hinaus
auch nicht mit rassistischen oder kulturchauvinistischen Theorien identifizieren
können, sondern sie wiederum nur aus opportunistischen Gründen vertreten, um
humanistisches Denken zu kontern.
Je höher jemandes Bildung ist, desto mehr innerliche Zustimmung zum Humanismus
kann vorausgesetzt werden und wirkt sich dennoch nicht aus, wenn jemand wie
Bernhard die Umsetzung humanistischer Politik in Erahnung des enormen globalen
Wohlstandsgefälles aus Sorge um sein Tortenstück scheut. Das ist ein triviales
Weltverständnis ohne den Faktor Produktivität und reduziert auf
Verteilungsaspekte, zudem eine Rechnung ohne die hohen Opportunitätskosten der
kalten und heißen Kriege, schlichtweg die überlegene Leistungsfähigkeit
zivilen Wirtschaftens verkennend und auch die Schärfe des Wettbewerbs um
Paradigmen, nicht nur Profite, bei allem Bewusstsein um den gegenseitigen
Zusammenhang, der freiheitliche von totalitären Systemen unterscheidet.
Wiederum persönlicher als politisch ist, dass Bernhard die Korrekturen und Präzisierungen
unserer Zwischendiskussion entweder nicht zur Kenntnis nahm oder
wahrscheinlicher bloß zur Wahrung seines vermeintlichen Vorsprungs taktisch
ignorierte. Dass ein Vorsprung aus solcher Methode in Wahrheit ein moralischer
Offenbarungseid ist, wäre ihm intellektuell zwar einzusehen, aber uns gegenüber
keinesfalls zuzugestehen, denn an dem Punkt wird sein Entscheiden pathologisch
und mit sich selbst auf der Couch auch nur wenig Hoffnung auf Heilung.
Grüße von Sven
20090317 >> AntifaForum
Antifaschismus ist eine Frage der Selbstachtung Dialog-Lexikon