Religion und Wissenschaft

Keine Religion hält der Wissenschaft stand, jedenfalls wissenschaftlich, wenngleich Ängste, Sehnsucht zur Bockigkeit verführt und Religion beharren lässt, so sehr auch die Religionnen sich selbst und den anderen Religionen widersprechen, wie es jede nüchterne Religionswissenschaft eindrucksvoll zeigt.

Aus der Erfahrung von Unvollkommenheiten auf das Vollkommene zu hoffen, ist schon wagemutig genug, aber von der Unvollkommenheit auf die Vollkommenheit zu schließen, ist Unfug. 

Und dieser Versuchung erliegen viele. Auch Größte Köpfe. 

Z.B. Albert Einstein, wenn er sich eine "kosmische Religiosität" auf folgende Weise konstruiert: 

"Das Individuum fühlt die Nichtigkeit menschlicher Wünsche und Ziele und die Erhabenheit und wunderbare Ordnung, welche sich in der Natur sowie in der Welt des Gedanken offenbart." (1)

Nein, ich fühle keine "Nichtigkeit menschlicher Wünsche und Ziele", denn sie unterscheiden sich, wie jedem mir bekannten Säugetier und auch meinen Kleinpapageien schon an Bedeutung für das Leben und das Spiel, ob Glück oder Pech mehrend, ob Kenntnisse erlangend oder Zeit vergeudend. 

Mir begegnet viel "Wunderbares", von dem sich vieles erklären ließ der Erklärung harrt, womöglich nie geklärt wird, aber ich "in Natur und Gedanken" auch vieles, was an solcher "wunderbaren Ordnung" ganz und gar nicht "wunderbar" ist, sondern deströs und oft auch leidvoll. 

Markus S. Rabanus  2021-12-31

(1) Albert Einstein, "Mein Weltbild", eine Textsammlung des Europa-Verlag 2021 im Text "Religion und Wissenschaft", das ganze Buch sehr lohnend >> Rezension

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