von redaktion am Sa 1. Mai 2010, 16:08
In Schleswig-Holstein wurden die
Rocker-Gangs "Hells Angels" und "Bandidos"
verboten. Polizeikräfte demontierten von den Clubhäusern die Banden-Embleme
und sicherten bei Wohnungsdurchsuchungen zahlreiche Waffen und Beweismaterial.
Folgerichtig müssten nun die Rocker ihre Mopeds neu bemalen, die Lederjacken
zivilisieren und Banden-Tattoos abdecken. Reichlich Arbeit und Aufwand für ein
Hobby, das sich zu sehr ins Kriminelle verirrte.
Anlass für die Verbote war ein sogenannter "Rockerkrieg", als
sei der neu und nicht urtypisch für das Selbstverständnis solcher Gangs. -
Sozialarbeit in diese Kreise gibt es nicht und wundert sich dann über "Parallelgesellschaften".
Sozialarbeit und Auflagen in diese Kreise wäre eine seriöse Alternative zum
Organisationsverbot. Dazu würde es eines mutigen Staates bedürfen, aber der
ist nun mal in der Bandenprävention nicht mutiger als der einzelne Beamte tatsächlich
wäre, allenfalls bei Kollektivauftritten. Und weil sich das kaum ändern lässt,
müsste die Sozialarbeit eben notfalls in "Truppenstärke"
stattfinden.
In den Biographien von Leuten, die sich den "Hells Angels" und "Bandidos"
anschließen, lässt sich vieles entdecken, was auch bei Rechtsextremisten keine
Seltenheit ist, z.B. "vaterlose" Kindheit und/oder Jugend, Misstrauen
gegenüber liberalen Anschauungen und Verhältnissen. Die ideologischen
Schlussfolgerungen von Rockern und Rechtsextremisten überschneiden sich deshalb
häufig.
Und der Unterschied? - Beispielsweise, dass die Show von Rockern besser als die
von den Möchtegern-Trommel-Faschos ist.