Rohrfalle zum Rattenfang im Garten
Der 1. Problemaspekt: Es ist ein bitteres Thema, über das sich viele Tierschützer empören können, aber wir tun es auch nicht aus Spaß am Morden, sondern gleichfalls aus Tierschutz- und wegen gesetzlicher Pflichten, denn Ratten sollen verfolgt werden, wobei es auf möglichst qualfreie Vorgehensweise ankommt.
Der 2. Problemaspekt: Für Ratten in einem Hinterhof bzw. Garten mit unter Naturschutz stehenden Walnussbäumen stellt der Winter kein Problem dar, denn sie horten Wallnüsse - und das Aufspüren ihrer Verstecke ist auch mit viel Erfahrung sehr zufällig.
Der 3. Problemaspekt: Die Art der Fallen
A) Schlagfallen im Freiland gefährden auch Wildvögel und Igel, scheiden
deshalb aus, wobei spezielle Konstruktionen vorstellbar sind, mit denen sich
ungewünschte "Kollateraleffekte" vermeiden ließen, aber offenbar
beschäftigen sich die Zuständigen & die Experten zu wenig mit solchen
Aspekten, weshalb sich auf dem Markt nichts Brauchbares findet.
B) Es gibt spezielle Lebendfallen für den Freilandbereich, in die sich nach
unseren Erfahrungen noch nie Vögel verirrte, aber wie wohl oder verzweifelt
sich eine so eng gefangene Ratte fühlt, ist der vagen Spekulation anheim
gestellt. Es müsste nahezu im Viertelstundentakt nachgeschaut werden, ob eine
Ratte gefangen wurde. Die Ratte würde irgendwann Hilfeschreie und Angsthormone
aussenden, wodurch solche Falle dann für andere Ratten erlernt und gemieden
wird. Ein vollends ineffektives Verfahren, wenn es um mehr als eine Ratte geht.
C) Die zuvor genannte Fallenversion könnte mit starkem Gift versehen werden, aber inwieweit der Werbung zu vertrauen ist, dass sich die Gifte schnell genug abbauen und der Rattenkadaver kein Gilfmüll ist, dafür darf die Werbung zu sehr schwindeln, so dass im Zweifelsfall auf Gifte verzichtet werden sollte, sofern sich andere Fallenarten anbieten.
D) Zur giftlosen Eindämmung der Mäuse- und Rattenpopulation im Garten
eignen sich die von uns entwickelten Rohrfallen, die sich jeder mit einfachsten
Mitteln und geringstem Aufwand im Eigenbau hergestellen kann.
Beschaffungsliste:
1.a) Kunststoff-Abwasserrohre mit 10 cm Durchmesser und einer Mindestlänge von
50 cm (kostet im Baumarkt 1,50 €)
1.b) Verschlusskappe (kostet im Baumarkt 0,90 €)
1.c) Paketschnur mit Mindestläge 5 m pro Rohrfalle. (30 m kosten weniger
als 5 €)
1.d) Schlüsselringe oder Karabiner, um die Paketschnur möglichst reibungsarm
umlenken und ziehen zu können. (50 Cent / Stück)
1.e) Einfache & giftlose Haferflocken als Köder. (500-Gramm
Haferflocken im Supermarkt ca. 60 Cent)
Bei stärkerem Rattenbefall braucht es viele Rohre, die im Garten verteilt und mit Haferflocken interessant gemacht werden, um die Ratten an die Rohre zu gewöhnen. Die gefangenen Ratten sind durch die Überraschung irritiert, aber sie sind unverletzt - und solange über Problemlösungen nachdenkend, sind sie auch still und warnen die anderen Ratten nicht, sollten dann allerdings trotzdem schnell vom "Tatort" entfernt werden.
AAA) Wer Ratten retten will, also fangen, um sie fernab von Städten
auszuwildern, müsste besser zunächst Forstamt und Bauern fragen, braucht etwas
mehr Ausrüstung:
2.a) Pro Rohrfalle eine weitere Verschlusskappe und deshalb
2.b) eine Rohr-Doppelmuffe, um die 2. Verschlusskappe am offenen Rohrende
einsetzen zu können.
2.c) Paketklebeband für die Festhaltung der 2. Verschlusskappe. Dazu muss
von der Doppelmuffe die Gummidichtung zur Verschlusskappe entfernen, sonst
bekommt man die Verschlusskappe kaum wieder heraus. Wenn die Kappe mit dem
Klebeband außen zum Rohr angeklebt wird, lässt scih das Klebeband beim
Freilassen leichter entfernen als die Verschlusskappe aus dem Dichtungsgummi der
Doppelmuffe zu ziehen, auch wenn man sie mit Fett oder Spülmittel etwas
leichtgängiger machen könnte.
BBB)
1. Qualfreies Töten von Ratten wäre besser, aber wir sind keine Füchse, die
eine Ratte mit einem schnellen Biss töten können, aber zum Glück sind wir
auch keine mit Futter verwöhnten Hauskatzen, die oft viele Stunden lang mit
schwerverletzten Ratten spielen, bis die Ratte irgendwann zu Tode gequält
ist.
2. Gefangene Ratten erschlagen zu wollen, kann zu viele quälende Fehlversuche
haben. Erstechen ist ebenfalls zu schwierig.
3. So scheint es, dass gut vorbereitetes Ertränken vielleicht die laienhaft
tierschonendste Tötungsart ist, denn wenn die Ratte nicht zwischendurch
auftauchen kann, dann verkürzt sich ihr Todeskampf auf lämgstems 90
Sekunden.
Dazu braucht es
3.a) ein Regenwassertonne oder einen mindestens 60 cm hohen Eimer,
3.b) einen Besenstil,
3.c) einen gelöchterten Eimer oder ein Salatsieb zum Untertauchen der Ratte.
Wir hoffen, dass die Fotos hinreichend selbsterklärend sind. Ansonsten fragen
Sie in unserer Facebook-Gruppe nach. Auch Verbesserungsanregungen sind
wünschenswert.
2015-08-17
Rattenfallen.de für Schlagfallen und Lebendfallen