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Nach zuletzt Friedman hat es nun Immendorff erwischt: | |||
Elf geladene Prostituierte und Kokain für die Ego-Party im Luxushotel. Was daran ist Ärgernis und was ist nur unterhaltsame Schlagzeile für den Normal-Bürger-Blick durchs Schlüsselloch? Nicht eingeladen waren Polizei nebst drei Staatsanwälten: Kunstprofessor Jörg Immendorf in seiner Suite, gute 6,5 Gramm reinen Kokains gebrauchsfertig auf dem Silbertablett, sieben Prostituierte waren schon da, zwei kamen später, elf waren geladen. Selbst mit Mengenrabatt und Steuerhinterziehung wären solche Hobbys richtig teuer. Peanuts für die Promis unserer Monopoly-Gesellschaft und so kommt das Geld wenigstens wieder unter die Leute. |
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"Was will einer mit elf Prostituierten?", | |||
fragte mich meine Frau ungläubig, trotzdem beeindruckt und als sei ich dafür
oder jemals für ihre Fragen Experte. "Angucken, zugucken", meinte ich. Das tun viele Leute, ansonsten gäbe es keine Videotheken. Allerdings kann man sich mit elf Prostituierten im Unterschied zum Video auch mal eine aussuchen - und nicht nur gucken. Und
warum nicht preisgünstiger? Am Ende jeder
Kunst-Vorlesung oder "Vorsicht Friedman!" einfach der Spruch
"Morgen treffen wir uns im Steigerwald!" und die weiblichen
Fans wären in Dreierreihen aufgetanzt, aber wie würde man die Geister
wieder los? Was würde Bärbel zu den Schäferstündchen sagen?
Da verspricht Prostitution für den gewöhnlichen Mann im Mann doch
deutliche Vorteile gegenüber
dem Sex nach Hausfrauenart: 3. und die Party ist "Geschichte",
sobald die Leistungen ausgetauscht sind, hat also kein Nachspiel, so lange die Beteiligten das Geschäft fair abwickeln.
Selektive Diskretion ist das Allheilmittel für Ehe-Glück und die
Highsociety. Aber dann gibt es noch etwas, an dem ich mich
erheblich störe:
Wenn Leute mit Doppelmoral die Gesellschaft betuppen. |
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Doppelmoral = anderes tun als man vorgibt. | |||
Wären die Friedman und Immendorf von solchem Charakter, dass sie ihr Tun für "Privatangelegenheit" halten, dann sollen sie es öffentlich bekunden oder fordern: "Schluss mit der Scheinheiligkeit in Sachen Sex und Prostitution!", was vollkommen okay wäre, aber dann sollten sie
auch fordern: "Freier Kokain-Konsum!", damit die Öffentlichkeit weiß, woran sie mit ihnen
ist, denn Kokain-Konsum ist ohne Kontakte in eine der kriminellsten Szenen undenkbar.
Deshalb sind es keine "Kavaliersdelikte" und solche Leute gehören therapiert oder eingesperrt, jedenfalls
nicht in öffentliche Ämter. |
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Konsequenzen und Reform | |||
Noch ist Immendorff Beamter, Professor und mehr als eine Beurlaubung sollte auch nicht sein, solange ein Gerichtsurteil aussteht. Die Bezüge sollte er ab seiner Straftat dem Staat zur Rückzahlung schulden. Das wäre 'mal eine wirkliche Reform. Und Friedman? Er trat ab von seiner Zentralratsfunktion. Aber auch aus allen gesellschaftlichen Funktionen, in denen Kokser nicht so sehr gebraucht werden? Was ist mit seiner Mitgliedschaft in der "Bundesakademie für Sicherheitspolitik"? Wir werden dort
nachfragen und berichten dann hier. |
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Klüngelrepublik Deutschland | |||
Sind die anderen Beiratsmitglieder der Bundesakademie ebenfalls Kokser? Sie sollten Mithaftung erlernen für das, was sie eher sehen können als diejenigen, die ihnen die Pöstchen bezahlen. Demokratie kann nur funktionieren, wenn die politische Haftung nicht hinter der strafrechtlichen Haftung zurückbleibt: dazu schaut man sich tunlichst auch die "Freunde" an. Friedman hat seinen nächsten Posten schon in Aussicht: eine Werbeagentur in Berlin, die gute Drähte brauchen kann und ihm über eine Meldung in der Berliner Morgenpost "Medienkompetenz" bescheinigte. Heute ist er sicherlich schon billiger zu haben als vor seiner Affäre und sein Rückgrat wird sich noch mehr biegen können/müssen, wenn er weiterhin so leben will wie in Zeiten seines geschönten Scheins. - Die Privatwirtschaft taugt eben nicht in allem als Vorbild für den demokratischen Rechtsstaat. Menschen sollen ihre "Zweite Chance" haben und manche brauchen auch zehn, aber öffentliche Ämter sind zuvörderst keine Reha-Zentren und sollten mit möglichst gesunden, geheilten Patienten besetzt werden. Die vielen Pensionen sollten darauf reduziert werden, was die Leute in die Kassen einzahlten. Auch das wäre ein Teil für die überfälligen Reformen. Dann wüssten wir ein wenig besser, was uns diese Leute kosten, ihre Affären und ihre Auswechselung. Die Friedman und Immendorff würden davon nicht in die Sozialhilfe fallen, denn von ihren Kontakten lässt sich zehren und schließlich könnten sie noch Bücher schreiben: "Die ganze Wahrheit" - scheibchenweise. Sven 20030820 Internet-Journal.de |
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