Der Terroranschlag auf die Moschee von Samarra 

Beim dritten Anschlag auf schiitische Einrichtungen im Irak binnen drei Tagen wurden heute die bedeutende Askarija-Moschee von Samarra durch Sprengsätze schwer beschädigt und Menschen ermordet.

Ob die Urheber dieses Verbrechens jemals den Mut haben werden, sich zu bekennen, ist fraglich. Nicht fraglich aber ist, dass dieser Anschlag Schiiten zu gewaltsamen Reaktionen provozieren soll: 

In Bagdad wurde ein sunnitischer Geistlicher erschossen, wütende Schiiten griffen mindestens 60 sunnitische Moscheen an und setzten einige in Brand. 

Der schiitische Großayatollah Ali al Sistani rief eine siebentägige Trauerzeit aus und verbot ausdrücklich Übergriffe auf die sunnitische Bevölkerung und deren Moscheen. - 

Auch sunnitische Geistliche verurteilten die Tat als Verbrechen gegen den Islam und die nationale Einheit des Irak. 

US-Präsident Bush, mit Feindbeschreibungen nicht zimperlich, was dem Terrorismus nie abträglich war, bezeichnete die Täter als "Feinde aller Glaubensrichtungen und der ganzen Menschheit", als könnten Terroristen im Wahn werden, was Atomwaffen-Militärs im Irrglauben der Friedenssicherung tagtäglich üben.
 
Gut allerdings, dass Bush dem Irak Hilfe beim Wiederaufbau der Moschee versprach, denn das sind schon eher die richtigen Signale. 

-Sven-20060222            
>> DISKUSSION

ps: Ali al Sistani wurde mit dem www.Friedenspreis.de des Jahres 2004 geehrt. 

>> www.inidia.de/friedenspreis2004.htm 
>> www.sistani.org  (mehrsprachig) 

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