Seit wann gibt es Pazifismus?
Der Begriff „Pazifismus“ etablierte sich erst um 1900, aber die Prinzipien gibt es seit Menschengedenken, denn überall dort, wo Gesellschaften eine Ordnung hatten, in deren Innern die Selbstjustiz verboten war.
In größerem Rahmen waren es die Imperien, z.B. im Römischen Reich verheißen als „Pax Romana“ - und überliefert als etwa 200 bis 250-jährige Phase mit wenig Bürgerkrieg um die Zeitenwende bis ca. 235 n.Chr.
Es war und blieb bis heute jedoch ein „defizitärer Pazifismus“ - in zweierlei Hinsicht:
1. Dieser „Pazifismus“ galt nur im Innern, während zwischen den Imperien und Allianzen das „Recht des Stärkeren“ effektiv blieb.
2. Der Pazifismus, dessen Grundprinzip die „Herrschaft
des Rechts“ ist, hat nie Vollkommenheit, denn „gutes Recht“ setzt die
rechtliche Gleichheit all jener voraus, denen es gelten soll – ein mühsamer
und ewiger Prozess.
Und das war mit Sklaven, versklavten Völkern, versklavten Kulturen ganz sicher
nicht „perfekt“ - schon erst recht nicht in Tyranneien, aber immerhin galt
das Prinzip für die „Gleicheren“ der herrschenden Bevölkerungsteile und
herrschenden Schichten.
Ob die Anerkennung gleicher Menschenrechte ideengeschichtlich erst mit der
Aufklärung (ab 1700) auf den Weg kam, mag ich nicht entscheiden, denn zu viele
Kulturen und Ideen gerieten den Kruden unter die Räder und gerieten in
Vergessenheit.
Meine Anknüpfungspunkte ergaben sich aus egalitären Momenten vieler Kulturen
und Epochen - und dann war es eben Immanuel Kant mit dem Kategorischen Imperativ
in Anwendung auf sein Spätwerk "Zum Ewigen Frieden" von 1795/1796,
die den völkerrechtlichen Pazifisimus, den Völkerbund und die Vereinten
Nationen inspirierten.
Markus S. Rabanus -
Update 2022-06-12
https://de.wikipedia.org/wiki/Pax_Romana
https://de.wikipedia.org/wiki/Aufklärung