Störfall Der Störfall ist bei Atomkraftwerken der Normalfall. Darum sind sie oft nicht im Betrieb und werden repariert, was dann als "Wartungsarbeit" oder als "Modernisierung" kaschiert wird.
Lassen sich die Störfälle verheimlichen, um "unsachliche Diskussionen" zu vermeiden, so gab es sie nicht oder die Meldung wurde "anders eingeschätzt" oder einfach "vergessen", wenn die Aufsichtsbehörde doch noch davon erfährt und nicht ihrerseits "vergisst", darüber zu berichten.
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ber es gibt viele Tausend aktenkundige Störfälle, von denen zwar schlimmsten nicht in Deutschland stattfanden, aber in den USA, Russland, Großbritannien und Japan, die niemand ernsthaft als dilettantischer bezeichnen sollte, denn "Unsere Kraftwerke sind sicher" sagt jeder, der sie nicht abschalten will - auch dann noch, wenn sich das Gegenteil erwiesen hat.
Und was wird sein, wenn dennoch ein Störfall passiert, der über den Normalfall hinausgeht und Tschernobyl-Level erreicht?

Szenario Störfall im Uralt-Atommeiler Biblis A

Über dem Teil steigt Rauch auf, der nicht bloß Kühlwasserdampf ist. Feuerwehrautos rasen hin und die Polizei verkündet mit Lautsprecherwagen, dass "Kein Grund zur Panik" sei, als hätte jemals jemand behauptet, dass die Empfehlung zur Panik sinnvoll sei.

Nach dieser sensationellen Aufklärung kommt ergänzend, dass sich im Block A des Atomkraftwerks "möglicherweise" (diese Möglichkeit war stets als absurd abgetan) ein Störfall ereignet habe, der weitere Schutzvorkehrungen für die Region zur Folge haben könnte. Für den Moment sei es das BESTE, einfach im Hause zu bleiben (was wirklich stimmt) und die weitere Empfehlungen abzuwarten. Desgleichen in den GEZ-Medien, die allerdings im Katastrophengebiet nicht zu sehen sind, denn dort "gingen die Lampen aus" nicht trotz, sondern wegen der "Kernenergie" - eine "Stromlücke", wie noch nie. 

Die Regierung meldet sich zu Wort, die Sache werde aufgeklärt, sei eine unglückliche Verkettung von technischem und/oder menschlichem Versagen, "vollkommene Sicherheit gibt es nicht", als sei es unvermeidliches Schicksal der Menschheit und keine politische Entscheidung gewesen, Atomkraftwerke anstelle von Windkrafträdern zu errichten.
Der Kraftwerksbetreiber hat sich derweil gegen die falsche Windrichtung aus der Gefahrenzone abgesetzt, vielleicht ins ferne Florida und lässt sich in Deutschland entschuldigen, er sei "turnusmäßig" im Urlaub und unabkömmlich, da "tragischerweise" zufällig gerade in ärztlicher Behandlung, die keinen Aufschub erlaube. Aber er sichere die vollständige Aufklärung der Geschehnisse im Kraftwerk zu.

Der Meiler hat sich inzwischen weitgehend selbständig gemacht und seines Dachs mit einer Explosion entledigt, verteilt seinen Inhalt in Rauchwolken und mit drehenden Winden gerecht oder ungerecht nach Frankfurt, Köln und Brüssel. 

Das alles "durfte nicht passieren". STIMMT. Und es wäre nicht passiert, wenn man Windkraftwerke über das Land verteilt und keine Atomkraftwerke gebaut hätte.

msr20090813               >> Atomenergie-Forum <<    Atomkraftwerkshavarien     Atomenergie     Dialog-Lexikon