Stoiber, Edmund, CSU-Politiker |
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1941 | geboren am 28. September Oberaudorf (Oberbayern), Sohn eines Kaufmanns, Mutter aus dem Rheinland |
1971 | Zweites juristisches Staatsexamen mit Auszeichnung bestanden |
1974 | CSU-Abgeordneter im bayerischen Landtag |
1978 | nur vier Jahre später durch den damaligen Ministerpräsidenten und Parteichef Franz Josef Strauß zum Generalsekretär der CSU berufen |
1982 | Chef der Staatskanzlei |
1988 | Strauß stirb und Stoiber wird Innenminister |
1993 | Stoiber setzt sich gegen CSU-Vorsitzendem Theo Waigel als Nachfolger Streibls im Amt des Ministerpräsidenten durch |
1999 | Stoiber wird nun auch CSU-Vorsitzender und löst Theo Waigel ab |
2002 | am 11. Januar einigen sich Merkel und Stoiber auf die Kanzlerkandidatur Stoibers |
Stoiber
"menschlich gesehen" :-))
Das Fernsehen portraitierte ihn in vermutlich zutreffender Weise als karrierebewusst, etwas unnahbar, steif, nicht überzeugend bayrisch. Die Interviews mit Leuten, die häufiger mit Stoiber zu tun haben, Landtagsabgeordnete verschiedener Parteien unterstrichen diese Einschätzung, machten ihn mir aber eher sympathischer, denn die Häme von "echten Bayern", denen an Stoiber die Stammtischherzlichkeit fehlt, könnte mich nicht locken :-)) |
Stoiber politisch gesehen Stoiber ist möglicherweise der erste CSU-Bayer, der überhaupt gesamtdeutsche Wahlchancen hat, denn dafür taugte F.J.Strauß nie, der sich zwar allerorten vieler Fans für seine Hardliner-Politik erfreute, aber schließlich einzusehen hatte, dass es die Bundesrepublik insgesamt doch eher smart haben möchte. Stoibers Politik ist nach seiner propagandistischen Vorgabe mittelstandsorientiert, aus der Ferne Berlins betrachtet scheint jedoch, dass seine Praxis durch Konzentration auf die bayrischen Wirtschaftszentren doch eher zum Mann der ganz Großen taugt. Die Wahlversprechen (Steuersenkung, Ausgabensenkung, ...) sind wenig originell und das Wahlvolk hat hinreichende Erfahrungen damit, um darauf näher eingehen zu müssen. Stoiber macht sich in Wahlkampfauftritten erstaunlich gut (siehe DGB-Kongress im Mai 2002), aber seine leichtfallend berechtigte Kritik an der rot-grünen Regierungskoalition krankt an glaubwürdigen Alternativen. Sollte Stoiber die BT-Wahlen für sich entscheiden können, dann läge es wieder einmal nicht daran, dass die Bürger ihn für den besseren Kanzler halten, sondern Rot-Grün für Arbeitslosigkeit, Euro-Unbehagen usw. abstrafen. Sven 3. Juni 2002 |
Elemente der CSU-Webseite vom Juni 2002 | |
3-teiliges Kopf-Logo der Titelseite | |
Offenbar hat die CSU die Schwäche ihres Kandidaten erkannt und versucht, der "Unnahbarkeit" entgegenzuwirken. | |
Mit Brandenburger Tor in Fotomontage mit der Berliner Reichstagskuppel wird Nähe der CSU zur Bundespolitik demonstriert. | |
Und Edmund Stoiber selbst wie der freundliche Hals-Nasen-Ohren-Arzt von nebenan. | |
Ob die CSU schafft, auch unsere Kreuzberger Punks für ihren Kandidaten zu erwärmen, steht dahin. Einige sollen ihn noch immer nicht mögen. Jenseits der 38 kann Stoiber keine tiefgehenden Emotionen auslösen. Durch Politiker wie Starfighter-Strauß und Atom-Schmidt ist man doch schon etwas abgestumpft :-)) Sven |
Wahlkrampf |