Forderung: Synagogen-Bannmeile

wenigstens in Deutschland sollten #Synagogen allen HEILIG und vor ihnen auch antiisraelische Proteste verboten sein. #Bannmeile

Markus S. Rabanus  2021-05-14

Und ich bin scharfer Kritiker der israelischen Politik, ABER das Tabu hat jeder zu verstehen, der in diesem Land leben will - allen voran der deutsche Gesetzgeber.
Und Deutsche oder Flüchtlinge, die es nicht wollen oder nicht verstehen, dass im Land, in dem Antisemiten staatlich organisiert die Bücher, die Synagogen und die Juden verbrannt wurden, es nicht sein kann wie anderswo schlimm genug, sollen gehen - wenn es nach mir ginge.

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Thomas: "Eine anti-israelische Demonstration vor einer Synagoge ist glasklarer Rassismus und Antisemitismus."

@Thomas, das wird vielen nicht klar sein und vielen auch nicht Motiv, aber dass es das ist, gilt es klar zu machen. Und Bannmeile als Konsequenz.

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Jutta: "Mit dem Wort heilig tu ich mich schwer! Aufgrund unserer Geschichte auf jeden Fall schützenswert und jeglicher Angriff ein Nogo!"

@Jutta, ich doch auch, weil so oft missbraucht, obendrein ich kein Religiöser bin, aber "heilig" ist mir dennoch vieles - i.S.v. Unantastbar.

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Servet: "76 jahre ist es her ,,,,, wir sollten uns endlich davon distanzieren 2 verschiedene maßstäbe zu benützen , denn genau das ist das problem . dahinter sich verstecken und narrenfreiheit sich rausnehmen.. das tut diese generation nämlich. Geschichte ist da um lehren zu ziehen nicht als ausrede herzunehmen um die gleichen fehler zubegehen , genau das passiert in Israel. Sie tun genau das den palästinern an ,was damals hitler den juden angetan haben.... man erkennt die gleiche Handschrift.Sie waren offentsichtlich aufmerksame Schüler."

@Servet, ich sehe ein, dass es dir befremdlicher als mir ist und auch sein darf, aber hier hat es eine Vorgeschichte, die Konsequenzen haben sollte, die noch nicht gezogen wurden und anderswo leider auch nicht, denn es wäre ein großer Fortschritt in Nahost, in Indien, Afghanistan, wenn wenigstens die Religionsstätten keine Protestadressen mehr wären.
Und den Staat Israel betreffend, ist das Existenzrecht entschieden - und vollkommen völkerrechtlich irrelevant, ob von imperialistischen oder friedliebendsten Völkern, die ihre eigenen Raubzüge als ruhmreiche und gottgefällig zu feiern nicht müde werden - mit Fingerzeig auf christliche "Kreuzzüge", denn dieses Gebiet war immer umkämpft von allen Seiten und Kräften, woraus mir allerdings auch Israel kein Gewohnheitsrecht ableiten darf.
Und wer gegen den Teilungsplan stimmte, unterlag, hat sich zu fügen. - Sonst tun es Waffen, wie anschließend dagegen versucht wurde und zurecht scheiterte.

Ja, ich gebe dir recht, dass die Verbrechen an Juden den Überlebenden anderswo hätten "gut gemacht" werden müssen, aber

1. ist das vorbei, weil - wie gesagt - von der UNO entschieden,

2. muss Verstand dafür sein, dass es vielen Juden undenkbar gewesen wäre, irgendwie Seite an Seite mit ihren vorherigen Massenmördern leben zu müssen,
wie es bspw. auch "meinen" jesidischen Flüchtlingen nicht mehr zumutbar ist, in die Heimat der Allahu- akbar-Verbrecher rückzukehren und Seite an Seite mit Bevölkerung, die dem Morden und Vertreiben zusahen.
Umso leichter solltest du verstehen können, dass Deutschland besondere Verantwortung obliegt, betreffend den Schutz jüdischen Lebens und auch Israels, wie allerdings Israel zu kapieren hat, dass Deutschland für die Palästinenser ebenfalls besondere Verantwortung obliegt, dass sie nicht zu Verlierern völkerrechtlicher Entscheidungen wurden, die Nazi-Deutschland verschuldete.
Aber darüber streite man wenigstens in Deutschland nie wieder vor Synagogen.

3. Es gibt keine historische Gerechtigkeit, sondern bestenfalls, dass Wege zum Frieden gewollt, gesucht und gefunden werden - und dann ist es besser nicht ganz so wichtig, welche Flagge über meinem Kopf gehisst wird, denn allen Fahnen drehen mit dem Wind - und deshalb bin ich keine.

Sei getrost, denn viele widersprechen mir - und irgendwelche Idioten hassen mich sogar,
- auch Juden, wenn ich dem Staate Israel argumentative Stoppschilder aufzeige,
- auch Morddrohungen von Türken, weil ich fordere, dass die Türkei kurdischer werden solle,
- auch von Kurden, wenn ich fordere, dass sie türkischer, irakischer, persischer, syrischer werden sollen und all diesen Staaten multikulturelles Bindeglied,
- Morddrohungen von Nazis sowieso seit den frühen Achtzigern,
- auch manche Muslime mögen mich nicht, denen ich sage, dass sie sich LAUT für Menschenrechte in der islamischen Welt einzusetzen haben, wie ich mich LAUT dafür einsetze,
- dass hierzulande Muslime gleiche Chancen haben,
- dass längst auch der Islam zu Deutschland gehört, denn Muslime ohne Islam wäre wie Christen ohne Christentum.

Davon gibt es allerdings viele ?? Das hat Gutes und Schlechtes.

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@Rajko, das spielt ebenfalls keine Rolle, denn jeder mag für sich entscheiden, was er mit oder gegen Netanjahu am Hute hat, aber die Synagogen sollen nie wieder Protestadressen sein. Das ist nicht zu viel verlangt - nach allem.
Und es wäre gut - weltweit, wenn es Schule macht, dass man einander die Religionsstätten von gegnerischen Protesten verschont.

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Ja - und doch halte ich es für einfacher verständlich, allen in aller Offenheit zu sagen, dass die Geschichte dieses Landes für viele zwar Last und Verpflichtung ist, aber uns eben auch jedes Recht gibt, UNABHÄNGIG von Zustimmung und Ablehnung israelischer Politik Synagogen und jüdisches Leben zu schützen.
Das wird leichter verstanden. Oft probiert.

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@Michael K., das mit "heilig" ist missverständlich, aber ich dachte, man lässt es mir durchgehen, zumal doch einige wissen, dass ich es nicht religiös meinen kann, sondern im Sinne von "Unantastbarkeit" - das allerdings sehr wohl auch im Wissen, wie "heilig" sakrale Gebäude den Religiösen sind - und ihnen kaum Schlimmeres angetan werden kann, als darin und damit angegriffen.

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lb. Norbert, lb. Thomas Volkmar, dass sich Israelis und Palästinenser nicht killen sollen, so überragend wichtig es ist, ist es mir als Ansprache dennoch zu banal & wirkungslos.
Aber hierzulande dafür zu sorgen, dass Israels Feinde nicht über Synagogen und Juden herfallen, wie auch umgekehrt es hierzulande keine Juden gegen Araber tun - das können wir. Darum geht es, dass wir tun, was wir können.

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@Rüdiger, so ist es falsch, denn a) kennt sich Servet Karasu gut aus, b) hat er anderen Blickwinkel - und c) käme es darauf an, aus den Blickwinkeln das genauere Bild zu machen, denn die Blickwinkel neigen zu Vorurteilen.  

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@Servet, mag schon sein, dass es dir auf den S... geht ;-), tut es auch vielen "Ureinwohnern", aber "76 Jahre" ist in Wahrheit nicht lange her, es sei denn für Menschen mit Extrem-Kurzzeitgedächtnis oder der Neigung zum Verdrängen von Verbrechen. - Genau das machen wir politisch (tunlichst) nicht mit.
Dass deine Vorfahren damit nichts zu tun hatten, freut mich, aber da ergeht es dir nicht anders als vielen, deren Eltern und Großeltern nicht Hitler wählten oder sogar Verfolgte des NS-Regimes waren - und trotzdem z.B. die Reparationen mitzahlten, aber das sind die GUTEN Deutschen - und die wollen, dass nicht vergessen wird - und sollen das Recht und die Politik auf ihrer Seite haben.
Und wir beide sollten uns im Klaren sein, dass es diese "Deutschen" und nicht die Geschichtsverdränger sind, die in diesem Land für multikulturelles Miteinander sorgen.
Dass da vieles nicht klappt, ist dann weniger Schuld von meinesgleichen, aber du musst auch achtgeben, meinesgleichen nicht in den Rücken zu fallen.  

@Servet, obendrein lässt sich nicht jedes Problem dadurch lösen, dass es mit anderen Problemen (anderer Regionen) vermengt wird.
Darum meine ich, dass wenigstens hierzulande nicht passieren sollte, was anderswo passiert - und darum alle Gutwilligen dem oben genannten Wunsche beipflichten (liken) könnten ;-)  

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zum 9. November wünsche ich nicht bloß zu Zwecken der Erinnerung, sondern zur Erleichterung des Schutzes jüdischer Gemeinden vor politischen Protesten, dass dauerhaft um Synagogen Bannmeilenrecht gilt - schon 100 Meter wären gutes Signal 

Ausführlich begründet:

@George G., klar, was hat schon Garantie, aber wenn Bannmeilen nutzlos wären, gäbe es keine. Und selbstverständlich verschaffen Bannmeilen den Ordnungskräften mehr Möglichkeiten zum Eingriff.

Für Synagogen wäre es obendrein ein politisch starkes Signal, dass uns der Schutz jüdischer Gemeinden höchsten Stellenwert hat.

Mir ist es vollends inakzeptabel, dass solche Forderung als "schön gedacht" abgetan wird.

Und Rückblick ins Jahr 2001, 1.Dezember:

Da wollten Rechtsextremisten mit Demonstration an der Neuen Synagoge (Berlin Mitte, Oranienburger Str.) vorbei.
Die vorherigen Proteste gegen die Route scheiterten juristisch am Demonstrationsrecht, weil eben keine Bannmeile.

Damals beschlossen wir dennoch mit breitem Bündnis, den Rechtsextremisten den Weg an der Synagoge vorbei zu versperren, taten es im Vorfeld öffentlich kund, obgleich uns seitens des Innen-Senats mit Strafe gedroht wurde, aber die Gegendemonstration wurde groß genug (auch Thierse war dabei) und die Rechtsextremisten blieb nur andere Route durch die Ackerstraße. Schändlich genug, denn vor der Shoa Jüdisches Quartier ("Scheunenviertel"). - Gleichwohl geriet unsere Sitzblockade unter die Wasserwerfer.

Es geht also nicht nur um die Verschonung der Jüdischen Gemeinden vor antiisraelischen Protesten, sondern um die Forderung nach allseitigen Respekt vor Synagogen.

Dass es die Jüdischen Gemeinden nicht selbst fordern, ist schade, doch es kann auch fehlende Idee sein oder den Grund haben, kein Privileg beanspruchen zu wollen.

Aber wenn es uns in diesem Land ein Privileg geben darf, dann dieses - und gehört offensiv vertreten.

Und ganz deutlich gesagt:
Auch "friedlich" demonstrierende Rechtsextremisten und Antisemiten will ich wenigstens nicht vor Synagogen sehen.
Darum genügen mir die geltenden Beschränkungen des Demonstrationsrechts nicht. Darum Bannmeile.

Text mehrfach überarbeitet, denn den Begründungsteil werde ich noch anderswo verwenden. LG

Markus S. Rabanus  2021-05   Facebook-Debatte 

>> https://de.wikipedia.org/wiki/Bannmeile 

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