von Stalin am 15.Oct.2000 13:57
So sieht es also aus, wenn Leute, die aus dem Faschismus nix gelernt haben eine Homepage über/gegen(?) Faschisten gestalten...der VS hätte es nicht besser machen können.
AntifaschistInnen empfehle ich
www.nadir.org www.linkeseite.de www.antifa.net
Denn... wer vom Kapitalismus redet darf vom Faschismus nicht schweigen!
Aus dem Gedenken an die Opfer des Faschismus erwächst die Pflicht zum antifaschistischen Kampf!
von Redaktion
"Hallo, Erde an Stalin" !
Hättest Du nicht so ein schwieriges Wort wie "Totalitarismustheorie" verwendet, hätte ich geglaubt, dass Du uns auf den Arm nehmen willst. So aber will ich Dir antworten:
Zunächst herzlichen Dank für Dein Kompliment, dass der Verfassungsschutz keine bessere Seite als unsere Initiative hinbekommen könnte. Das sehen wir auch so :-))
Allerdings hat der VS andere Zuständigkeiten, während der demokratische Wettstreit durchaus Aufgabe der "Normalmenschen" ist. Von der Mitwirkung gegen den Rechtsextremismus solltest Du uns trotzdem nicht ausschließen - auch die genialsten Revolutionäre brauchen mal Verbündete.Deine LinkTipps zu www.nadir.org , www.linkeseite.de und www.anitfa.net bereiten uns übrigens keine Kopfschmerzen. Du findest sie sämtlich auch in unserer LinkListe.
Vor einigen Jahren hätten einige der dortigen Texte auch von mir stammen können, besser natürlich :-)), aber alles hat seine Zeit, Anhänger.Zu den Theorien:
Du kritisierst, dass die Initiative-Dialog der Totalitarismustheorie folgen würde. Solche Debatten können wir vermeiden, weil uns die Rechtsextremisten in der Regel mit ganz anderen Problemen kommen: "arische Rasse", "Ausländerkriminalität", "Überfremdung" sind so die Schlagworte, aus denen die Morde werden.
Je mehr Du Deinen revolutionären Schwerpunkt vom "Kampf gegen" zur tatsächlichen "Auseinandersetzung mit" verlegen würdest, könntest Du schnell erkennen, dass Rassismus seine Ursachen weit weniger im "kapitalistisch-imperialistischen Ausbeutersystem" hat.
Rassismus kann leider für jede uns bekannte historische Epoche nachgewiesen werden. Er führte zur Auslöschung ganzer Völker. Auch Stalins Sowjetunion scheute sich weder, dem bekennend rassistischen NS-Deutschland die Hand zu reichen, um sich eines Teils Polens zu bemächtigen, sondern war von Anbeginn bis Ende für alle erlebbar rassistisch und antisemitisch, denen die offizielle Lesart nicht zugleich "Prawda" (=Wahrheit) war.Beide Theorien, sowohl die Totalitarismustheorie als auch ihr Gegenstück, die Faschismustheorie, leiden erheblich unter dem zweckorientierten Subjektivismus ihrer Absender: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf" und trotzdem gab und gibt es jeweils die Negativerscheinungen, die theoretisch der "anderen Seite" exklusiv zugedacht waren, stets mehr/minder ausgeprägt in der Praxis des eigenen Systems, der eigenen Gesellschaft.
Beide Theorien bieten wichtige Erklärungsmomente, aber weder könnten sie sich gegenseitig widerlegen oder genügten ihrem Erklärungsgegenstand. Gleichgültig, was die Theorien behaupten, sie scheitern am Motiv.
Hingegen bräuchte der Antirassismus und die multikulturelle Toleranz nicht neu erfunden werden, sondern ist ebenso alt wie Rassismus und Kulturkampf selbst. Zu allen Zeiten gab es Humanisten, Menschen, denen die Menschlichkeit ein Wert war. Es fehlt auch nicht an theoretischen Fundierungen. Letztere spiegeln sich in der klassischen Philosophie und fast sämtlichen Religionen wider. Der Humanismus hat seinen festen Platz im Bewusstsein der Menschheit aller Epochen - nur leider nicht immer hinreichend im Bewusstsein aller Menschen.
Es ist mit dem Rassismus wie in der Frage von Krieg und Frieden. Es kommt darauf an, dass die Humanisten aller politischen Richtungen die Dominanz der Menschlichkeit durchzusetzen und durchzuhalten verstehen.
Nicht nur "aus dem Gedenken an die Opfer des Faschismus erwächst die Pflicht zum antifaschistischen Kampf", sondern aus der Humanität ganz allgemein.
Du kannst bedenkenlos Sozialist sein, orthodoxer Punk, revolutionärer Christdemokrat, romantischer Anarchist, was immer Du möchtest, aber stelle den "Kampf" niemals vor den Humanismus.
Für Deine revolutionäre Praxis gilt wie für mein Spießertum: Verliebe Dich in die Verständigung, denn aus Gewehrläufen kommt nichts anderes als der Tod.
Mit freundlichen Grüßen
Sven (redaktion)
initiative-dialog