Überparteiliches Vernunftstreben   

unfertig oder verworfen

Parteien sind wichtig, aber nehmen sich notorisch zu wichtig. 

Ich bin parteilos, weil zu sehr die Erfahrung, wie blöde es ist, "immer recht haben" zu müssen, wenngleich sich mit Parteibuch politische Anliegen leichter tun, falls man sich ein bisschen auf Seilschaften versteht. Leider, denn das geht zulasten von Sachlichkeit und Bürgernähe, zulasten der Demokratie.

Und neue Parteien? Auf Dorfebene, wo sich jeder kennt, da mag es gelingen und zuweilen Sinn machen, alte Seilschaften aus der Ratsstube zu jagen, aber die heutige Welt ist schon lange nicht mehr aus Dörfern, auch wenn sich an den Gemütern wenig änderte. 

Jedenfalls erscheint es mir als undemokratischen Unfug, wenn sich Parteien ohne jegliche Erfolgsaussicht auf die Wahlzettel bringen, um für ihre Anliegen anderen Parteien ein paar Stimmchen abzugewinnen, mitunter auch bloß zwecks Wahlkampfpauschale.
Sogenannte "Achtungserfolge", wenn da Prozentchen anfallen, können eigentlich nur Egos bedienen, als dürfe es gleichgültig sein, wer dann am Ende regiert.

Als Berliner fand ich an den "Piraten" Methodisches zur Meinungsbildung, Entscheidungsfindung, Stellvertretung interessant, denn Demokratie ist eine ewige Baustelle, aber es kam, wie es unter dem Wettbewerbsdruck, Dilettantismus, Karrierismus kommen musste: programmatische Verzettelung und in Anbetracht der in Berlin hohen Stimmengewinne sogleich die Pöstchenrangelei.

Und eine Weltbürgerpartei? Die demokratische Einigung der Menschheit ist wichtig/dringlich genug und deshalb mit so vielen Fragezeichen, dass es für derlei Diskurse viel mehr an Organisation und auch Wettbewerb geben müsste. 

Aber mir müssten es keine neuen Parteien sein, zumal die etablierten Parteien immerhin zumindest europäische Allianzen bilden.
Den Arbeiterparteien ist die weltweite Solidarität ein organisatorisches Anliegen, wenngleich man wenig davon hört, weil eben auch die linken Parteien zuvörderst die eigene, nationale Klientel zu bedienen versuchen. 
Und die eher religiös-traditionalistischen Parteien beugten sich erst unter unter dem Druck der Verhältnisse mit dem EU-Parlament auf Allianzen. 
Alles recht unterentwickelt und leider obendrein instabil, wie sich mit wiedererstarkendem Nationalismus erweist, 
obendrein eurozentristisch, was auch nicht unbedingt der Weltbürgerlichkeit dient, sondern bloß nach Stärke in Weltrivalitäten verlangt. 

Jedenfalls scheint mir hinsichtlich unserer Weltbürgerei eine Partei zumindest 

201703 

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