UNOPAZIFISMUS statt Selbstverteidigung
Lieber ....,
Souveränität und Verträge sind nur dann Schlüssel zu Frieden und Freiheit, wenn es Sicherung gegen Verstöße gibt:
Beruht die Sicherung hauptsächlich auf Selbstverteidigungskonzepten, so tut sich der Stärkere leichter, darf aber die Augen nicht schließen, darf nicht alt und gebrechlich werden, sondern müsste rüsten, rüsten, rüsten.
Damit nicht nur Hochgerüstete in Frieden und Freiheit leben können, wenn sie denn nicht durch ihre Stärke zu Verbrechern werden, kann also nicht Selbstverteidigung der Schlüssel zu Frieden und Freiheit sein, sondern nur ein allen gemeinsames und übergeordnetes Gewaltmonopol:
Im einzelnen Staat die Polizei - und je stärker als die Verbrecher, desto sicherer leben auch die Schwächsten.
In der Welt müssten das die Vereinten Nationen sein mit Monopol auf Kriegswaffen - und die einzelnen Staaten müssten nach und nach ohne Kriegswaffen sein, damit sie ihre Interessenkonflikte ausschließlich friedlich regeln oder aber die Vereinten Nationen entscheiden lassen, deren Streitkräfte stärker sein müssen als die Stärksten.
Das Streben nach solcher Friedenssicherung heißt UNO-Pazifismus. Vernunftmäßig alternativlos, aber die starken Nationen brauchen es weniger und möchten das nicht, die schwachen Nationen brauchen es eher, aber sind zu hörig oder zu dumm, opportunistisch, es stärker zu fordern.
Zum anderen Aspekt: Ob regional oder international, Klüngel um Privilegien gibt es überall, auch bei Selbstverwaltung, sobald es arbeitsteilig wird, was unumgänglich ist, es sei denn jemand wäre allein auf einsamer Insel.
Es kommt also darauf an, wie genau die Vertretenen hinsehen, was die Vertreter treiben, auf welcher Rechtsgrundlage und mit welcher Haftung.
LG Markus Rabanus 20140917
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"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."
Mahatma Gandhi
An dem Gandhi-Spruch ist Wahres, aber der Weg des Friedens ist eben nicht nur aus persönlichen Schritten, sondern bedarf der politischen Organisation.
Gandhi war so wenig wie Jesus Pazifist, auch wenn er häufig so genannt und mit solcher Bezeichnung geehrt wird, aber das tut dem Pazifismus nicht gut, denn er wird dadurch trivialisiert, während seine historische Entstehung eben einen den Frieden bewachenden Völkerbund wollte und abgerüstete Nationen, damit sie ihre Politik nicht mehr "mit Kriegen fortsetzen" können.
Nicht missverstehen, denn Gandhis Politik der Gewaltlosigkeit war geradezu genial und eigentlich alternativlos gegen eine übermächtige Kolonialmacht, aber auch nur deshalb, weil diese Kolonialmacht noch genug Rest an Anstand hatte. Das schmälert Gandhis Leistung nicht, aber ist eben anderes als Pazifismus.