"Zigeuner" gibt es nicht |
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"Zigeuner" gilt als Schmähwort, das im
Mittelalter entstand und auf das Volk der Roma angewandt wurde.
Auch wenn nicht gesichert ist, dass der Bedeutungsursprung tatsächlich so negativ ist, steht der Begriff "Zigeuner" jedoch für jahrhunderte lange Verfolgung bis hin zu den 500.000 Ermordeten während der NS-Zeit. Fest seht auch, dass "Zigeuner" für die meisten Sinti und Roma eine schlimme Beleidigung darstellt. Auch wenn Menschen es nicht böse meinen, wenn sie das Wort "Zigeuner" in den Mund nehmen, obwohl sich Sinti und Roma selbst nicht so bezeichnen, bleibt es dennoch eine schlimme Unhöflichkeit, auf die verzichten sollte, wer es besser weiß. Wer sein Schnitzel
unbedingt "Zigeunerschnitzel" nennen möchte, sollte jedoch Menschen
bitte so nennen, wie sie heißen: Italiener,
Griechen, Deutsche, Briten und eben auch "Sinti"
und "Roma". |
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Allgemeines | |
Die Roma sind fast weltweit verbreitet mit gemeinsamen kulturellen und sprachlichen Eigenarten. - Die Größe des Volkes bzw. seiner Stämme liebt im Ungewissen: das Harenberg-Lexikon spricht von 5 - 6 Mio. Angehörigen, andere Lexika von 20 Mio. und in Microsofts "Encarta 2000" wird die Zahl 12 Mio. genannt. Auch der Ursprung ist nicht restlos gesichert, denn obwohl z.B. der
Sinti-Stamm seit etwa 600 Jahren in Zentraleuropa, insbesondere in
Deutschland seinen traditionellen Lebensraum hat, beschäftigte sich die
völkerkundliche Wissenschaft erst gegen Ende des 18.Jahrhunderts mit der
Herkunft dieses Volkes. Im Mittelalter folgte die Streuung nach Europa, insbesondere auf die iberische Halbinsel, aber dort endete die Freiheit im Jahr 1492, als die Herrschaft der Mauren zerbrach. Mit zahlreichen Gesetzen und willkürlicher Gewaltanwendung wurden Sinti und Roma unterdrückt. |
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Höhepunkte der Diskriminierung in Europa | |
1539 | Vertreibung aus Paris |
1563 | Vertreibung aus England unter Androhung der Todesstrafe |
1855 | erst im Jahr 1855 wurden in Rumänien für Sinti und Roma die "Leibeigenschaft" aufgehoben |
1939 | nationalsozialistischer Verfolgung fielen 500.000 Sinti und Roma zum Opfer |
Sinti
und Roma in Deutschland
Von den in Deutschland lebenden überwiegend Sinti
sind etwa 90 % sesshaft, gleichwohl findet eine Vermischung mit der Außenwelt
regelmäßig nicht statt. Die Kontaktpflege über das eigene Volk hinaus wird
für "unrein" gehalten. Auch das deutet auf religiöse Wurzeln im
Kastensystem des Hinduismus. Zivilrechtliche und TraditionsStreitigkeiten werden zunächst in eigener
Stammesgerichtsbarkeit zu schlichten versucht. Der älteren Generation kommt
dabei maßgebliche Autorität zu. Insgesamt sind diese durchaus demokratischen Organisationsstrukturen ähnlich
denen des Dorflebens, während die Anonymität der Stadt eher seine
Demokratiemomente in rein zahlenmäßigen Verhältnissen verwirklicht.
Trotzdem der dörfliche Alltag eine vergleichbare Ansehensdominanz pflegt, ist
die Ablehnung der Dorfbewohner gegenüber zugezogenen Roma/Sinti selten
brückbarer als gegenüber dem Städter. |
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WER muss sich WEM anpassen ? Der Zustand "tiefer, gegenseitiger Skepsis" kann nicht damit
begründet werden, dass sich Sinti und Roma gegen die umgebende Kultur
abzuschotten versuchen, denn dann müssten andere nationale Minderheiten wie
etwa die Sorben ähnliche Probleme haben. Umgekehrt müsste die jüdische
Minderheit, die trotz Holocaust aktive Teilhabe am gesamten, gesellschaftlichen
Leben praktiziert, frei von Diskriminierung sein, was auch wieder nicht der Fall
ist. zum Thema "Integration"
KLICK |
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www.zigeuner.de gibt es nicht ! Rabanus-Verlag Berlin |