Antikommunismus ist die falsche Antwort auf das falsche Versprechen des Kommunismus

Da beides nicht wirklich neu ist und auch der Ost-West-Konflikt lange vorbei, sollte es heute müheloser sein, mehr von diesem Streit zu verstehen:

Antikommunismus ist die Angst der Besitzenden, mit den Besitzlosen teilen zu sollen - auch weil der Kommunismus falsch teilen wollte. 

In und mit dieser Angst wucherten die Nazis. In und mit dieser Angst wucherten die Rüstungskonzerne. Auf diese Angst bildeten sich viele Kommunisten viel ein und wucherten mit dieser Angst nicht minder: "Ein Gespenst geht um ..." , aber das blieb nicht nur Ironie.

Antikommunismus war ein Geschäft mit der Angst, das die Gesellschaften tiefer spaltete, als es Ideologien erlaubt sein darf. Eine Angst, die zu Hass wurde, mit Gewalt und Hinterhalt auf der Straße die politische Entscheidung suchte und später die Menschheit als Ganzes an den atomaren Abgrund trieb - im Kalten Krieg, der in vielen Regionen nicht nur Erde verbrannte.

Was ist die Ideologie, seit der Kommunismus an sich selbst zugrunde ging? Es sollte die FREIHEIT sein, die Freiheit des Andersdenkenden auf Gegenseitigkeit, der Pluralismus.

Aber lernten Antikommunisten und Kommunisten diese Lektion? Oder geht die Saat des Unverstandes und Hasses nochmals auf? 

Antikommunismus steht nicht für das Verdienst, die kommunistischen Verbrechen zu beklagen, denn die wurden auch von zu vielen Kommunisten gelitten, denen Kommunismus anderes war.

Antikommunismus stand zu oft für Kriege, bei denen es nicht um die Rechte des Menschen, sondern um Machtsphären und Ressourcen ging, denn zu oft war auch die Kollaboration mit Diktatoren und Menschenschlächtern, zu oft die Putsche und Interventionen gegen gewählte Regierungen, ob in den Dreißigern des 20. Jahrhunderts gegen die spanische Republik oder in den Siebzigern gegen Allende.  

Antikommunismus stand zu selten für die Unschuld bloßer Theorie zum umstrittenen Sein des Menschen, sondern zu oft für Verleumdung und Mord, wie an Rosa Luxemburg und während der antikommunistischen Pogrome direkt nach Machterlangung der Nazis, aber auch in weiteren Teilen der Welt, hunderttausendfache Verfolgung im Indonesien der fünfziger, sechziger Jahre und in der McCarthy-Ära.

Antikommunismus steht auch für die Weigerung, kommunistische Verfolgte des Nazi-Regimes zu entschädigen,  steht für die Berufsverbote in den Siebzigern, steht für Denunzianten und Verleumdungen gegen die Friedensbewegung während des gesamten Kalten Krieges.

Antikommunismus steht selten für das, was der Begriff für sich in Anspruch nimmt, sondern war und ist zu häufig  Falschverdacht gegen alles, was Soziales und Gerechtes anmahnt. Und ist Trick, um die Mitbestimmung in der Wirtschaft zu hindern, ist Trick, um alles und jedes vermarkten zu dürfen, und wäre es nach dem Wasser die Luft zum Atmen, abgepackt und verkauft, wer das Geld dafür hat.

Der Kommunismus ist ein falsches Versprechen, auf den der Antikommunismus die falschen Antworten gibt. - Darüber soll gestritten sein, sachlich, menschlich, so dass nicht nochmals Faschisten die Nutznießer sind, denn wer das über die vermeintlich hehren Ziele hinaus außer Acht lässt, macht sich mitschuldig für niederste Verbrechen, die eben keine Meteoriten und frisch aus dem Weltall sind, sondern der Sondermüll aus unseren unzulänglich geführten Debatten im politischen Alltag.

- markus rabanus200811  gehacktes Forum

 

von den Evangelikalen kenne ich tatsächlich welche, die Jesus als "Kommunisten" ans Kreuz nageln müssten, wenn sie logischen Denkens willens wären

Markus S. Rabanus 2022-08-09

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