Hallo Martin,
Deine Kritik an der "Artgemeinschaft" orientiert sich an deren
Verlautbarungsreligiosität und daran, dass es Leute geben mag,
denen die Hörner auf dem Kopf im Heiligenschein erstrahlen.
Aussteiger aus der rechtsextremen Szene hatten eigene Erfahrung mit der
"Artgemeinschaft" und wir waren nicht bereit, uns auf den
religiösen Vorwand einzulassen, weil es Rieger & Co. einzig darum
geht, im Heidnischen ein weiteres Strukturelement für das
rechtsextremistische Netzwerk zu schaffen,
denn es passt ihnen ins antisemitische Grundschema, dass das Heidnische in Europa mit dem Christentum von einer jüdischen Religion verdrängt
wurde.
Dieser "Antiimperialismus" ist nicht neu, sondern findet sich schlechtester NS-Tradition, auch wenn sich die Staats-Nazis im politischen Alltag nicht wagten, so sehr
antiprotestantisch und antikatholisch zu sein, wie es ihre arischen Vordenker gern gewesen wären, aber letztlich wollte man es sich mit den großen Amtskirchen nicht
verscherzen, sondern erkannte sich im Gegenteil auf Zusammenarbeit
angewiesen.
Wir wollten die "Artgemeinschaft" zu einem Rechtsstreit
provozieren, weil uns Leute schon prinzipiell widerlich sind, die anderes tun als sie sagen,
was zwar auch in staatstragenden Kreisen keine seltene Übung ist, aber vollends intolerierbar
wird, wenn es auf Wiederholung von Antisemitismus und Rassismus hinaus will.
Es wäre Gelegenheit gewesen, das religiöse Gewissen mit
Insiderkenntnissen abzuklopfen, aber außer ein paar Irritationen in
"nordischen" Foren kam es zu nichts und die Sache schlief bei
uns ebenso ein wie die Auseinandersetzung mit der HNG und anderen
rechtsextremistischen Vereinigungen, weil sich unser Schwerpunkt mehr und
mehr in den allgemeinen Wertedialog verlagerte.
Grüße von Sven
DISKUSSION
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