Computerschrott  

Das Umweltproblem beginnt nicht erst mit dem Augenblick, in dem der PC für immer den Schreibtisch verlässt, sondern schon im Zeitpunkt seiner Produktion.
Studie der Arbeitsgruppe "Nachhaltigkeit in der Informationsgesellschaft"
des
Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie
(Telepolis) 

Für die Herstellung eines einfachen 486er-PC :

-  werden zwischen 16 und 19 Tonnen Rohstoffe verbraucht, 
Das entspricht etwas zwei Drittel des Aufwands für einen normalen PKW ohne Elektronik.   

- kommen mehr als 700 verschiedene Stoffe zum Einsatz,
Die Hauptbestandteile eines Computers sind Metall (50%), Kunststoff (23%), Glas (15%) und Elektronik (12%). Diese wären recycelfähig, aber dazu fehlt es an Infrastruktur, Aufklärung und Zwang.

- fallen etwa 60 kg teilweise hochgiftige Stoffe wie Arsen oder Salzsäure an, 

- werden  bis zu 30.000 l Wasser und 2.000 Kilowattstunden Strom verbraucht.

UND DANN stehen da vor Dir 15 kg Computer  und ... raubt Dir den letzten Nerv, bis Du Dir den nächsten kaufst.  In spätestens 2 Jahren.  


WAS  IST  DAGEGEN  ZU  TUN ?

"Müllgesellschaft" der "Informationsgesellschaft" KLICK

Sicherheit im Internet?  Brief an Schily v. 8.5.2000


Hallo Daniel, 

Dein Leid, mein Leid - jedermanns Leid:  Da ist die Rede von "schärferen Gesetzen gegen Spam" und Strafgesetze verfolgen zurecht Hacker, aber die Industrie lacht sich ins Fäustchen, dass sie eine Technik produzieren darf, die unübersehbare Risiken birgt.
 
Seit meinem ersten IBM-Rechner Mitte der 80-ziger Jahre, als für mich von Internet noch gar nicht die Rede war, störte mich an diesen Computern im Vergleich zum "Spielzeug" Commodore 64, dass nicht nur die Anwenderprogramme zu laden waren, sondern auch das Betriebssystem.

Die Folge davon war, dass fortan beispielsweise nicht nur die Textverarbeitung abstürzte, sondern zugleich der ganze Rechner, woran man spätestens dann die Bedeutung der Begriffe "Betriebssystem" und "Software" zu erahnen begann: Instabilität.

Es gab damals aber auch noch jede Menge vollkommen anderer Computer, bei denen die Software auf EPROMS gebrannt wurde und als Hardware zum Einsatz kam. Waren diese "Programm-Hardware" korrekt programmiert, brauchten sie nicht erst "hochgeladen" werden und funktionierten jedenfalls stabiler, weil sie sich nicht durch Anwenderprogramme antasten ließen.

Trotzdem setzte sich die Linie der Betriebssystem-Software durch, wohl vor allem deshalb, weil IBM als Hardware-Marktführer nicht so sehr auf Qualität und "Nachhaltigkeit" bedacht sein musste, denn die Nachfrage nach Personal-Computern war ohnehin so groß, dass es den Industrieunternehmen einzig darauf ankam, genügend schnell die Computer vom Band laufen zu lassen.

Mit dem Internet entstanden aus dieser ohnehin mehr als fragwürdigen Dualität von Hard- und Software nun noch weitere Probleme:

Nicht nur der Anwender destabilisierte seinen Rechner durch Ungeschick, nicht nur die Inkompatibilitäten von Hard- und Software, von Software und Software destabilisierten den Rechner, sondern nun auch Angriffe aus dem Internet: Hacker, Viren, Würmer und Trojaner.

In den letzten Jahren hat die Intensität solcher Angriffe derart zugenommen, dass so mancher, dem dadurch jahrelange Arbeit unbemerkt verseucht wurde, solchen oftmals "nur spielenden", aber dennoch kriminellen Strolchen "liebend gern die Eier abschneiden" würde, wie mir kürzlich jemand mitteilte, dem ein Cyberpirat kurzerhand die Festplatte gelöscht hatte. 

Tja, "selbst schuld", verriet ihm ein Experte - "man muss eben regelmäßig sichern".

Die Schuldfrage könnte man auch differenzierter beantworten, zumindest in solcher Weise, dass Täter Täter bleibt und Opfer Opfer, aber der Leichtsinn des Opfers war tatsächlich nicht von der Hand zu weisen.

Meine Fragen an die Experten: 

Wäre es nicht von Vorteil für die Internet-Sicherheit, wenn die Software auf Cartridges vertrieben würde?

Ein Einwand lautet möglicherweise, dass dann aber der Computer nicht mehr die Software-Fortschritte mitnehmen könne.

Zwei Argumente gegen diesen Einwand:

1. Viele User sind gar nicht mehr scharf auf "neue Versionen" fehlerhafter Produkte und würden sich freuen, wenn sie einfach den Rechner anschalten und das Ding ist an - und man braucht nicht erst noch Betriebssysteme "hochzuladen" usw.

2. Neue Versionen von hardware-gesockelten Betriebssystemen könnten ebenfalls als Cartridge ausgeliefert werden, so dass man die eventuellen Modernisierungen mühelos kaufen und vornehmen kann.

Ein weiterer Einwand lautet möglicherweise, dass Cartridges teurer als CD's sind, aber auch dieser Einwand zählt nicht, denn die meisten Programme sind so teuer, dass diese Mehrkosten ohne weiteres im Preis untergebracht oder aufgeschlagen werden könnten.  Zudem läge für die Software-Industrie vielleicht als kleines Plus drin, dass ihre Produkte als Cartridges nicht so leicht kopierbar wären.  Aber insgesamt wird das der Software-Industrie kaum Anreiz sein, denn sie nimmt die Raubkopierer gern in Kauf, weil sie in dem nun schon seit über zwei Jahrzehnten routinierten Markt der permanenten Rechner-Destabilisierung und Komplett-Neuanschaffung die höheren Umsätze erzielt als bei einer Technik, die langlebiger wäre.

./.

Überlege Dir doch mal, wen man mal auf diese Thematik ansprechen kann, um eine kompetente Kritik zu bekommen.

Ich denke, dass da nur Umwelt-Engagierte helfen werden, denn "reine Computer-Experten" wollen in der Regel "unverzichtbar" bleiben und ist ihnen eher durch die mangelhafte Technik vergönnt als durch "nachhaltige Problemlösung".

Auf Wirtschaft und Politik wird man ebenfalls vergebens warten, weil die allenfalls endlich ein paar Strafgesetze gegen kriminelle Computer-Kids auf die Reihe kriegen, ansonsten aber Gewinne und Steuern aus dem Kauf von Computerschrott ziehen.

Und was es alles an Interessengruppen gibt, die Widerstände gegen Schritte in die richtige Richtung entwickeln. Beispielsweise Genossenschaft der Werkstätten (GdW) und die Recyclingpartner e.G. (RPG), die um ihr Geschäftsfeld fürchten, wenn die Elektronik-Altgeräte-Verordnung zum Tragen kommt: http://www.recyclingpartner.de/volltext/weee_agenda/agenda_0900_einfuehrung_RPG.doc  

Es bleiben uns also nur "rücksichtslose Umweltschützer":-), die also tatsächlich noch etwas bewirken wollen, denn auch sie sind mit ihren "NGO's" vielfach die Ehen mit Staat und Wirtschaft eingegangen - und müssen schließlich auch von irgendetwas leben.

Du merkst: Mir geht das Winterwetter auf die Nerven :-)

Grüße von Sven          Thema ERGÄNZEN

www.inidia.de/internet-sicherheit.htm

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