"Fang' mit dir selber an" stimmt - überwiegend nicht, denn Einzelner ist oft nur so gut, wie Ganzes Schlechtsein gestattet.
Und zu häufig kommt "Fang' mit dir selber an" von Leut', die Besserung gar nicht wollen.
Unterschied zwischen Pädagogik und Politik
Es kennzeichnet den Unterschied zwischen
Erziehung und Politik, dass Erziehung Moral vermittelt und an die Moral
appelliert, während Politik Gesetze macht, an was sich zu halten gilt.
Wenn Politik auf "Freiwillige Selbstkontrolle" setzt, dann nur, um der
politischen Vernunft der Gesellschaft Streiche zu spielen - und Strolche
strolchen zu lassen.
Und dann die Vorwürfe, der Verbraucher sei schuld, wenn er Qualfleisch,
Qualeier oder Atomenergie kaufe, als stünden die Label korrumpierter Politik
für Vernunft und nicht für Interessen derer, von denen sie Parteispenden und
Aufsichtsratsposten erhält.
Mir wurde entgegnet: "jein - wenn jeder das
tut, was er Gutes tun könnte - wäre die Welt per se anders und besser. Wir
sind nicht primär Gefangene des Systems, sondern ( immer noch ) primär
frei!"
Leider so, wie ich oben schrieb, denn "wenn jeder" gibt es nicht. Und
Freiheit systemabhängig, wer wen aus welchen Gründen abholen darf, welchen
Zwecken zuführt.
Freiheit, sei als "primär", bleibt nicht viel, wenn Gewalt oder im
Gas.
Und all das besagt keineswegs, dass man nicht
möglichst bei sich selbst beginnen solle, ehe man fordere, dass alle sollen.
Zumal von Relevanz für die Glaubwürdigkeit, zugleich für die Probe, wie es
sich bewährt.
Und es besagt auch nicht, dass der eigene, kleine Beitrag nicht tatsächlich
auch Beitrag sei, aber eben bloß klein.
Markus S. Rabanus 4.7.2019