FRAU  und  RELIGION

Diskussion zwischen einem Muslimen und Sven

 
von Jaafar N. am 10.Mar.2002 21:33

Die Unterdrückung der Frau im Verlaufe der Geschichte

Die Geschichte der Rechte der Frauen weist zu vorislamischer Zeit in allen Teilen der Welt zwei besonders charakteristische Epochen auf :
a.Die Epoche der Barbarei und des Götzentums, in der die Frau in keinster Weise als "Mensch" verstanden mit äußerster Rohheit behandelt und der Kategorie "Sklaven oder Last und Nutztiere" zugeordnet wurde, geeignet zum An- und Verkauf. Der Mann war berechtigt, seine Frau zu verkaufen, auszuleihen, zu vermieten, oder zu verschenken und sie unter dem geringfügigsten Vorwand an einen Baum zu binden und auszupeitschen. Die schwierigsten und härtesten Arbeiten wurden der Frau aufgelastet, deren einziger, erlösender Ausweg aus dieser erbarmungswürdigen Situation in ihrem Selbstmord bestand.
b.Die Epoche der griechischen, ägyptischen, römischen und persischen Kulturen, welche unter dem Einfluss monotheistischer Religionen und hoher Gedanken bestimmter, reformistischer Kreise entstanden. In dieser Zeit wurde die Frau bezüglich ihrer "Materialität" und Person -mehr oder weniger als zur Klasse der Menschen gehörend und nach und nach auch als am Leben des Mannes beteiligt verstanden, jedoch geistig und gesellschaftlich gesehen fand sie noch immer keinerlei Anerkennung. Rechtsfähigkeit wurde ihr nicht zugesprochen und sie war absolut dem willen des Mannes unterworfen.

Die Unterdrückung der Frau in Griechenland des Altertums:

In den meisten, alten Kulturen, wie denen Griechenlands und des römischen Imperiums, besaß die Frau weder Rechtsfähigkeit noch war sie gesellschaftlich anerkannt. Sie zählte als Handelsware und wurde auf den Märkten - zum Kauf und Verkauf - feilgehalten. Der Gatte besaß das Recht, seine Frau einem jeden, der ihm genehm war, auszuleihen oder an seine Freunde zu verschenken.
Später diente die Frau mehr mal "Gebär- und Befriedigungsobjekt" sinnlicher Gelüste, wurde jedoch keinesfalls als "Lebensgefährtin" verstanden, da man sie nicht im Besitze der vollkommenen menschlichen Fähigkeiten verstand.
Zudem vertraten die Philosophen jener Zeit überwiegend die Überzeugung, dass die Frau nicht über eine ewige, menschliche Seele verfüge und deswegen nach dem Tode des Mannes nicht das Recht habe, weiterleben zu dürfen.

Die Unterdrückung der Frau in Indien:

In den Gesetzen des alten Indiens stand geschrieben: "Cholera, Tod, Hölle, Gift, Viper und Feuer sind besser als die Frau."
Starb im Indien jener Zeit der Gatte, so wurde die Gattin lebendig, gemeinsam mit dem Leichnam ihres verstorbenen Mannes verbrannt.
Einem Brauch der alten, primitiven Stämme entsprach es, ihre Töchter zu töten, da diese als Ursache alle Schmach verstanden wurden.

Die Unterdrückung der jüdischen Frau:

Die Frau galt in der jüdischen Familie wie in der römischen, zwar als Teil der Familie, gehörte jedoch wie der Besitz, der Kornspeicher und die Erträge zum väterlichen Erbgut. Frauen, Erträge, Kühe und Esel zählten zur Familie gehörend.
Die Geburt eines Sohnes wurde festlich und in Freude begangen, wohingegen die Geburt einer Tochter Anlass zu Trauer war.
Die Unterdrückung der christlichen Frau:
In italienischen und spanischen Kreisen gewann man seinerzeit nach zahlreichen Studien die Überzeugung, dass von allen Frauen der Welt nur Hazrate Maria (die Mutter Jesu) ein Mensch gewesen und im Besitze einer ewigen Seele sei.
Die anderen Frauen verfügten nicht über menschliche Eigenschaften und ihre Seele sei nicht unsterblich, sie seien halbmenschliche Wesen.

Die Unterdrückung der römischen Frau:

Entsprechend der Gesetze Roms überstieg die Herrschaft des Mannes über die Frau ein jegliches Maß! Ein Familienvater konnte nicht allein aus seinem Recht, seine Tochter in eine Ehe zu verkaufen, Gewinn ziehen, sondern er war auch befugt, ihrem Leben zu jeder Zeit, die ihm angebracht schien, ein Ende zu setzen! Nach der Heirat der Tochter ging das väterliche Recht auf den Gatten, der gesetzlich in den "Besitz" der Mutter seiner künftigen Kinder gelangt war, über.
Gemäß der römischen Rechts- Ordnung bestand offiziell und rechtlicherseits verwandtschaftliche Bindung nur zwischen Männern. Die Hinterlassenschaft des Vaters stand nur den Söhnen zu, die seine rechtlich anerkannten Kinder waren.
Die Unterdrückung der Frau in Frankreich:
Im Jahre 586 n.Chr. wurden in einigen Städten Frankreichs - zur Prüfung der Frage des "Mensch-Seins" der Frau- Seminare veranstaltet, welche ergaben, dass die Frau zwar als ein Mensch zu bewerten, jedoch lediglich zu dem Zwecke, dem Manne zu dienen, geschaffen worden sei.

Die Unterdrückung der Frau in England:

In England erließ König Henry der VIII. eine Verfügung, welche den Frauen das Lesen der "Heiligen Schrift" untersagte.
Laut der englischen Gesetze in der Zeit um 1850, galten die Frauen nicht als Bürger und besaßen keinerlei persönliche Rechte. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Frauen Englands in die Kategorie törichter, minderjähriger Personen eingestuft und hatten laut einer gesetzlichen Verordnung, die in jener Zeit hinsichtlich des persönlichen Vermögens beschlossen wurde, verheiratete Frauen keinen Besitzanspruch auf eigene Einkünfte.

Die Unterdrückung der Frau in Australien:

In Australien wurden die Frauen wie "Haustiere" gehalten. Sie wurden, in Zeiten der Dürre und Hungersnot, getötet und ihr Fleisch verzehrt. Die Frauen waren nicht berechtigt, mit ihren Gatten gemeinsam zu speisen. Sie hatten zu warten und durften erst dann, wenn der Mann gegessen hatte und satt geworden, mit dessen Erlaubnis die Speisereste essen.
In Australien galt die Überzeugung, dass die Frau als Dienerin des Mannes geschaffen worden, diesem unterworfen sei, widerspruchslos zu folgen habe und ihr keinerlei Selbständigkeit zustehe.
Auf der Insel "Haiti" existierte eine religiöse Gruppe namens "A'ru'iss" deren Mitglieder nicht berechtigt waren, ihre Kinder am Leben zu erhalten. Lediglich jeweils der erste Sohn der Oberhäupter der Gemeinschaft blieb verschont, alle weiteren Söhne und sämtliche Töchter wurden erstickt.

Die Unterdrückung der Frau in Arabien:

Die Unterdrückung der Frau in Arabien war bedauernswerter als in allen anderen Teilen der Welt, da sie nicht einmal das Recht zum Leben besaß und lebendig begraben wurde.

Niemals besaßen die Frauen Erbanspruch, jedoch zählten sie selbst zum Erbgut des Mannes und wurden als solcher vererbt. Sie wurden, um Geld durch sie einzutreiben, zur Unzucht und Prostitution ausgeliehen.

Der Islam bereinigte das Milieu Arabiens von all diesen grausamen Sitten und Gebräuchen und wurde infolge seiner weltweiten Bewegung zum Erretter der Frauen dieser Erde.

Einige Statistiken:

Japan

Im Jahre 1979 verließen 12 713 Hausfrauen, das heißt, täglich 35 Personen, auf Grund "familiärer Konflikte", "schlechten Fernhaltens des Ehemannes" oder in "Selbstüberheblichkeit" ihrer selbst, die eheliche Gemeinschaft.
Zudem lösten sich in diesem genannten Land eine hohe Anzahl von Frauen, infolge freundschaftlicher Beziehungen zu anderen Männern, von Ehemann und Kindern sowie um den Verpflichtungen zu entfliehen.

USA

Laut Mitteilung einer New Yorker Kommission, deren Tätigkeit darin besteht Studien Über Männer und Frauen vorzunehmen, welche ihrem Eheleben entfliehen, ergaben im Jahre 1952 durchgeführte Untersuchungen, dass im genannten Zeitraum in den USA 70.000 Ehemänner die Ehefrau verließen, wohingegen in 15 Fällen die Ehefrau der fliehende Partner war. Ein amerikanischer Richter teilt mit, dass im Jahre 1922 auf jede Eheschließung eine Scheidung oder Trennung kam, um welche die Gerichte ersucht wurden. In den USA werden jährlich mehr als 1 Million Personen durch Scheidung voneinander getrennt.
In der Stadt "Baltimoore" gingen innerhalb eines Jahres mehr als 100 Klagen zu dem Delikt "Unzucht mit Minderjährigen, weniger als 12 Jahre alten Mädchen" ein.
Die Ziffer jener Frauen, welche gewerbliche Prostitution betreiben, beträgt in den USA minimal 400.000 bis 500.000 und jährlich werden dort 4 Millionen unehelicher Kinder geboren.

England

Die englische Regierung begann als erste in Europa, die jährliche Scheidungsquote ihres Landes statistisch festzustellen. im vergangenen Jahre betrug die Scheidungsziffer 170.000, vor 2 Jahren 146.000. Laut Statistik leben etwa 700.000 geschiedene Personen durch Sozialhilfen und Unterstützungen seitens der Regierung, welche riesige Summen dafür aufbringen müsste.
Eine andere Zählung gibt Auskunft darüber, dass von 12 englischen Mädchen 7 von Entführung und Vergewaltigung bedroht sind.
Ein von Londoner Krankenhäusern veröffentlichtes Magazin schrieb in einem Leitartikel des Jahres 1975 : "trotz des hohen Antibabypillen-Konsums wurden 86% aller Kinder unehelich geboren."
Im Jahre 1973 wurden 166.000 gesetzliche Schwangerschaftsunterbrechungen durchgeführt, wobei dieses in 50% der Fälle, das heißt, in 83.000 Fällen, unverheiratete Mütter betraf.

Die Unterdrückung der Frau in kommunistischen Ländern:

Da die kommunistischen Führer die Grundlage zur Existenzfähigkeit der Gesellschaft in der Produktion lebensnotwendiger Erzeugnisse sehen, an nichts anderem als an der Wirtschaft und an materiellen Werten interessiert sind und Seele, Geist und Moral des Mannes und der Frau sowie die Bedeutung der Familie unberücksichtigt lassen, betrachten sie sämtliche ethischen Grundlagen familiärer Bindungen als Produkt der Vorstellungswelt der Bourgeoisie und sind darum bemüht, die Frau ihrer natürlichen Bestimmung zu entfremden und sie in den Dienst der Wirtschaft und Produktion zu stellen.

In diesem Sinne erklären sie den 'privaten' Familienkreis als 'null und nichtig', als unbedeutend und sagen: Wir stellen die Frauen an den Arbeitsplatz und nutzen ihre Arbeitsproduktivität ebenso wie die des Mannes. Ihre Kinder ziehen wir in Kinderheimen auf. Haben wir den Frauen Arbeit gegeben und die Kinder in Horten großgezogen, so werden sich die unberührten Mädchen ruhigen Gewissens der 'Liebe' zur Verfügung stellen. Zur Lockerung und Auflösung der Familienbande wurde in der Sowjetunion im Jahre 1926 ein Gesetz erlassen, welches eine Scheidung müheloser ermöglichte als eine Eheschließung.

An dem Resultat der 'freien Ehe' und der Trennung der Mütter von ihren Kindern wird das tiefe Unrecht und Verbrechen, dass den Frauen zugefügt wurde, ersichtlich. Im Jahre 1964 standen in Ungarn Schwangerschaftsunterbrechungen und Geburten in einem Verhältnis 14:10 und in Rumänien 13:1.

In der Sowjetunion betrug im Jahre 1935 das Scheidungs- und Eheschließungsverhältnis 35:100, Jedoch bewies letztlich die Erfahrung aus der Verordnung jener verantwortlichen Sowjets, dass das Ausmaß der Scheidungen in Grenzen gehalten und der Familienordnung Beachtung gezollt werden muss. Die kommunistischen Führer ließen die -Frauen unter der Bezeichnung 'Befreiung der Frau aus der Sklaverei des Mannes - aus der Geborgenheit des Familienlebens herauszerren, - hinein in Entbehrung, Trennung und in die staatliche "Sklaverei" des Frondienstes in den Fabriken, -unter der Parole:

"Kommt, wir wollen den Müttern die Bewältigung ihrer mütterlichen Pflichten erleichtern, damit diese uns bei den Aufgaben in der Gesellschaft und der Produktion behilflich sein können.

Selbstverständlich besteht aus islamischer Sicht kein Grund, der die Frauen hindern würde, sich in ihrer freien Zeit mit sozialen Tätigkeiten oder denen der Herstellung zu beschäftigen.

Jedoch, welche ihrer Tätigkeiten wäre wohl positiver als das Erziehen einer tapferen Jugend- der kommenden Generation - der sie das Leben schenkten, auch wenn einige, die sich als "Jünger Lenins' bezeichnen, die "Arbeit in der Familie' als unwichtig verstehen. Wer könnte wohl, außer der Mutter, den Kindern all die Liebe, Hingabe, Aufopferung, Zärtlichkeit, Güte,- all das mütterliche Lächeln schenken?!

Wer könnte die Jugend besser erziehen und formen als sie?! Weshalb sollen der Frau die Aufgaben, für die sie geschaffen wurde, die ein Teil ihrer Bestimmung und ihrer natürlichen Veranlagung sind, welche sie mit Interesse und Liebe- im Sinne des Wohles der Gesellschaft- erfüllt, entzogen werden, so dass sie gezwungen ist, ihre Kinder Pensionen anzuvertrauen, um Arbeiten der Männer leisten zu können, - angesichts der zudem hohen Arbeitslosigkeit in deren Reihen?!

Und ist, falls erwartet wird, eine Frau könne sowohl ihre mütterlichen Pflichten und ihre Aufgaben als Gattin aufs beste erfüllen, als auch gleichzeitig als gute Staatsbürgerin in den Fabriken produktive Leistung erbringen, eine solche, alle Grenzen überschreitende Vorstellung, als etwas anderes als Unrecht, Willkür, Erpressung und Unterdrückung zu bezeichnen?

Ein gravierendes Problem, mit dem die sowjetische, kommunistische Gesellschaft konfrontiert ist, stellt die hohe Scheidungsquote dar.

Zwei Eheschließungen stehen heute im Verhältnis zu einer Ehescheidung. Im Jahre 1975 machte der Ärztekongress der Moskauer Universität die Regierung auf die drohende Gefahr aufmerksam und riet ihr, unverzüglich geeignete Maßnahmen gegen diese Gefahrensituation, das heißt die hohe Scheidungsrate und das starke Geburtendefizit in Erwägung zu ziehen. Neuerliche, in der Sowjetunion veröffentlichte Statistiken, lassen erkennen, dass - im Gegensatz zu den kommunistischen Gebieten - in jenen Landesteilen mit russisch-muslimischer Bevölkerung auf Grund des islamischen Einflusses der Bedeutung der Familie sowie der Dauerhaftigkeit familiärer Bindungen mehr Wert beigemessen wird und die Eheschließungs- und Geburtenrate eine zunehmende Tendenz aufweist.

Und zwar in einem Masse, welches die Regierung der UDSSR in Unruhe und Besorgnis versetzt, da sie befürchtet, dass bei einer derartigen Entwicklung die muslimische Bevölkerung gegen Ende dieses Jahrhunderts der kommunistischen zahlenmäßig überlegen sein und die Staatsführung übernehmen könne, - insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, dass infolge des Sieges der islamischen Revolution im Iran die islamische Bewegung in der Sowjetunion intensiver geworden ist.

Der Islam als Rettung der Frauen aller Welt:

Zu jener Zeit, in welcher der Islam erschien, wurde die Frau in allen Teilen der Welt, wie in Arabien, aufs Schwerste unterjocht, unterdrückt und entbehrte jeglichen Rechtes. Während in Europa und in anderen Ländern die Frau als den Tieren und Dämonen zugehörig zählte, nicht als 'Mensch' anerkannt wurde, verkündete der Islam, dass die Frau eines jener beiden Geschlechter sei, denen die Menschheit entstamme und worin das Wohlwollen und die Gnade Gottes gegenüber den Menschen ersichtlich werde. Dazu heißt es zu Beginn der Sure 4: "0 Ihr Menschen, fürchtet Euren Herrn , der Euch aus einem einzigen Wesen erschaffen hat. Aus diesem ersehnter ihm die Gefährten und aus beiden ließ er viele Männer und Frauen sich vermehren."

Und im Gegensatz zu der Unwissenheit einiger Völker bezüglich der Religiositäts- und Glaubenseignung der Frau, infolgedessen ihr das Lesen der "Heiligen Schrift" untersagt wurde, bestimmte der Islam, dass Frauen wie Männer für ihre guten Taten (durch Gott) Belohnung fänden.
"Wer aber gute Werke tut, ob Mann oder Weib, und gläubig ist, der soll ins Paradies gelangen. Ihm wird auch nicht in dem Masse eines Dattelkernrillchens Unrecht geschehen!"
(Heiliger Qur’an, Sure 4, Vers 124)

In einer Zeit, in der die Frau in keinster Weise den Anspruch auf Meinungsäußerung und Stimmrecht besaß, erkannte der Islam den Frauen ein den Männern gleiches Stimmrecht sowie das Recht auf Leistung des 'Treueids' zu und der Prophet nahm, gemäß des Gebotes des Heiligen Korans, ihren 'Treueid' an.

In einer Epoche, in der die Frauen so sehr verachtet und geschmäht wurden, dass ihnen die Würde und Fähigkeit, sich gemeinsam mit den Männern an sozialen Aufgaben beteiligen zu können, nicht zuerkannt waren, gebot der Heilige Koran, dass sie sich - ebenso wie die Männer - sozial betätigen sollten. Er sagt:
"Die gläubigen Frauen und die gläubigen Männer sind einer des anderen Freund (und Helfer). Sie gebieten das Gute und verwehren das Schlechte."

Und in einem anderen Vers des Heiligen Koran ist zu lesen:
"Die gleichen Rechte, die die Männer von den Frauen beanspruchen können, haben diese an ihnen."
(Heiliger Qur'an, Sure 2, Vers 228)

Das heißt somit, in dem gleichen Masse, in dem die Frauen soziale Verantwortung tragen, haben sie auch soziale Rechte. Und während ihr in keinem Lande der Anspruch auf irgendeinen Besitz gestattet war, stimmte der Islam einer wirtschaftlichen Selbständigkeit der Frau zu und erkannte sie als Eigentümerin aller ihrer Einkünfte und als kreditfähig an. So heißt es in der 4. Sure, Vers 32:
"Die Männer sollen ihren Anteil erhalten nach ihrem Verdienst und die Frauen sollen ihren Anteil erhalten nach ihrem Verdienst."


Frauendiskriminierung im Christentum  
 
von Sven Redaktion am 11.Mar.2002 18:35

Hallo Jaafar !

Deine Ausführungen sind hochinteressant, zumal sie die geschichtliche Entwicklung der Frauen-Rolle in anderen Religionen zutreffend wiedergeben, trotzdem möchte ich einige Wertungen betreffend Scheidungsraten und Frauenhäuser relativieren:

die hohe Scheidungsrate ist,
wie du sicher weißt, in Nordeuropa und Nordamerika eine historisch relativ neue Erscheinung.
Noch für die Generation meiner Eltern war die Ehe-Scheidung eine fast undenkliche Option, wenn man mal von Hollywood-Schauspielern :-)) absieht.
Der dramatische Anstieg in den siebziger Jahren hat KEINE christreligiöse Ursache,
sondern ist auf allgemeingesellschaftliche Veränderungen zurückzuführen:

- Studentenbewegung mit Bewusstseinswandel hinsichtlich der traditionellen Werte,

- Abschaffung des "Schuldprinzips" im Scheidungsrecht,

- Neuregelung des Unterhaltsrechts für geschiedene Ehepartner,

- stark steigendes Bildungsniveau der Frauen,

- stark steigende Erwerbstätigkeit der Frauen,

- starker Geburtenrückgang bei gleichzeitiger Reform des Schwangerschafts- und Kindschaftsrechts (Babyjahr, Wiedereinstellung, Kindergeld, Ausweitung von Kindertagesstätten etc.) = sind zusätzliche Förderung der Frauen-Erwerbstätigkeit, ohne dass sie damit bereits die volle Gleichberechtigung erreicht hätten,

- Reform des Strafrechts, z.B. Vergewaltigung in der Ehe, Einrichtung von Frauenhäusern etc.

Also eine Fülle von allgemeinen Veränderungen, die das traditionelle Rollenverhältnis von Mann und Frau (der Mann war zuvor "Haushaltsvorstand") auflöste und die Frau der Emanzipation näher brachte.

Emanzipation ist Freiheit und Freiheit hat ihre Tücken, aber es gibt zu ihr keine seriöse Alternative, denn der unfreie Mensch kann für sich keine höhere Moralität in Anspruch nehmen, da sie nicht Ausdruck seines freien Willens, sondern seiner Verhinderung ist:

z.B. wenn es in einem Land wenig oder keine "Frauenhäuser" gibt, in die Frauen vor ihren Männern flüchten können,
dann lässt sich eine Statistik des Westens nicht zum Beleg für die dortige Unterdrückung der Frau heranziehen, sondern käme auch für eine gegenteilige Argumentation in Betracht.

Grüße von Sven
inidia-redaktion

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