Friedensschule
Ob die Kinder an dieser Schule zum Thema Frieden unterrichtet werden?
Es ist urlange her
(60ziger Jahre). Ich lernte dort NICHTS zum Frieden, sondern mitten im Kalten
Krieg das Gegenteil.
Ich hatte bspw. revanchistischen Heimatkunde-Unterricht, in dem vom
"Bernsteinsammeln in Ostpreußen" die Rede war, als sei es noch
deutsche Heimat.
Ich lernte bspw. im Erdkunde-Unterricht, dass "unsere Kornkammer in
Pommern" sei, als sei es nicht Polen. Usw.
Zuhause wurde es mir von meinen Eltern richtig gestellt, aber es war doch
trotzdem erbärmlich' Versagen, dass sie nicht zur Schule gingen und sich die
Lehrer vorknöpften, die uns solchen Unfug erzählten.
Als ich ihnen dann nach dem nächsten Unterricht erzählte, dass ich in der
Schule den Lehrer kritisierte und er mich "Stehen" ließ und meinen
Mitschülern sagte: "So redet ein Vaterlandsverräter!", lachte mein
Vater und sagte zwar stolz auf mich: "Das ist kein Schimpfwort, sondern
ein Prädikat!", aber eigentlich hätte er hin müssen, um sich den
Lehrer zur Brust zu nehmen, denn so probierte ich es dann als Achtjähriger -
und konnte damit kein Glück haben.
In den Siebzigern wurde es besser. Dafür hatten die so oft gescholtenen
"68ziger" gesorgt. Aber ich hatte sogar noch in der Oberstufe einen
Englisch- und Geschichtslehrer, der mir einen Stapel rechtsextremistischer
Hetzblätter gab mit Titeln wie "Die Auschwitzlüge", um mir die
"Siegergeschichtsschreibung" zu widerlegen. Und im
Englisch-Unterricht lasen wir "The Gentlemens Ideal" - ein übles
Büchlein, wie in Schwarzafrika Kolonisatoren aufzutreten hätten.
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