Guttenberg und die Atombombe
Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erklärte sich zu den Atomwaffen in Deutschland folgendermaßen:[i] "Deshalb halten wir vorerst noch an einem Prozess zu einem Ziel, das wir alle teilen, an einem vernünftigen Mix von konventionellen und auch nuklearen Mitteln zur Abschreckung fest, wobei wir das Ziel darüber erreichen wollen."[/i]
Diesen "vernünftigen Mix" will das Teheraner Regime womöglich auch. Wen und wie will Guttenberg "nuklear abschrecken"? Wie sieht sein Szenario aus? Das sagt er nicht und weiß es nicht. Genau auf diese Weise wird jemand bei uns Minister. "Wissen ist Macht" stimmt einfach nicht. "Durchklüngeln ist Macht" trifft es besser. Und dann auf Empörung tun, wenn es schief gelaufen ist. Oder kritische Generäle entlassen. Das kann er, das
macht er dann auch gleich mehrfach. Bauernopfer ohne jeden Klärungsgewinn.
Wenn Ahmadinedzad so funktioniert, wie die Selbstmordbrigaden im Irak, dann funktioniert die "Abschreckung" nicht. Oder hält Guttenberg Ahmadinedzad für besser bzw. "abschreckbarer"?
Oder wenn Guttenberg die Russen abschrecken will, dann soll er mal zur Kenntnis nehmen, dass durch die NATO-Osterweiterung zusätzlicher Grund wäre, Westeuropa nuklear zu entschärfen.
Mit Sprüchen wie [i]"Deshalb werden auch gemeinsam getroffene Entscheidungen nicht unilateral aufgekündigt"[/i]
verklärt Guttenberg seine Untätigkeit als Loyalität und legt nicht vor, was er aus bloßer Rücksichtnahme nicht
zu kündigen werde.
Auch fragt sich, von welchen "gemeinsam getroffenen Entscheidungen" er
überhaupt spricht, denn die wird er gar nicht kennen, z.B. die jahrelang alleinige Verfügungsgewalt deutscher Militärs über US-Atomwaffen, wie unlängst Altbundeskanzler Helmut Schmidt offenbarte.
20100315
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