ich bin Euch gerne Schwarzes Schaf, weil ich kein Rassist bin

Mir war schon als Kind weh, wenn vom "Schwarzen Schaf" die Rede war, denn liebte die dunklen wie die hellen.
Und als wir mit Josef ein schwarzes Kind in die Familie bekamen, durfte bei uns vom "Schwarzen Schaf" auch keine Rede mehr sein. 

Obendrein war keines der in meiner Umgebung angeblich "Schwarzen Schafe" schwarz, sondern eher milchibuttener Blässe.

So auch in Sachen "Schwarzer Humor", den ich lieber "ZwinkerHumor" nenne. So auch statt 

Verziehen sei allen, die aus Leichtsinn Unfug reden & sich schlechter Metaphern bedienen, weil so gelernt & nie dagegen gehört.

Aber wer drauf hingewiesen & wischt es fort, kann sich des Leichtsinns nicht rausreden, sondern ist rücksichtslos.

CancelCulture darf kein Bildersturm sein - und doch sollten wir nicht alles wie die Alten malen.

Auch CancelCulture kann falsch sein, wenn mich weiße oder schwarze Antirassisten als Schwarzes Schaf oder mit Indianerschmuck nicht mögen.

Die Welt hat keine Enden, keine Ecken, schon erst recht keine, in denen es keine Idioten gäbe. 

Aber niemand ist "unverbesserlich" - und es macht Sinn, sich ein bisschen zu üben, zumal in den so wenig anstrengenden Dingen.

Dem Gewohnheitstier fällt es schwerer als den Geistesflexiblen, so dass es bei manchen endloser Nachsicht bedarf. 

Doch die Gewohnheiten von Gesellschaft und Sprache lassen sich ändern - über den Gebrauch, über die Zeit und Generationen. 

Markus S. Rabanus  15.04.2022  Schwarze Schafe

 

 

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