Judenphobie

 
Judenphobie = Angst vor Juden

Viele Rechtsextremisten sind nicht nur Antisemiten, sondern steigern sich in eine Judenphobie hinein.

Sich von den Ergebnissen des Zweiten Weltkriegs national gedemütigt fühlend, beginnt es häufig mit Trotzreaktionen.  Und das Trotzigste kommt ihnen gerade recht:  die Verhöhnung der Opfer des Holocaust, also vor allem die Juden.

Allerdings können ihre "Judenwitze" nach allem, was aus antisemitischen Vorurteilen schließlich Auschwitz wurde, nicht jeden zum Lachen bringen.

Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland schlussfolgerte aus den NS-Verbrechen das Gebot der unantastbaren Menschenwürde und gebietet die Strafverfolgung von rassistischen und religiösen Beschimpfungen. 

So können Antisemiten recht rasch in Konflikt mit dem Gesetz kommen und fühlen sich dann in ihrer Meinungsfreiheit beschränkt. 

Die Gesellschaft, die Gesetzgebung, die Rechtsprechung - alles empfinden sie als gegen sich gerichtet und sie selbst wollen sich nur in der einzigen Qualität als Deutsche kennen, so dass sie sich das Vorgehen gegen ihre menschenverachtenden Antisemitismus als "antideutsch" verklären. 

Nun sind aber deutsche Bürger, Gesetzgeber und Richter nicht "undeutsch" oder "antideutsch", sondern häufig genug Nachbarn, Verwandte und Bekannte, also "deutsch" wie der Rechtsextremist XY.  Deshalb muss wieder eine Art "Dolchstoßlegende" herhalten - und wieder sind es "die Juden", "die jüdische Weltverschwörung", die sich des Bewusstseins der Deutschen bemächtigt, der Gesetzgeber und der Richter gleich hinzu.

So verdichtet sich der Antisemitismus mit der Judenphobie zu einem sich gegenseitig verstärkenden Problem.

Das Perverse daran:  Die Nazis wollten die Weltherrschaft und verfolgten die Juden - nicht aber umgekehrt.

sven200401

 Lies den Auszug aus dem Tagebuch von  Rudolf  Eichmann  

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