Kamikaze und andere Heldensagen

Der Begriff Kamikaze steht für japanische Angriffstechniken im 2. Weltkrieg, bei denen Piloten Flugzeuge und Kleinst-U-Boote ("bemannte Torpedos") in die Ziele steuerten und ihr Leben verloren. Dazu wurden Spezialtruppen gebildet, die unter dem Vorwand der Geheimhaltung in abgeschotteten Ausbildungslagern interniert wurden. 

Die japanische Kriegspropaganda verklärte die Kamikaze-Einsätze als "freiwillige Selbstaufopferung für Kaiser und Vaterland" verklärt. Es ließ sich aber auch in Japan nicht über das Kriegsende hinaus verheimlichen, dass viele Kamikaze-Piloten mit ihren Maschinen durch Flucht zu überleben versuchten oder durch die Kapitulation nicht mehr zum Einsatz kamen und über die Zustände in den Kamikaze-Ausbildungslagern berichteten. Permanente Gehirnwäsche, Drogen und sogar Folter, Lügen über die Sinnhaftigkeit solcher Einsätze, dass ein geopfertes Leben tausende Feinde vernichten werde usw., eine "Rechnung", die militärisch nicht aufging.

Wenige Tag nach der japanischen Kapitulation ersuchte Kamikaze-Kommandeur Vize-Admiral Ōnishi die Angehörigen der geopferten Piloten um Vergebung und beging Suizid.

Markus Rabanus 200906                     

Wer mehr über dieses Thema wissen möchte, ist die nachstehende Literatur zu empfehlen: 

Kamikaze: Todesbefehl für Japans Jugend. Überlebende berichten (Taschenbuch)von Klaus Scherer (Autor) und >> REZENSIONEN

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