Narzissmus ist 

@Der Besucher - nicht etwa "[i]ein [/i]Besucher" - meinethalben.

Wenn du es für merkwürdig hältst, dass ich die Idole von Forenteilnehmer kenne, dann liegt es daran, dass wir zuweilen Nicks löschen. Wenn ich hinsichtlich deiner Idole geirrt haben sollte, dann tue deinen Idolen den Gefallen und nenne sie. Wenn jemand keine Idole hat, kann dennoch passieren, dass einfach sein Zeug nicht neu, sondern nachgeblubbert klingt. Dann fühlt sich jemand falsch verdächtigt, weil er die Geschichte zu seinen Sprüchen nicht kennt. - So ist das Leben.

Von den anderen Absätzen deines Postings fühle ich mich nicht hinreichend erkannt, aber das ist mir auch nicht so wichtig, wie du darin vermutest. Immerhin: Narzissmus ist vielschichtig interessant, und ohne jedweden Narzissmus wäre auch dieses Projekt nicht entstanden. Wie auch im Gegenstand die narzisstische Persönlichkeitsstörungen für vielen Extremismus hauptursächlich scheint, wofür der letzte Nachweis per Internet-Dialog nur deshalb nicht gelingen kann, weil die Extremisten sich niemandem auf die Couch legen, allenfalls mal mehr, mal weniger zufällig dabei erwischt werden können, wie sie like Rumpelstilzchen ums Feuer hüppen. 
Was tun, wenn ein extremistischer Dialogteilnehmer narzisstischer Persönlichkeitsstörungen verdächtig ist? Dass wir es nicht ignorieren und auch nicht immer mit [i]"Frage deinen Arzt"[/i] quittieren, sondern oft genug mit persönlichen Nachfragen zu ergründen versuchen, halte ich für richtig, auch wenn die Antworten ausbleiben, aber die Selbstreflexion wird motiviert, mal mehr, mal weniger geschickt, was auch von unseren Launen abhängt. Und schwierig allemal, denn werden wir "pschyologisch", wird mit Barrikaden gekontert, weil Persönlichkeitsgestörte das eigentliche Ich nicht diskutiert sehen mögen, sondern hier in unserem Kontext nur das Ersatz-Ich des politischen Extremisten, methodisch möglichst "incorrect", daher notwendig inkonkret. Deshalb das Gequatsche vom "Holo-Juden" usw., nicht vom Papa, nicht vom Opa, sondern "die Großväter", "die Deutschen" usw., als sei das irgendwann und irgendwem real homogen und nicht im permanenten Widerstreit, mal vernünftigem, mal rücksichtslos bis in Vernichtungslager.

Wie ist solche Barrikade zu überwinden? Im Rahmen unseres Projekts oft gar nicht, aber oft gelingt es, wenngleich hier jeder Neuankömmling glaubt und glauben möchte, unser Projekt komme ohne Erfolge aus, sei einfach der endlosen Energie einzelner "Zecken" geschuldet, wobei solchen Strolchen der Alptraum wäre, müssten sie ernsthaft abwägen, ob sie oder wir die "Zecken" sind. Allerdings ist auch klar, dass heute die Massen nicht mehr bei uns die Diskussion suchen, sondern im "Web2.0" bei Facebook usw., denn dort geht es beliebiger zu als in einem Projekt von Leuten, die den Strolchen den Wandel abverlangen und den Unwillen dazu als Versagen anpappen. Das passt ins Klischee und kann nicht jedem Spaß machen, muss es allerdings auch nicht, denn so final missionarisch sind wir dann auch wieder nicht. Verantwortungslos wären wir hingegen, wenn wir uns den Müll ins Forum kippen ließen, wie es vielerorten geschieht, ohne dass jemand den Müll als Müll deklariert. Auch darum meiden uns Faschos und deren Lieblingsfeinde gleichermaßen, weil uns nicht gegenseitig Müll in die Waagschalen kommt, sondern der Müll in die eine Waagschale und die einfachste Vernunft in die andere Waagschale, zumindest gewollt, nicht immer gelingend, immerhin kein Wettstreit per Müllmenge, wie ihn sich Extremisten wünschen.

Narzisstische Persönlichkeitsstörung erscheint mitunter als Selbstüberhöhung. Dessen bin vor allem ich als Hauptverantwortlicher permanent verdächtig und lasse zuweilen weg, was solch Eindruck bestätigen würde, obwohl sich durch den Selbstdarstellungsverzicht wiederum den Strolchen das Vorurteil erhärtet, sie könnten mit mir auf gleicher Augenhöhe einfach mal schwafeln. Darf auch, aber die gleiche Augenhöhe können sie nun mal wirklich ausschließlich im eigenen Idiotenkreis erwarten, ob nun mit oder ohne Abitur, denn die "Reifeprüfung" war schon immer nur Wissensprüfung, wie die Biographien vieler Megaversager belegen, wenngleich Strolchen vom Typ Hitlers beides erspart blieb. Auch das fasziniert den Kleinstrolch, solch "Quereinstieg", dessen einzige Voraussetzung es ist, den Strolchen nach dem Maul zu labern. Überhaupt schauen die Strolche jeder sozialen Schicht immer dann auch zu ihren Oberstrolchen auf, verzichten dann auf gleiche Augenhöhe bereitwillig, wenn sie im Oberstrolch das eigene Ich vermuten. Daraus ist die Rezeptur der Populisten.

Die gleiche Augenhöhe zu verweigern ist im Hinblick auf die menschenrechtliche Gleichwertigkeit aller Menschen stets riskantes Unterfangen. Andererseits kann selbstverständlich nur derjenige Gleichwertigkeit in Anspruch nehmen, der sich sich um Wertigkeit müht. Mit Gehässigkeit gegen "Gutmenschen" kann da wenig klappen. Darauf kaprizieren sich zuweilen zwar auch Bürgerliche, wenn sie mal ein bisschen strolchen wollen, aber der Bürgerliche hat zumindest noch Hemmungen, aus Tabubrüchen das Allheilmittel zu machen, während die "bekennenden Strolche" genau das versuchen. Und bewusst: "Man muss ein Schwein sein", aber im Verlangen nach Menschenrecht führt das allenfalls auf den Schlachthof. 

Die gleiche Augenhöhe - was sie meint - kann es nur geben, wenn da welche gleiches Level in Moralvorstellungen bereits haben oder mühelos erreichen könnten. Das können durchaus niederste Moralvorstellungen sein, sind es häufig, wenn Strolch auf Strolch trifft. "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich" ist Ausdruck gleicher Augenhöhe, ob in der Gosse oder auf dem Parkett und hebt die Moral nicht zum Besseren. 

Da sich andererseits durch Facebook usw. die Massenbedeutung auch unseres Projekt verringerte, reicht es heute längst nicht mehr an die frühere Bedeutung heran. Mir persönlich ist das Erleichterung, vergleichbar unserer Firma, die auch erst wieder Spaß macht, seit sie kleiner wurde und Zeit für anderes lässt. Zunächst fasziniert das Wachstum, aber wem es nicht zur Sucht wird, den langweilt es dann doch irgendwann, je mehr Routine daraus wird, in der sich bloß Zeit verheizt, ohne dass Neues entsteht. Dann entweder kleiner oder anders. "Anders" fiel uns nicht ein, also kleiner. 

Jedenfalls halte ich es für falsch, wenn bspw. Lehrer ADHS problematischer Schützlinge beklagen und dahinter verkaspern, wenn es ihnen in ihrer Erziehereigenschaft nicht gelingt, Aufmerksamkeit solcher Schüler zu erheischen. Da haben dann Kinder mitunter zu viel, wovon Lehrer und Eltern mitunter zu wenig haben.

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