National-Pazifismus bzw. nationaler Pazifismus
Niemand nennt sich "National-Pazifist", aber weit verbreitet, z.B. in Forderungen wie "keine Auslandseinsätze der Bundeswehr" im Wunsch, sich aus allen internationalen Streitigkeiten heraus zu halten.
Das mag sich zwar für friedlich halten und
friedlich sein, aber Pazifismus ist nicht bloß friedlich, sondern
friedensstiftend.
Militärisches MIttun zu vermeiden, wäre indes oft richtig, WENN kompensiert
durch sogenannt "gute Dienste", also durch diplomatische Anstrengung
zwecks Schlichtung von Streitigkeiten, durch Anregung von Entspannungs-
und Abrüstungsinitiativen.
Nur dann bewegt sich ein "nationaler Pazifismus" im Rahmen von
wirklichem Pazifismus, wie es mitunter Staaten tun, die sich zur "Neutralität"
bekennen, aber sehr wohl im Bewusstsein, dass unser heutiger Frieden noch immer
auf Militärisches nicht verzichten kann, obgleich es längst hätte geschafft
werden müssen, den Frieden nicht per gegenseitiger Abschreckung und
militärische Selbstjustiz zu sichern, sondern mit dem Völkerrecht und
UNO-Streitkräftemonopol.
Auch für Deutschland wäre es nach zwei
verbrecherischen Weltkriegen durchaus angebracht, das Kriegeführen und
Rüstungsgeschäft anderen Staaten zu belassen und sich durch Friedensdiplomatie
und "Katastrophenwehr statt Bundeswehr"
auf die Weltbühne zurück zu finden. - Aber solch' "nationaler
Pazifsmus" verstünde sich eben nur "national" i.S.v. Beitrag in
internationaler Arbeitsteilung.
Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wollten solch' entwaffneten Status auch die
Siegermächte und viele Deutsche, auch meine Eltern, aber den beiden deutschen
Staaten war durch den Kalten Krieg anderes beschieden - und die Regierungen
beider deutscher Staaten waren willige Wiederaufrüster.
Mit der deutschen Einheit 1990 hätte erneut in solche Richtung gedacht werden
können, denn viele Staaten Europas hatten Befürchtungen, dass Deutschland
erneut zu großer Stärke gelange und sie missbrauche.
Solchen Sorgen hätte das wiedervereinigte Deutschland durch
Streitkräfteverzicht begegnen können - und ich bin davon überzeugt, dass es
damals auch den Mehrheitswillen der Deutschen gefunden hätte, aber es kam
anders, denn die NATO mochte auf das gerüstete Deutschland nicht verzichten -
und auch unsere Politiker fühlen sich ernster genommen, wenn sie ausländische
Staatsgäste "mit militärischen Ehren empfangen" anstatt mit bspw.
medizinischem Personal für weltweit humanitäre Einsätze.
Markus S. Rabanus
2017 / fast vollständig umgetextet 2021-06-06
DEMNÄCHST ausführlich und
besser ;-)
Es soll im Moment nur "Denkzettel auf einer Pinnwand" sein, die
entsprechend verknüpft den Überblick verschaffen für das, was alles an
Pazifismus zu bearbeiten ist.
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