Rudolf Steiner, 1861 - 1925 österreich. Pädagoge und Philosoph, Begründer der Anthroposophie = die im Menschen schlummernde Seelenkraft solle durch geistige Schulung entwickelt werden. Rudolf Steiners Werk blieb mir über
wenige Zitate, Texte hinaus zu umfangreich und in der Lektüre zu
mythologisierend, also weitgehend unbekannt.
Diese Steiner-Worte erscheinen mir überaus zitierwürdig - und wenn es von ihm gegenläufige Worte gibt, so wäre der sich daraus ergebende Widerspruch kritisch gegen ihn aufzuarbeiten. Was mir hingegen bislang an problematischen Zitaten mitgeteilt wurde, weist zwar begriffliche Gemeinsamkeiten mit dem NS-Sprachgebrauch auf, aber das ist dann Schicksal sehr vieler, denn der NS nahm nicht nur keine Rücksicht auf entgegenstehende ältere Begriffsverständnisse, sondern nutzte um, so viel er konnte - und bewirkte damit Begriffsfakten, an denen allerdings heute auch wieder niemand vorbei kann, der sich bedeutungsgewandelter Begriffe aus Lehren bedient, die vor dem NS entstanden. Insoweit scheint mir ein Großteil des Steiner-Streits ein "Kontext-Missverständnis" zu sein, auf den die Vertreter der Steiner-Pädagogik jedoch trotzdem verantwortlich zu reagieren haben, was sie nach meinem Geschmack auf den Waldorf-Webs zu wenig leisten, obwohl es nicht schwer fallen sollte. Zusätzlich erschwert wird die Debatte sodann noch durch den Grundsatz-Streit um die Privatschulen an sich und Spezifika der Waldorf-Pädagogik im Besonderen. In Verteidigung der umstrittenen Daseinsberechtigung der Waldorfschulen wirken deren Verlautbarungen mitunter sektenhaft und befördern in Folge davon gegenseitiges Misstrauen zwischen diesem Schulträger und der Öffentlichkeit. Immerhin geht es um viele Lehrer-Existenzen, auch um viele Selbstverständnisse (von Eltern und ehemaligen Schülern), die keinen Schaden nehmen wollen. Das ist nachvollziehbar, gleichwohl auch Bedenken bedingend, so dass eine faire Positionierung zum Streit um die Waldorfschulen zumindest mir unmöglich ist, denn es kann nicht um die Frage gehen, ob ich mein Kind dort untergebracht hätte (=habe ich nicht), sondern ob die Waldorfschulen ein zeitgemäßes, zulässiges und (staatlich) förderungswürdiges Angebot zur pluralistischen Bildung darstellen oder nicht. Sven200508 >> Thema ERGÄNZEN |
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1913 Gründung Anthroposophische Gesellschaft | |||||
1919 Gründung der ersten Waldorfschule (in Stuttgart) | |||||